Kapitel 41: Endlich nach Hause

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Haruka

Etwas unruhig warte ich mit Makoto auf den Arzt. Die anderen sind schon da und warten unten auf uns. Heute komme ich endlich wieder nach Iwatobi, aber davor muss der Arzt noch sein Okay geben. Zappelig, auf dem Bett neben Makoto sitzend, benehme ich mich schon fast wie die Zwillinge oder Nagisa, aber ich kann es einfach nicht mehr erwarten. Viel zu lange bin ich jetzt schon von Zuhause fort und ich frage mich, was der Arzt solange macht. „Beruhige dich.", kichert Makoto und legt mir eine Hand auf den Oberschenkel. Sonst ist er immer derjenige, der beruhigt werden muss, aber warum muss uns der Arzt auch solange warten lassen? Wir könnten jetzt schon auf dem Weg sein, denke ich mir hibbelig, aber genieße dennoch Makotos ruhige Art und seine Unterstützung.

Endlich öffnet sich die Tür und der Arzt kommt mit seinem Team herein, als wenn er nie ohne irgendwo hingehen würde. „So, dann werden wir mal schauen, ob Sie heute hier entlassen werden können.", sagt der Arzt, während Makoto sich dann lieber ans Fenster stellt, damit er aus dem Weg ist.


Erstaunlich schnell hat mich der Arzt untersucht und trägt abschließend etwas in meine Akte ein, bevor er sie einer der Schwestern gibt, die dann das Zimmer verlassen. „Okay, soweit ist alles in Ordnung. Die OP-Wunde sieht schon viel besser aus und auch sonst scheint es Ihnen körperlich ganz gut zu gehen. Hätten Sie keine Schwindelanfälle, hätten Sie heute auch ganz entlassen werden können, aber sicher ist sicher. Also passen Sie weiterhin auf sich auf, aber bei Ihrem Begleiter mache ich mir da keine Sorgen.", sagt der Arzt und schaut kurz zu Makoto. Schmunzelnd erwidert Makoto seinen Blick, bevor der Arzt sich wieder mir zuwendet. „Ich wünsche Ihnen eine schnelle, jetzt ohne Komplikationen verlaufende, Genesung.... Aber bitte, bitte kommen Sie nicht wieder.", verabschiedet sich der Arzt verschmitzt und verlässt nun ebenfalls das Zimmer, weswegen Makoto anfängt zu lachen. So ein Kommentar musste jetzt kommen. Egal, schnell habe ich mich erhoben und dann können wir endlich nach unten gehen. Makoto trägt das Gepäck, während ich neben ihm laufe und sich eigentlich jede Schwester von uns verabschiedet. Als wenn er ein Superstar wäre. Alle hätten ihn wohl noch gerne länger hier behalten und scheinen ihn jetzt schon zu vermissen.

„Typisch.", murmele ich, als wir endlich den Stationstresen der Schwestern hinter uns gelassen haben. „Wieso, sie sind doch sehr nett.", kichert Makoto und nimmt meine Hand. Kurz schaue ich ihn an, aber sage nichts mehr dazu. Eigentlich ist mir Makotos Beliebtheit hier immer zugute gekommen und freudig denke ich an die Fahrt nach Iwatobi.


„Na, alles gut?", fragt Herr Tachibana, als wir aus dem Krankenhaus treten. „Ja, sie wollen Haru hier nur nicht wiedersehen.", kichert Makoto und packt unsere Taschen ins Auto. Die anderen lachen ebenfalls und nach einer kurzen Absprache sitzen wir schon im Auto. Makoto und ich fahren im gemieteten Kleinbus der Tachibanas mit, während Coach Sasabe und Frau Amakata liebend gerne bei meinen Eltern mitfahren, anstatt in dem vollen Bus. Ich kann sie vollkommen verstehen und bin froh keinen Schwindel zu haben, da ich es sonst auch nicht so gut finden würde. So ausgelassen sie sich unterhalten, so laut sind sie leider auch, aber da es mir gut geht, stört mich das nicht weiter und ich genieße den Ausblick aus dem Fenster.

Da es auf der Strecke, auf der die anderen hergekommen sind, einige Staus gab, fahren wir einen Umweg, der oberhalb der Klippen entlang des Meeres verläuft und uns damit eine wundervolle Aussicht bietet, allerdings auch viel länger braucht.


Wir sind schon anderthalb Stunden unterwegs und ich betrachte mit funkelnden Augen das genauso leuchtende Meer. Am liebsten würde ich hier und jetzt aus dem Auto und ins Meer springen. Gerade in diesem Moment klingelt Frau Tachibanas Handy. „Hat jemand Hunger? ", fragt sie kurz danach, worauf alle sofort mit einem Ja antworten. Damit ist es geklärt und wenig später halten wir auf einem kleinen Parkplatz neben der Straße, oberhalb der hohen, steilen Klippen, während das Meer weit unter uns funkelt. Eine steile Treppe mit unzähligen Stufen und einigen Plattformen, wo man die Aussicht genießen kann, führt nach unten, in so etwas wie eine Lagune. Umgeben von den hohen Felswänden steht ein kleines Dorf, welches nur von einer Straße von dem hellen Sand des Strandes getrennt wird. Auf dem breiten Strand tummeln sich einige Menschen und das blaue Meer glitzert im Sonnenlicht. Das Dorf, welches früher wohl nur ein Fischerdorf war und auch nur aus ein paar Straßen besteht, ist nun gespickt mit Restaurants, während nur ein Tunnel diese sonstige Naturoase mit der Außenwelt verbindet.

♥ Für immer mit dir schwimmen ♥ MakoharuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt