Kapitel 25: Drohendes Unheil

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Haruka

Es ist mitten in der Nacht und ich liege wach im Bett. Ich kann einfach nicht schlafen. Nicht dass ich nicht müde wäre, aber mir ist die ganze Zeit schon so übel und ich habe Probleme damit, mich irgendwie vom erbrechen abzuhalten. Ich habe mich gestern Abend nach einem Hustenanfall sogar schon übergeben und seitdem geht es mir immer schlechter. Wie vorgestern scheint mein Körper komplett ausgelaugt, sodass es mir unmöglich ist Wärme zu produzieren. Obwohl ich unter meiner dicken Decke liege, zittere ich am ganzen Leib und obwohl ich mich nicht körperlich betätige, fühle ich mich einfach nur komplett fertig. Und dabei ist heute das Publicity Turnier. Obwohl es kein Wichtiges ist, so ist dieses Turnier das Bekannteste überhaupt. Das Turnier wird alle paar Jahre von einem großen und sehr bekannten Immobilienmogul ausgerichtet, der Interesse an unserem Sport hat. Viele Sportler besuchen dieses Turnier, weil sich hier die oberste Schicht aus Japan und der ganzen Welt trifft, sodass man hier gute Chancen hat einen großzügigen Sponsor zu finden. Allerdings ist dadurch die Konkurrenz auch sehr groß und manchmal frage ich mich, ob die, die es sich leisten können Sponsor zu sein, überhaupt richtig zuschauen oder ob sie nur wegen der Kontakte kommen.

Etwas ungewöhnlich ist es schon, dass am ersten Turniertag die Lagenstaffeln und am Zweiten die Einzelwettkämpfe dran sind. Aber das stört nun wirklich nicht. Wer interessiert sich schon dafür? Insgeheim bin ich sogar froh darüber. Nicht, dass ich es brauchen würde, aber wenn es mir heute nach der Staffel immer noch nicht besser gehen sollte, kann ich Makoto immer noch bitten mich zum Arzt zu bringen. So würde ich meinen Einzelwettkampf morgen zwar aussetzen, aber das ist mir gerade total egal. Schließlich bin ich hauptsächlich wegen der Aussicht hier. Deswegen will ich, trotz meines momentanen Zustandes, bei der Staffel mit dabei sein. Nicht nur für mich, sondern auch für die Anderen, die sich schon sehr auf dieses Turnier gefreut haben. Denn auch, wenn es keine Auswirkungen auf die offiziellen Turniere hat, so ist es doch eine sehr gute Übung, die wir alle sehr gut gebrauchen können. Nagisa und Rei haben sogar dafür noch einmal ihren Absprung trainiert und Makoto redet auch von nichts anderem mehr. Außerdem will ich... muss ich die Aussicht sehen. Ich muss einfach. Ich habe sonst keine Ahnung, wie ich mir meines Traumes klarer werden soll. Also muss ich mich zusammen reißen und noch bis nach dem Turnier durchhalten. Ich muss! Eine andere Alternative gibt es nicht. Danach kann ich dann Makoto immer noch bitten mich zum Arzt zu bringen, was für ihn und wohl auch für die Anderen ein großer Schock werden wird. Schließlich gebe ich sonst nie zu, dass es mir schlecht geht. Aber ich kann es nicht mehr leugnen. Die Symptome werden von Tag zu Tag schlimmer, weswegen definitiv etwas nicht in Ordnung ist.

Die Übelkeit, die ich die ganze Zeit versucht habe zu unterdrücken, kommt zurück und schnell renne ich ins Bad um mich zu übergeben. Ich spüre dieses widerliche Ziehen im Hals und würge mein Essen von gestern wieder hoch. Mir ist so schlecht, aber mein Würgereflex lässt nicht nach. Mittlerweile kommt nur noch Galle raus und erschöpft muss ich mich an der Toilette abstützen. So schlecht war mir noch nie. Aber vielleicht war meine Makrele nicht gut, schließlich hat sie auch komisch geschmeckt. Echt kein guter Zeitpunkt mir jetzt auch noch eine Lebensmittelvergiftung oder so anzulachen. Hätte ich nur auf Makoto gehört und auch mal etwas anderes als Makrele gegessen, denke ich mir bereuend, während ich wieder über der Schüssel hänge.

Endlich lässt die Übelkeit nach und ich kann mich erheben. Ein kurzer Schauer blendet meine Sicht und ich muss mich an der Wand abstützen, um nicht zu fallen. Ich sollte nicht zu schnell aufstehen, rüge ich mich selbst, vernichte die Spuren, wasche meine Hände und spüle meinen Mund aus, um diesen widerlichen Geschmack loszuwerden. Durch das lange Erbrechen kratzt mein Hals jetzt wieder und bevor ich mich versehe, überkommt mich ein heftiger Hustenanfall. Ich sinke auf meine Knie und halte mir meine schmerzende Brust, bis der Husten endlich abklingt. Wenn, dann muss natürlich alles auf einmal kommen, denke ich mir missmutig und trinke etwas aus dem Wasserhahn. 

♥ Für immer mit dir schwimmen ♥ MakoharuWhere stories live. Discover now