42

5.7K 276 6
                                    

Thomas rutschte nervös hin und her. Ich verschränkte meine Arme und schaute ihn abwartend an. Plötzlich klingelte sein Handy und ich zuckte erschrocken zusammen. "Da muss ich rangehen.", sagte er und nahm den Anruf an. "Hallo?..Ja ich bin gleich da..jo bis gleich..ciao." - "Was ist?", fragte ich. "Ich muss los.", sagte Thomas und stand auf. Ich stand ebenfalls auf. "Aber damit du es nicht vergisst: Wir reden nochmal.", sagte ich drohend und umarmte ihn dann zur Verabschiedung. Thomas ging schnell nach Draußen und ich stand jetzt alleine da und wusste nicht, was ich tun soll. Ich beschloss, in mein 'Zimmer' zu gehen und mich dort hinzulegen. Mein Gesicht tat immer noch höllisch weh. Als ich auf dem Weg zu meinem Zimmer an einem Spiegel vorbei ging, blieb ich geschockt stehen und strich mir übers Gesicht. Überall waren blaue Flecken und Blutergüsse. "Sieht nicht so toll aus, was.", sagte eine Stimme neben mir und erschrocken drehte ich mich in die Richtung, aus der die Stimme kam. Es war Jay. "Es sieht echt verdammt scheiße aus.", sagte ich und musterte ihn. Er hatte sich kaum verändert. Jedoch wirkte er etwas größer und durchtrainierter. Er musterte mich auch. "Du bist zu dünn. Aber sei froh, dass dir Arsch und Titten geblieben sind.", kommentierte Jay meinen Körper. War das jetzt ein Kompliment? "Ähm.. okay. Ich lass das jetzt mal einfach so im Raum stehen.", sagte ich und wollte mich schon umdrehen und gehen, als Jay mich am Arm packte. "Warte.", sagte er befehlerisch, und ich drehte mich wieder um. Fragend hob ich eine Augenbraue. "Jonathan steht sich selbst im Weg. Er wird sehr schnell und leicht agressiv. Und ich denke, er ist ein bisschen überfordert, in einer Beziehung zu sein. In seiner ersten Beziehung zu sein. Versteh das. Er wollte dich nicht schlagen. Hab keine Angst vor ihm und geh zärtlich mit ihm um. Spiel auch ein bisschen mit ihm. Der Sex darf nicht fehlen." Beim letzten Satz wurde ich rot und senkte meinen Blick. "Sieh mich an.", sagte Jay. Ich schaute ihm in seine grünen Augen. "Du bist ein wundervolles Mädchen, und Jonathan liebt dich über alles. Mach es nicht kaputt. Er liebt dich. Dich. Er könnte jede haben, aber er wollte dich. Geh zu ihm und sag ihm wie sehr du ihn liebst." Wow. Jay ist ein echt verständnisvoller Mensch. Harte Schale, weicher Kern eben. Ich atmete einmal tief ein. "Ich werde dich vermissen.", sagte Jay. Ich schaute ihn fragend an. Vermissen? Wieso? "Weil ihr doch bald nach L.A. geht undso.", beantwortete er meinen fragenden Blick. "Achso.", sagte ich und umarmte ihn. "Ich werd dich auch vermissen. Du bist wie ein Bruder für mich." Jay ließ von mir los und ging in einen der dunklen Gänge. Ich schaute ihm hinterher und machte mich dann auf den Weg zu Jonathan.

Ich ging nach draußen, wo Jonathan von einer Menschenmenge umgeben stand. Ich drängelte mich zu ihm durch und lehnte mich an ihn. Er schaute mich überrascht an. Dann nahm ich seine Hand und so verweilten wir noch eine Weile, während Jonathan noch mit den anderen redete. "Kannst du kurz mitkommen?", fragte ich ihn dann schließlich. Er nickte und wir gingen ins Gebäude, bis zu meinem Zimmer. "Jonathan, ich liebe dich.", sagte ich. In Jonathans Gesicht regte sich nichts. "Ich liebe dich so sehr. Und ich verzeihe dir, dass du mich geschlagen hast. Und ich wollte dich nicht Monster nennen. Du bist keins und ich hoffe das weißt du. Du bist mein Jonathan. Meiner." - "Kathy, ich liebe dich auch. Du bist mein ein und alles und ich will dich nie verlieren.", sagte Jonathan mit einem liebevollen Lächeln im Gesicht. Dann strich er mir sanft übers Gesicht. "Ich wollte dich nie schlagen. Es wird nie wieder vorkommen.", versprach er mir. Ich küsste ihn. Es ging ins leidenschaftliche über und schon bald lagen wir halbnackt auf meiner Matratze. Jonathan wollte mir den BH ausziehen, doch ich schob seine Hand zurück. "Ich glaube das reicht für heute.", sagte ich.

Am nächsten Tag wachte ich kaputt auf. Über den Tag verteilt hatten wir dreimal Sex. Wir konnten uns nicht zurückhalten. Jonathan hatte eine zweite Matratze in mein Zimmer gelegt und schlief jetzt neben mir. Er war so süß, wenn er schlief. Ich stand auf und zog mich an. "Morgen Babe.", sagte Jonathan mit rauer Morgenstimme, was mir Gänsehaut gab. "Morgen.", sagte ich und gab ihn einen Kuss. "Pack deine Sachen.", sagte er. "Wir gehen schon morgen nach L.A."


The Badboy and the suicide girl Where stories live. Discover now