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Ich hatte nach Bio Schule aus und war schon fast aus dieser verdammten Schule draußen, als jemand meinen Namen rief.

"Ja?", rief ich in irgendeine Richtung und drehte mich um, um zu schauen, wer mich gerufen hatte. Mason. "Kathy, wollten wir nicht was zusammen unternehmen?", fragte er mich und kam auf mich zu. Jetzt stand er vor mir. Was sollte ich jetzt bloß sagen? In zwei Stunden würde Jonathan vor meiner Haustür stehen und wollte mit mir reden. "Hm?", fragte Mason und kam ganz nah mit seinem Gesicht an meine heran. Ich wünschte, er könnte meinen Herzschlag immer auf 180 bringen, und dass ich das verliebtsein so richtig fühlen würde, aber so war es leider nicht. "Eh.. Ehm.. Mason, es tut mir leid, aber ich kann heute doch nicht. Du musst das verstehen, bitte.", sagte ich und schaute ihn mit einem Hundeblick an. Er seufzte. "Okay. Aber nur heute lass ich dir das durchgehen." - "Danke!", sagte ich und lächelte ihn an. Es war eins meiner wenigen ehrlichen Lächeln, welches nur beim Gedanken an  Jonathan zum vorschein kam.

Ich freute mich, dass ich ihn endlich nach zwei Wochen wieder mal sehen würde. Ich ging nach Hause, setze mich auf mein Bett und wartete.

Schließlich war es 16:00. 16:15. 16:30. 16:45. 17:00. 18:00. Er würde wahrscheinlich nicht mehr kommen. Er hatte jetzt bestimmt über hundert Nachrichten wegen verpasster Anrufe auf seinem Handy, aber deswegen hatte ich nicht wirklich Schuldgefühle. Er will sich treffen, und dann kommt er einfach nicht? Ich hab mich ehrlich gesagt wirklich gefreut. Und da ich mich so sehr gefreut hatte, war die Enttäuschung jetzt natürlich umso größer.

Ich hätte damit rechnen sollen, dass er nicht kommen würde. Wie naiv ich doch bin. Vor lauter Enttäuschung, die sich nach einiger Zeit in Wut umwandelte, rief ich Mason an. Er würde mich nicht versetzen, egal wann und wo.

(M=Mason K=Kathy)

K: Hey, wie geht's?
M: Ganz gut, ist alles ok?
K: Klar, was soll nicht ok sein... Ehm.. Also...

Plötzlich wurde meine Stimme brüchig, und man merkte eindeutig, dass ich kurz davor war, zu weinen.

M: Kathy? Sag mir bitte, was los ist!
K: A..Also ich.. Also.. Ich.. Ich kann das nicht mehr, das mit Jonathan. Er meldet sich überhaupt nicht mehr, seit zwei Wochen schon, und ich mache mir echt Sorgen! Ich habe echt Angst, einen guten Freund zu verlieren!

Ich fing an zu weinen.

M: Ich komm vorbei. Jetzt. Und dann reden wir.

Ich weinte jetzt schon eine ganze Weile in Masons Armen. Das war doch absurd. Ich heulte in den Armen eines Jungen, der mich liebte, den ich doch eigentlich auch lieben sollte, um einen anderen Jungen.

Mason war ziemlich schnell dagewesen, er hatte nur 7 Minuten gebraucht.
Er war eigentlich der perfekte Freund, aber empfand einfach nichts für ihn. Ich sollte das ganze, was auch immer es war, beenden.  Aber ich konnte das jetzt noch nicht. Nicht hier. Nicht jetzt.

Nachdem ich mich ausgeheult hatte, fing Mason an, zu reden.
"Kathy wir müssen reden, weißt du, du machst dir immer so viele Sorgen, um Jonathan und alles. Ich liebe dich mit ganzen Herzen, Ich will dich nicht verlieren. Ich denke, wir vertrauen uns gegenseitig, und damit dieses Vertrauen aufrechterhalten bleibt, würde ich jetzt gerne wissen, ob du für mich dasselbe empfindest wie ich für dich. Und nicht doch vielleicht für Jonathan."

Er verstand das alles ein bisschen falsch. Ich liebte ihn nicht - das stimmte. Aber Jonathan liebe ich auch nicht.

"Mason.. Ich liebe Jonathan nicht, dass musst du mir glauben! .. Okay, wie kann ich es dir beweisen.." Ich überlegte. "Ich hab's!", rief ich und Mason erschrack ein bisschen. Ich legte meine eine Hand auf mein Herz. "Ich schwöre bei allem das ich liebe und kenne, ich liebe Jonathan nicht."

Gleich nachdem ich die Worte ausgesprochen hatte, bereute ich sie auch schon. Liebte ich Jonathan wirklich nicht? Plötzlich fing Mason an zu lachen. "Okay, ich glaube dir.", sagte er immer noch lachend und küsste mich. Ich, immer noch grübelnd darüber, ob ich Jonathan vielleicht doch mochte, mehr als es nur Freunde taten, erwiderte ich den Kuss flüchtig. Dann löste ich mich auch schon von ihm. Ich setzte eine gespielt traurige und gleichzeitig enttäuschte Miene auf, und sagte dann zu Mason: "Aber ich finde es scheisse, dass du glaubst, ich würde Jonathan lieben." - "Kathy, so war das doch nicht gemeint!", sagte Mason. "Ich muss nachdenken.", sagte ich wieder.

Das war ein guter Grund, erstmal etwas Abstand von allem zu halten, und überlegen zu können. "Geh jetzt bitte..", sagte ich zu Mason. Er tat mir ja leid, und ich meinte das ja nichteinmal so richtig ernst, aber ich brauchte Zeit zum überlegen, und anders würde er nicht gehen.

"Aber Kathy..", versuchte er es erneut, doch ich stoppte ihn mitten im Satz. "Nein Mason, geh jetzt bitte!" Damit stand er auf und ging. Voller Schuldgefühle ließ ich mich auf mein Bett plumpsen und schlief schließlich ein.

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[Sidenote//2014] Ich hab kein Bock auf morgen, da muss ich eine Erdkunde Präsentation halten. *HEUL!* na ja, bis bald ihr süßen. :s

[Überarbeitet am 24.04.2018]

The Badboy and the suicide girl Where stories live. Discover now