30

7.9K 373 24
                                    

Erstaunlicherweise ging es mir nach einer weiteren Nacht krank sein viel besser als erwartet. Ich war nicht mehr ans Bett gefesselt und konnte auch raus gehen. Heute wollte Jonathan mit mir feiern gehen. Ich fragte mich, wo es hier einen Club gab, wo wir hingehen könnten. Ausserdem habe ich keine guten Erfahrungen mit Jonathan auf Partys gemacht.

Trotz allem saßen wir mittlerweile am Frühstückstisch und diskutierten, welcher Youtuber besser ist. Ich war eindeutig für mehrere, wie Applewar Pictures, Taddl, Ardy, Kupferfuchs und Lefloid. Jonathan stand total auf JuliensBlog. Ich konnte dieses Kerl aber echt nicht leiden, der muss alles kritisieren und verbreitet nur schlechte Laune. "Ganz ehrlich, was macht JuliensBlog denn schon? Er macht Menschen runter und das wars.", sagte ich leicht verärgert und biss in mein Croissant. "Du hast ja keine Ahnung..", murmelte Jonathan. "Dein Taddl und diese ganzen anderen sind doch auch nicht besser.. Besonders LeFloid! Was soll denn an dem toll sein?", giftete Jonathan mich an und schmiss Krümel nach mir. Ich fing die Krümel ab und schmiss sie zurück. "LeFloid, LeNews?! Total informativ!", sagte ich kauend und nahm mir ein Brötchen. "Ja, aber bei LeNews wird auch die Hälfte wieder kritisiert!", sagte Jonathan. Ich verdrehte die Augen. Ich bekam schon wieder Kopfschmerzen. "Lass uns einfach damit aufhören!", sagte ich, und schmierte mir mein Brötchen. "Ok, Themawechsel.", sagte Jonathan und überlegte. "Was ziehst du zum feiern an?", fragte er mich grinsend. "Ich geh so.", sagte ich und biss in mein Brötchen. Jonathan schaute mich entrüstet an und sprang auf. Ich erschrack und verschluckte mich. Hustenanfall. Na toll. "Du kannst doch nicht so gehen!", sagte Jonathan wie ein kleines Kind, was etwas nicht bekommt. Ich hustete immer noch. Nach einer Weile ging es wieder. "Jonathan, ich habe verdammt nochmal nichts zum anziehen fürs verkackte feiern!", sagte ich und legte mein Brötchen beiseite. Ich hatte keinen Hunger mehr. "Dann gehen wir eben davor shoppen.", sagte Jonathan entschlossen und räumte ab. "Undzwar sofort.", kam es fünf Minuten später. "Ok.", sagte ich und stand auf. "Ich geh mich fertig machen."

Keine halbe Stunde später standen wir in einem Geschäft, was echt tolle Kleider hatte. Ich schaute sie mir an und keines gefiel mir so wirklich. Ich sah jedoch ein ganz akzeptables, in blau, etwas kurz, aber weit fallend. Ich schaute auf den Preis und musste schlucken. 578,95€. Ich ging zu Jonathan, der sich brav hingesetzt hatte und wartete. Ich setzte mich neben ihn. "So schnell?", fragte er mich überrascht. "Ne..", sagte ich und beugte mich zu ihm rüber. "Das ist hier alles viel zu teuer!", flüsterte ich ihm zu. "Mach dir da mal keine Sorgen.", sagte Jonathan und zwinkerte mir zu. Ich stand also wieder auf und suchte immer noch nach einem tollen Kleid. "Guten Tag, kann ich ihnen helfen?", fragte mich schließlich eine nett aussehende Verkäuferin, die mich schon etwas länger beobachtet hatte. Ich lächelte ich auf der Stelle zu, weil ihre freundlichkeit irgendwie ansteckte. "Ja, ich suche ein hübsches Partyoutfit, was vielleicht nicht so teuer ist..", sagte ich. "Da finden wir bestimmt was!", sagte die Verkäuferin und suchte ein paar Teile hinaus, die echt schön aussahen. Wieso erkannte ich nicht gleich die schönen Dinge? Zehn Minuten später stand ich in der Umkleide und hatte das erste Kleid angezogen. Es war beige und ging mir bis zu den Knien. Es war schulterfrei und eng bis zu den Hüften, dann fiel es locker runter. Eigentlich hasste ich ja shoppen, aber heute machte es mir irgendwie Spaß. Ich probierte noch viele andere Kleider an, die mir aber alle nicht wirklich standen. Das letzte Outfit war eine Kombination eines beigen Crop-Top Pulli und einem schwarzen Rock, der bei den Hüften beginnt und knapp über die Knie fällt. Es sah gut aus, und der Pulli verdeckte meine Narben. Ich drehte mich einmal langsam. Es sah echt toll aus. Als ich mich so anschaute, bemerkte ich, dass die Verkäuferin noch etwas dazugelegt hatte. Ein paar schwarze Dr. Martens und Seidenkniestrümpfe. Beides zog ich an und jetzt war das Outfit perfekt. Aber mit Dr. Martens auf eine Party? Ich zuckte mich den Schultern. Konnte mir doch egal sein, ich fand es schön. Ich zog mich also um und zählte, wie viel das kosten würde. Die Schuhe 130€, der Pulli + den Rock 50€ und die Seidenkniestrümpfe 5€. Zusammen also 185€. Das war einfach zu viel, dafür, dass es mir jemand anderes bezahlt. Ich ging also aus der Umkleidekabine raus und gab der wartenden Verkäuferin die Kleider, die ich nicht nehmen würde. "Ich wusste, dass du dich für dieses Outfit entscheiden würdest!", sagte die Verkäuferin und zwinkerte mir zu. Jonathan stand auch schon wartend da und lächelte mir zu. "Na, hast du dich entschieden?", fragte er mich. "Ja..", sagte ich. "Bevor ichs dir aber kaufe, probierst du es nochmal an und zeigst es mir!", sagte Jonathan und grinste. Ich seufzte. "Echt jetzt?", fragte ich. "Echt jetzt.", sagte Jonathan. Also ging ich nochmal in die Umkleide und zog mich um. "Fertig?", fragte mich da Jonathan von Draußen. "Jop.", sagte ich und Jonathan kam rein. "Hmm..", machte er kurz. "Ist der Rock nicht ein bisschen zu kurz?", fragte er mich und musterte mich. Ich zog eine Augenbraue hoch. "Ne?", sagte ich und musste grinsen. Ich schaute mich nochmal im Spiegel an und war echt zufrieden. Da trat Jonathan hinter mich und legte seine Arme um meine Hüften. "Du siehst gut aus. Ich hols dir.", sagte er ernst und war mir so nah, dass ich rot wurde. Er sah super heiss aus und ich fühlte mich im Moment ziemlich wohl, von seinen starken Armen umarmt zu werden. "Dann zieh dich mal wieder um, ich warte.", sagte Jonathan und ging wieder raus. Ich klatschte mir ein paar Mal ins Gesicht und atmete tief ein und aus. Was war das gerade? Ich war so rot wie eine Tomate. Ich zog mich aber schnell um und ging zur Kasse. Ich legte die Sachen hin und Jonathan bezahlte. Als wir dann im Auto saßen, fühlte ich mich wie ein Arschloch. Hatte ich Jonathan gerade ausgenutzt? Nein, nein, hab ich nicht. "War gar nicht mal so teuer!", sagte Jonathan und startete den Motor. "Fast kommt es so rüber, wie als hast du auf den Preis geachtet, Kathy.", sagte Jonathan und grinste. Ich musste auch grinsen. "Vielleicht.", sagte ich und dann fuhren wir los.

The Badboy and the suicide girl Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon