Kapitel 14: Die Tachibana-Angsthasen und unser Lied

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So alle, die so ängstlich wie Makoto sind, sollten sich vielleicht an ihren besten Freund festhalten. Ganz unverbindlich natürlich ;) Es wird ein klein wenig gruselig und da braucht ihr vielleicht eine starke Schulter. Nur so ein Vorschlag. XD

Jetzt viel Spaß.

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Haruka

Um zweiundzwanzig Uhr sind wir endlich wieder daheim. Sobald wir in Iwatobi eingefahren waren, waren die Zwillinge aufgewacht und wieder voller Energie. Die Eltern verabschiedeten sich schnell nach oben und wir gingen, nachdem wir uns Bettfertig gemacht haben ins Wohnzimmer.

Leider denken die Zwillinge überhaupt nicht daran zu schlafen und deswegen sitzen wir jetzt wach auf unserem Nachtlager.

„Was haltet ihr von einer Geistergeschichte?" fragt Ran verschwörerisch und hat gerade Ähnlichkeit mit Nagisa. „Äh... warum denn gerade eine Geistergeschichte?" fragt Makoto ängstlich und rutscht automatisch mehr zu mir. „Ich will keine Geistergeschichte hören." quengelt auch Ren und verkriecht sich auf meinen Schoß. „Ach, stellt euch nicht so an. Das ist eine ganz harmlose Geschichte." versucht Ran uns zu überzeugen. „Muss das sein?" frage ich wenig begeistert, weil ich weiß, wer unter den beiden Tachibana-Angsthase leiden darf. Ran kichert nur, schaltet dann das Licht aus, um sich nur mit einer Taschenlampe bewaffnet zu uns zu setzen und sich auf die Geschichte vorzubereitet. Sie nimmt ihr Requisit in Betrieb und beleuchtet nur ihr Gesicht. Ich kann fühlen wie Makoto sich weiter in mein T-Shirt krallt und auch Ren weiter in Deckung geht. Langsam habe ich das Gefühl, dass das Ran mit Absicht macht und nur ihre Brüder ärgern will. Allerdings ist es auch kein Geheimnis, dass Ran Gruselgeschichten liebt. Für sie sind das die Gutenachtgeschichten.

„Also..." leitet sie anregend die Geschichte ein. „Ein Autofahrer, der so alt wie Otosan ist, sieht mitten in der Nacht ein kleines Mädchen auf einer dunklen Landstraße stehen." Das Wort 'dunkel' alleine, lässt Makoto und Ren schon zusammenzucken. Wie soll das nur weitergehen? „Der Mann ist nett und will sie mitnehmen, damit sie auch sicher zu Hause ankommt. Das Mädchen ist sehr dankbar und nennt dem netten Autofahrer ihr Ziel. Ihre Zuhause ein kleines Dorf, welches auf seinem Wege liegt. Sie steigt ein und schnallt sich an. Der Autofahrer ist erwachsen, also hält er seiner jungen Mitfahrerin einen Vortrag darüber, wie gefährlich es ist mitten in der Nacht zu Trampen. Das Mädchen lässt es so still, wie Haru-san, über sich ergehen." Bei der Erwähnung meines Namens durchfährt Makoto ein Zucken und wenn es so weiter geht, schlingt er bald seine Arme um mich... nicht, dass es mich stören würde.

„Eine halbe Stunde vor Mitternacht, die Gefährlichste aller Stunden, wird das Mädchen unruhig und fragt ganz oft, ob sie es auch bis zur Geisterstunde nach Hause schaffen würden. Aber der Mann erklärt ihr, dass es wegen dem jetzt anfangenden Regen schwierig sein wird, ihren Zielort in der Zeitvorgabe zu erreichen." Ran macht eine dramatische Pause und genießt die bestimmt kreidebleichen Gesichter von ihren Brüdern. „Das Mädchen wird immer unruhiger und rutscht auf ihrem Sitz herum. Sie reibt sich die Hände, so als wenn ihr eiskalt ist." Ran gibt sich als Schauspielerin, mimt das Mädchen und verstärkt somit die Authentizität der Geschichte. „Der nette Mann bietet ihr seine Jacke an, weil er nicht möchte, dass sie friert. Dankend zieht das Mädchen die Jacke an, aber rutscht weiter unruhig herum. Kurz vor vierundzwanzig Uhr steigen ihr Tränen in die Augen, sodass der Mann denkt, dass sie Angst vor einer Standpauke ihrer Eltern hat. Also versucht er sie zu beruhigen und ihr Mut zuzureden, während er weiter auf die Straße schaut. Nachdem er zu Ende geredet hat sieht er wieder zu dem Mädchen, aber...." Ran macht eine dramatische Pause und erhöht ihre Stimme.

„aber... sie ist nicht mehr da!" ruft sie aus und erschrickt ihre beiden Brüder gehörig, die beinahe auffiepen.

„Der Gurt von dem Sitz, wo das Mädchen bis eben noch gesessen hat, ist noch eingerastet, nur das kleine Mädchen fehlt. Der Mann macht sich Sorgen und denkt sich, dass sie vielleicht aus dem Auto gefallen ist, also fährt er den letzten Streckenabschnitt, auf der Suche nach ihr, nochmals ab. Aber er findet sie nicht.... also beschließt er, zu der von dem Mädchen angegebenen Adresse zu fahren. Als er bei dem Zielort ankommt steht eine große Gruppe Menschen mit ernsten Gesichtern auf der Straße. Der Autofahrer erzählt das eben Geschehene der Menschengruppe, die sich als die Familie von dem Mädchen herausstellt. Ein Mann, mit Tränen in den Augen, löst sich aus der Gruppe und geht auf ihn zu. Er berührt ihn an der Schulter und sagt dann: „Wir haben schon auf Sie gewartet. Das macht meine Tochter jedes Jahr zu ihrem Todestag." Wieder macht Ran eine Pause und kostet die letzten Augenblicke vor Beenden der Geschichte aus.

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