1. Kapitel P.o.V. Hermine Granger

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Ich lag auf meinem Bett in Ginnys Zimmer und starrte die Decke an. Seit 3 Wochen war es vorbei. Seit 3 Wochen waren meine Eltern Tod, ermordet von Bellatrix Lestrange. Voldemord war seit 3 Wochen Tod und es war vorbei. Doch dies kam bei mir nicht an. Nachts litt ich unter Albträumen aus denen ich immer schreiend und weinend aufwachte. Ich hatte keinen Hunger und aß dem entsprechend kaum etwas. Und seit einer Woche kotze ich sogar das wenige aus was ich in mich hinein bekam. Die meiste Zeit verbrachte ich liegend auf dem Bett. Ich schlief nicht und dennoch war ich nicht ganz wach. Ich war in einer Art Trance Zustand.

Ich hatte weder Ron noch Harry oder Ginny erzählt was im Manor vorgefallen war. Ich wollte sie nicht noch mehr belasten und ich sah ihnen an das sie von mir genervt waren. Sie waren genervt das ich mich an keinem Gespräch beteiligte, das ich immer fürchterlich zusammen zuckte wenn man mich berührte. Sie waren angenervt das das ganze Haus wach wurde, wenn ich Albträume hatte. Ich hatte es zwar mit einem Zauber versucht, doch er hatte nie funktioniert. Es war als würde ich ihn im Schlaf lösen. Sie waren enttäuscht das ich mich nicht mehr umarmen ließ. Mir wurde übel und ich flitze schnell in das angrenzende Bad, bevor ich mich Mal wieder über der Toilette übergab.

Ich spielte seit einiger Zeit mit dem Gedanken das ich durch die Vergewaltigung schwanger sein könnte. Wie von selbst trugen mich meine Füße zu meiner Tasche und holten einen Test hervor. Den hatte mir meine Mutter vor Beginn des 6. Schuljahres gegeben, weil sie der Meinung war das es halt irgendwann passieren würde. Meine Mutter....ehe ich mich versah war ich wieder im Bad und hatte den Schwangerschaftstest gemacht. Nun saß ich auf den kalten Fließen mit dem Rücken an die Badewanne gelehnt und wartete. Mein Herz setzte aus als neben dem einen Streifen ein zweiter erschien. Verdammt!

Das konnte doch nicht war sein. Zum ersten Mal seit langem funktionierte mein Gehirn wieder. Ich wusste das jeder darauf bestehen würde es anzutreiben, aber...konnte ich das überhaupt? In mir wuchs ein Lebewesen! Ein unschuldiges Kind das für nichts verantwortlich war. Und ich wusste ich könnte es nicht töten, denn dann wäre ich keinen deut besser als die Todesser. Aber da ich bei den Weasleys wohnte, konnte ich ihnen die Schwangerschaft auch nicht lange verheimlichen. Ich musste mit jemanden reden...schnell. Früher wäre ich zu meinen Eltern gegangen, aber die waren ja nicht mehr da. Bei dem Gedanken an die zwei füllten sich meine Augen mit Tränen. Ich schluchzte. Und irgendwie fühlte es sich in dem Moment etwas besser an. Als hätte jemand einen überprallen Luftballon ein kleines Loch gestochen, die Luft entwich langsam und die Spannung ließ nach. Nach endlosen Minuten hatte ich mich wieder gefasst. Leider hatte das Gefühl der Besserung nicht lange gehalten. Nach dem weinen fühlte ich mich wie vorher auch...leer. Aber ich hatte einen Entschluss gefasst. Ich würde mit Luna reden. Sie würde mich bestimmt verstehen. Ich richtete mich auf, packte den Schwangerschaftstest in meine Tasche und verließ das Bad. Kurz bevor ich an der Treppe die nach unten führte ankam hörte ich laute Stimmen aus einem Zimmer. Ich wollte nicht lauschen, aber aus einem plötzlichen Impuls blieb ich stehen und horchte.

Ginny: "Harry rede du mit ihr! Ich hab das satt!"
Harry: "Warum ich? Du bist doch ihre beste Freundin"
Ginny: "Euch kennt sie länger und hat viel mit euch durchgemacht"
Harry: "Und warum macht das dann nicht Ron?"
Ginny: "Ernsthaft Harry? Ron steht auf sie und sie hat ihm das Herz gebrochen. Er kann sie ja nicht Mal umarmen ohne das sie einen Anfall bekommt! Außerdem bist du taktvoller"
Harry: "*seufzt* Ist gut. Und was soll ich ihr sagen?"
Ginny: "Das sie sich zusammen reißen soll! Uns geht es furchtbar! Wir haben Fred verloren! Harry er war mein Bruder ich hatte eine tiefere Bindung zu ihm als Hermine! Klar trauert sie auch, aber es hilft keinem. Sie kommt den ganzen Tag nicht aus unserem Zimmer. Der Haushalt macht sich auch nicht alleine und Mom und ich schaffen das alles nicht ohne Hilfe! Nachts können wir nicht ruhig schlafen weil sie immer schreit! Harry das kann so nicht weiter gehen!"
Harry: "Ginny! Findest du nicht das du eins bisschen hart zu ihr bist? Sie wurde von Bellatrix Lestrange gefoltert. Und Albträume kannst du ihr schlecht vorwerfen!"
Ginny: "Das nicht aber sie könnte wenigstens einen Schallschutz-Zauber über ihr Bett legen, damit wir anderen es nicht hören müssen!"

Mehr hörte ich nicht, denn ich hatte mich umgedreht und war auf direktem Weg in Ginnys Zimmer gerannt. Mir liefen Tränen un aufhörlich die Wange hinunter. Das dachte sie über mich? Ich wusste das ich es keine Sekunde länger hier aushalten würde. Ich schnappte mir meine Perlenhandtasche, in der ich seit dem Krieg immer alles dabei hatte. Unter meinem Kopfkissen zog ich ein zusammengefaltetes Stück Pergament hervor. Darauf stand die Adresse von Blaise Zabini. Ja richtig gehört...Zabini.

Er hatte mitbekommen was mir angetan wurde und war sofort für mich da. Nach der Schlacht entschuldigte er sich tausendmal und sagte »Falls du irgendwann einmal Hilfe brauchst dann komm zu mir! Auch wenn es mitten in der Nacht ist, ich werde dir helfen!« Und dieses Angebot nahm ich zu gern an.

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An alle die sich jetzt denken "Ginny würde so etwas nie sagen!". Da habt ihr Recht. Im Film und im Buch würde sie das nie sagen, aber das ist meine Ff und in dieser Szene hat sie das halt gesagt.

Das Leben ist nicht immer rosig...(Dramione?)Where stories live. Discover now