17. ~ [Pov. Elena]

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Mit zitternden Händen durchsuchte ich meine kleine Handtasche nach meinem Haustür Schlüssel. Ich traute mich nicht mich umzudrehen, denn ich verspürte seinen Blick wie ein Schwert in meinen Rücken stechen. Als ich den Schlüssel gefunden hatte, durchzog meinem Körper ein Schauer. Jeder meiner Bewegungen kam mir vor wie in Zeitlupe ausgeführt. Dabei schloß ich fast schon hektisch die Tür auf und huschte schnell hinein ins sichere Zuhause. Erst als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, taute ich aus meinem Zustand auf. Ich hielt ausschau nach Shiro. Wo steckte das Vieh bloß?

Doch ehe ich weiter drüber nachdenken konnte öffnete sich plötzlich die Tür zu Nalas Zimmer. Sie stürmte auf mich zu: "Oh da bist du ja!!!! Eli mein Kind ich habe mir solche Sorgen gemacht! Wo warst du denn?-", die kleine ältere Dame nahm mich in den Arm. Es erfüllte mich mit Traurigkeit das dieses Hausmädchen mich mehr wie ihre Tochter behandelte als meine eigenen Eltern.

"Es tut mir leid Nala mir ging es nicht so gut deshalb bin ich bei Nina geblieben um mich auszuruhen..", log ich sie an. Sie löste die Umarmung und schaute mich kritisch an: "Das machst du nie wieder! Wenn es dir nicht gut geht sag mir bescheid, ich kümmere mich...deine Eltern haben sich auch Sorgen gemacht." Oh nein bloß nicht meine Eltern...ich seufzte und Nala schien es genau zu verstehen: "Mach dir kein Kopf, ich rufe sie gleich an und sage ihnen das sie sich keine Sorgen machen brauchen.", sie schaute an mir herab: "Und du solltest duschen gehen und vor allem dir was anderes anziehen."

Gesagt, getan.
Keine 20 Minuten später saß ich in der Badewanne. Mit einem Schwamm fuhr ich über meine zerkratzt und aufgeschürfte Haut. Ich hatte ganz vergessen wie miserabel ich aussah und hoffte inständig das Nala die Verletzungen nicht all zu sehr aufgefallen sind.

Nach einem langen Bad tappste ich im Bademantel in mein Zimmer. Die Klamotten von Herr Richter verstaute ich in den tiefen meines Kleiderschrankes. Ich suchte mir bequeme Kleidung und legte mich ins Bett. Plötzlich sprang etwas auf mein Bauch. Es war Shiro der sich schnurrend auf mein Bauch niederlies und mich anschaute.
"Ach du dummer Kater, wo warst du denn eben?", fragte ich ihn und streichelte sein Kopf. Er schnurrte nur. Wahrscheinlich stellte er sich die selbe Frage, schließlich hatte ich ihn alleine gelassen und nicht er mich. Einen kurzen Moment lag ich mit dem schlafenden Kater auf meinem Bauch einfach nur da, ehe mein Bauch auf einmal laut knurrte. Erst jetzt wurde mir klar was für einen wahnsinnigen Hunger ich hatte. Also schob ich Shiro von mir runter, welcher mich empört anschaute,  und machte mich auf runter in die Küche.

In der Küche stand Nala am Herd und es roch herrlich. Als sie mich erblickte, lächelte sie: "Du kommst genau richtig! Ich habe dir Bratnudeln gemacht, ich hoffe du hast Hunger Schätzchen." , ich grinste und setzte mich an die Küche Theke: "Nala isst du mit mir zusammen?" , fragte ich hoffend. Die alte Frau schaute mich an: "Natürlich wenn die Dame das wünscht, dann decken wir aber auch zusammen den Tisch."

Nach einem wirklich leckerem Essen, unterhielt ich mich noch etwas mit Nala, ehe sie schlafen ging und auch ich mich zurück in mein Zimmer verzog. Ich guckte auf mein Handy. Was ein Wunder war der Akku leer, weshalb ich es erst laden mu-sste. Wären mein Handy kurz ein bisschen auflud, viel mir ein das mein Auto ja auch noch bei Herr Richter stand. Oh shit. Na toll jetzt musste ich morgen mit dem Bus zur Schule und durfte danach irgendwie mein Auto abholen. 

Ich versicherte mich ob mein Handy mittlerweile wieder etwas Akku hatte und schaltete es ein. Kaum war es mit dem internet verbunden begann der Nachrichten Spam.
Nachdem sich mein Handy wieder einigermaßen  beruhigt hatte, ging ich auf whatsapp. Die wohl meisten Nachrichten waren von Nina.

Nachdem ich Nina beruhigt hatte, scrollte ich noch etwas durch Instagram. Viel verpasst schien ich nicht zu haben. Seufzend legte ich mein Handy weg und kuschelte mich in meine Decke ein.

Während ich da so lag, spielten sich die letzten 48h, bzw das woran ich mich noch erinnern konnte, nochmal vor meinem inneren Auge ab. Als ich darüber nachdachte das ich morgen Herr Richter wiedersehen würde, durchzog mich ein eisiger Schauer und es breitete sich eine unangenehme Kälte in mir aus. Ich begann zu zittern und meine Augen füllten sich mit heißen Tränen, welche kurz darauf über meine Wangen liefen.

Als hätte Shiro das gehört, kam er angelaufen und sprang zu mir aufs Bett. Er näherte sich meinem Gesicht und begann damit meine Tränen mit seiner rauen Zunge abzulecken. Es daughter nicbt lang und ich hatte mich erfolgreich in schlaf geweint...

Noch bevor mein Wecker am nächsten morgen klingelte, war ich bereits wach. Es ist lang her das ich so früh aufgestanden bin und das vor allem freiwillig. Selbst Shiro war etwas verwirrt weshalb er vorsichtshalber weiter im Bett unter der warmen decke verharrte.

Ich zog meine Sportklamotten an und packte mir ersatzsachen ein. Mein entschluss heute zur Schule zu joggen stand fest.

Nachdem ich in der Schule angekommen und mich auf den Toiletten umgezogen hatte, machte ich mich auf den Weg in den Klassenraum. Dort angekommen triumphierte ich kurz das ich die aller erste war. Zufrieden setzte ich mich auf mein Platz. Ich begann damit meine Sachen auszupacken und mich auf den Unterricht vorzubereiten. In der ersten Stunde hatten wir Kunst bei meiner lieblingslehrerin.  Frau Bloom war eine junge und wirklich sympathische Lehrerin. Vor allem jedoch verstand sie wirklich was von Kunst und hatte mich schon unzählige Male bei Projekten unterstützt. Zeitgleich war sie für mich wie eine Freundin geworden. Häufig hatten wir schon Gespräche welche über die Unterrichtsthemen hinaus gingen. Einmal waren wir auf einem Museums Besuch und danach hatte sie mich nachhause gefahren, da ich sonst bei Regen mit dem Rad nachhause fahren hätte müssen. Ich mochte sie und war wirklich froh darüber das ich sie heute in der 1. Stunde hatte.

Nach und nach füllte sich der Raum und kurz vor dem klingeln traff auch endlich Fr. Bloom ein. Sie lächelte mir kurz zu als sie mich erspähte und begann dann mit dem Untericht. Heute stand nur Theorie an. An anderen Tagen hätte ich begeistert den Unterricht verfolgt und mir fleißig  Notizen gemacht, doch heute schweiften meine Gedanken immer wieder zu Herr Richter ab.

Nina pickste mich mit einem spitzen Bleistift und riss mich damit aus meinen Gedanken. Erst jetzt fiel mir auf das ich sie heute noch nicht einmal begrüßt, geschweige den Bemerkt hatte. Dementsprechend enttäuscht schaute sie mich an:

"Was ist denn heute los mit dir? Habe ich was falsch gemacht?", fragte sie mich in einem leisen Ton. Ich schüttelte den Kopf: "Es ist nichts...irgendwie bin ich nur ziemlich kaputt von den letzten Tagen."
Nina blickte kurz zu Fr. Bloom welche weiterhin an der Tafel die verschiedenen Darstellungsmöglickeiten erklärte und rückte dann etwas näher an mich ran: "Du wolltest mir gestern schon nicht verraten was passiert ist. Habe ich was falsch gemacht? Wolltest du das mit den Drogen nicht? Was ist überhaupt alles pass-", ich stoppte sie indem ich meine Hand auf ihren Mund legte. Ein seufzen meinerseits: "Es ist alles gut. Du hast nichts falsch gemacht bubu, versprochen und das mit den Drogen war meine eigene Entscheidung.".
Sie schaute mich skeptisch an und nahm meine Hand von ihrem Mund: "Good try aber ich bin nicht blöd. Du weichst gezielt meiner Frage aus.."

Ich verdrehte die Augen und wendete mich wieder dem Unterricht zu. Dies gefiel Nina garnicht, weshalb ich kurze Zeit später ein kleines Zettelchen auf meinen Notizen wiederfand:

"Ignorieren bringt nichts!"

Mir war durchaus bewusst das ignorieren nichts brachte, vor allem weil Nina eine wirkliche hartnäckige Person war, dennoch wollte ich aktuell nicht drüber reden. Fest entschlossen erst einmal weiter auf Geheimniskrämerei zu machen, ignorierte ich den Zettel und fokussierte mich auf den Unterricht.

Ich will doch einfach nur das dieser Tag vorbei geht. Doch die schlimmste Stunde stand mir noch bevor...

He is my teacher.° {LehrerxSchüler}حيث تعيش القصص. اكتشف الآن