Kapitel 7: Ein magischer Tag

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Sorry das es so lange gebraucht hat, aber dieses Kapitel ist einfach mal dreimal so lang wie ein normales (auch wenn die immer länger werden) und dadurch hat alles etwas länger gedauert. Aber damit die Spannung erhalten bleibt, kam splitten nicht in Frage, also nehmt euch genügend Zeit zum lesen.

Viel Spaß!

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Haruka

Heute ist unser Date. Ich werde bei diesem Gedanken immer noch rot. Dabei fand ich das doch immer nur sentimentales Zeug, welches ich nicht brauche. Ich sitze gerade in der Badewanne und versuche meine Aufregung wegzuspülen. Ja ich bin aufgeregt! Aber warum? Wir treffen uns doch jeden Tag, warum sollte dieser Tag anders sein? Oder haben mich Gou, Nagisa und Rei mit ihrem Gesülze angesteckt? Ich weiß es nicht. Eins ist auf jeden Fall klar, ich werde so wie immer kommen und daraus keine große Sache machen. Man macht sich nur für diese eine Person hübsch.... kommt mir Gou's Gesagtes in den Sinn. Nein ich bin nicht so gefühlsduselig. Ich steige aus der Wanne, trockne mich ab und gehe zu meinem Kleiderschrank. Ich öffne ihn und schaue kurz zu den großen Karton in der untersten Ecke....nein, denke ich mir kopfschüttelnd und nehme die Sachen heraus, die ich anziehen will.

Ich mach mir nichts aus dem Date, also warum habe ich dann nach meinen schönsten Sachen gegriffen? Ich habe sie doch nicht mehr alle. Damit lege ich die Klamotten wieder zurück, ziehe meine Alltagskleidung an und knalle die Tür zu. Ich werde mich nicht verrückt machen, sage ich mir immer wieder. Was ich schon längst getan habe, sonst würde ich nicht zwei Stunden zu früh fertig sein und mich in meinen sonst so bequemen Alltagskleidern unwohl fühlen. Genervt lasse ich mich auf's Bett fallen, albernder Teenagerkram, denke ich und seufze auf. 

Piep Piep.

Ich schaue auf mein Handy, auf ein Gespräch mit meinen Eltern habe ich jetzt überhaupt keine Lust. Aber es wäre schlimmer nicht dran zu gehen. „Ja." „Haruka mein Schatz. Wie geht es dir? Was macht die Schule?" „Gut." „Es wäre schon schön wenn du mehr Informationen geben würdest." seufzt sie. „Mir geht es gut und die Schule ist so wie immer." „Na siehst du, war doch gar nicht so schwer. Hast du Makoto schon die neue Nummer gegeben?" „Mach ich noch." „Haruka!! Hast du eine Ahnung wie es ist, wenn der beste Freund des eigenen Sohnes mehr anruft, als der eigene Sohn?" „Er redet eben gerne, ich nicht." „Ich weiß, aber Makoto wird nicht immer für dich da sein um für dich zu sprechen. Du musst langsam erwachsen werden." Bei dieser Aussage spüre ich, wie sich meine Brust schmerzhaft zusammenzieht. Ich will mir um diese ferne Zukunft noch keine Gedanken machen, aber ohne Makoto zu sein, das würde ich nicht noch einmal aushalten. „Schatz bist du noch dran?" „Ja, wann kommt ihr wieder nach Hause?" „Naja in der nächsten Zeit wird es wohl doch nichts. Dein Vater hat gestern einen Anruf bekommen, dass sie eine Übergabe in New York haben und da will er dabei sein. Ich hoffe du bist nicht sauer?" „Nein." Eine andere Antwort darf ich eh nicht geben. „Im Sommer kommen wir aber ganz bestimmt, ok?" „Wie habt ihr euch eigentlich kennen gelernt?" frage ich, um dieses unliebsame Thema zu beenden. „Wie kommst du denn jetzt darauf? Hast du etwa ein Mädchen kennen gelernt, was du magst?" „Nein, ich frag nur so..." „Aha ok, also das war an meinem 16. Geburtstag. An diesem Tag wollten meine Freundin und ich auf das Schulfest ihres Freundes gehen. Sie hat mich solange gefragt oder eher genervt, bis ich mitgekommen bin. Da mein Geburtstag war habe ich mich dann besonders hübsch gemacht, auf jeden Fall habe ich viele Blicke auf mich gezogen." lacht sie bei der Erinnerung. „Dein Vater war genau wie der Freund meiner Freundin im Kendoclub und dort habe ich ihn dann kennengelernt. Als erstes mochte ich ihn überhaupt nicht, weil ich fand, dass er eingebildet war. Aber als wir uns dann durch unsere Freunde immer wieder getroffen haben, habe ich meine Meinung Stück für Stück geändert. Ich dachte allerdings, dass nur ich so empfinde, also habe ich nichts gesagt oder gemacht. Als ich mal wieder auf meinem Bett gelegen habe und darüber nachgedacht habe was ich machen könnte, habe ich einen Anruf bekommen. Es war dein Vater, der mit stockender und zunehmend kälter werdender Stimme sagte, dass er mich mag und ein Date mit mir will." Sie fängt an zu lachen. „So wie er das gesagt hat, hat sich das eher wie eine Drohung angehört. Er war zu dieser Zeit noch sehr unbeholfen im Ausdrücken seiner Gefühle. Obwohl er das alles andere als perfekt gemacht hatte, habe ich zugestimmt, schließlich hatte ich mich eh schon ihn verguckt. Aber seine Ansprache war schon recht lustig. Als wir dann unser erstes Date hatten, waren wir so aufgeregt, dass wir nicht wussten worüber wir reden sollten. Also saßen wir uns im Café erst etwas unsicher gegenüber. Wir wollten beide etwas sagen und haben auch angesetzt, aber haben dann gleichzeitig etwas gesagt. Das haben wir dreimal gemacht bis wir dann losgelacht haben weil das so komisch war. Danach war dann das Eis gebrochen und wir haben uns köstlich amüsiert - erst beim Spielen in der Spielhalle und später bei dem Spaziergang durch den Park. Es war einfach magisch." schwärmt sie mir vor. „Seit dem Tag sind wir zusammen und zwei Jahre später haben wir geheiratet. Natürlich hatten wir auch weiterhin Dates, auch heute noch. Auch wenn man sich etwas darangewöhnt, so sind alles schöne Erinnerungen...... Also wenn du ein Mädchen nach einem Date fragst, dann mach das ja romantisch und zieh dir etwas Schickes an." „Okasan! Ich habe doch gesagt, dass ich keins habe." „Schade eigentlich, ich hatte mich schon auf Enkel gefreut. Aber das wird schon noch. Ich muss jetzt auch wieder auflegen, dein Vater kommt gleich wieder und dann wollen wir noch zu einer Veranstaltung. Also pass auf dich auf. Und vergesse nicht Makoto die Nummer zu geben." „Mache ich nicht. Tschüss." Damit lege ich auf. Wenn man meine Mutter hört, könnte man meinen, dass wir eine glückliche Familie sind..... Wann habe ich meinen Vater zuletzt gesehen? Das ist schon über ein Jahr her und beim Telefonieren ist er auch nur selten dabei. Vermissen mich meine eigenen Eltern überhaupt? Oder ist ihr Leben nur ohne mich harmonisch? Kein Wunder, dass ich mich zu den Tachibanas mehr hingezogen fühle als zu meinen Eltern. Bin ich meinen Eltern wirklich wichtig? Werden sie jemals ein Teil meiner Welt sein? Oder sind sie schon vor Jahren unwiderruflich aus meinem Leben getreten? Werden sie mich jemals so vermissen wie ich es tue? Und warum machtes mich immer traurig wenn ich an meine Eltern denke? Warum habe ich nur eine Person, die wirklich für mich da ist? Werde ich irgendwann wieder eine richtige Familie haben? Werde ich mich irgendwann von meinen Eltern geliebt fühlen oder habe ich nur Makoto und meine Freunde? 

♥ Für immer mit dir schwimmen ♥ MakoharuWhere stories live. Discover now