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Am nächsten Morgen wachte ich auf und ging in die Küche. Sie war so, wie ich sie gestern verlassen hatte. Seufzend steckte ich zwei Toasts in den Toaster und holte Himbeermarmelade aus dem Kühlschrank. Ich bemerkte, dass uns langsam die Lebensmittel ausgingen, und holte einen Stift und ein Stück Papier und schrieb eine Einkaufsliste. Nebenbei aß ich mein Toast und holte mir ein Glas Orangensaft. Heute ist dein Geburtstag, teilte mir mein Unterbewusstsein die ganze Zeit immer und immer wieder mit. Ich hasse Geburtstage, insbesondere meine. Hasserfüllt öffnete ich alle Schubladen und suchte nach etwas Essbarem. Außer einem Schokoriegel fand ich nichts mehr. Ich beschloss, auf eigene Faust einkaufen zu gehen und so schnell wie möglich neue Lebensmittel zu besorgen. Als ich schon fast fertig war, kam mir ein verschlafener Jonathan entgegen. "Wo willst du denn hin?", fragte er mich und taxierte mich von oben bis unten. "Einkaufen. Ich hab hunger.", sagte ich und schnappte mir die Hausschlüssel. "Warte, ich fahre dich natürlich und komme mit!", sagte Jonathan und strich sich durch die Haare. "Gib mir zehn Minuten." Dann war er auch schon verschwunden und ich lehnte mich seufzend an die Wand. Ich hatte so hunger.

Pünktlich zehn Minuten später stand Jonathan bereit neben mir mit seinen Autoschlüsseln in der Hand. Ich machte die Haustür auf und bekam direkt von irgendeiner Person, die vor der Haustür stand, eine gescheuert. "Spinnst du?!", schrie Jonathan die Person an. Es war Marc. Seufzend schaute ich ihn an und ging dann an ihm vorbei zu Jonathans Auto. "Halt die Fresse, ich bin mit ihr zusammen!", hörte ich Jonathan brüllen. Als ich mich dann keine 3 sekunden später zu den beiden umdrehte, waren sie schon mitten in einer Prügelei.

Hilflos ging ich auf die beiden zu, hielt aber Abstand, denn ich hatte keine Lust auf ein zweites blaues Auge. "Jonathan?", fragte ich langsam. Ich bekam keine Antwort. Genervt drehte ich mich wieder um und ging zum Auto. Seufzend öffnete ich die Tür und ließ mich in den Beifahrersitz plumpsen. Ich machte das Radio und sang laut mit, als irgendein Lied, was schon total alt war, lief. Als das Lied zu Ende war, rannte Marc am Auto vorbei. Ich schaute ihm sprachlos hinterher und hob eine Augenbraue, als Jonathan außer Atem einstieg und losfuhr. "Alles okay?", fragte ich  belustigt, um die gedrückte Stimmung wegzubekommen. Jonathan nickte keuchend und parkte vor einem Lidl. "Wow, die haben hier ja Lidl!", sagte ich mit vollem Sarkasmus, doch Jonathan biss sich nur nachdenklich auf die Unterlippe. Mit einem Schulterzucken ging ich in den Einkaufsladen rein, um dann gleich in eine Gruppe vierzehnjähriger Mädchen hineinzurennen, die alle wie kleine Schlampen aussahen. "Boah pass ma auf ej!", sagte die eine und schmatzte laut mit ihrem Kaugummi. "Ge! Was rennst du hier so einfach rein, ich schwör ich fick deine Mudda, wenn du nochmal mich nur ansiehst ne!", sagte eine andere mit Platinblonden Haaren, rosa Lippenstift und viel zu kurzer Hotpants. Ich sagte immer noch nichts, und versuchte, mich durch die Mädchen zu drängeln, damit ich endlich einkaufen gehen konnte. Mein Magen knurrte. "Willst du Stress oda was?! Kannste haben, komm her, Bitch!", fing die Platinblonde wieder an. Da kam aufeinmal Jonathan und stellte sich beschützend vor mich. "Verpiss dich.", knurrte er die Platinblonde an, diese sofort ein paar Schritte rückwärts machte und ziemlich verängstigt aussah. Ich musste grinsen. Jonathan drehte sich zu mir um und fragte mich besorgt, ob alles okay sei. "Ja.", sagte ich und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Es war perfekt, bis ich das Vermissten Plakat an der Wand des Einkaufsladens sah. Shit.

The Badboy and the suicide girl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt