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Julians PoV
Ungeduldig stand ich auf dem Vorplatz der Kirche und ließ die Auffahrt nicht aus den Augen. Es konnte sich nur noch um Minuten, vielleicht sogar nur Sekunden handeln bis endlich das erwartete Auto erschien. Bis zur Trauung hätten wir dann noch ausreichend Zeit.
Seufzend schaute ich kurz zum Kirchturm hinauf. Eine weitere Minute war vergangen.
Das Flugzeug war pünktlich gelandet und mein Freund hatte direkt ein freies Taxi erwischt. Bis zum Hotel waren es zwanzig Minuten Fahrt. Da ich per WhatsApp über die Abfahrt beim Hotel informiert wurde, konnte er nicht eingeschlafen sein oder beim fertig machen herum getrödelt haben. Er war sehr gut im Zeitplan, was uns mehr gemeinsame Zeit einbringen würde.
Ein Taxi hielt an der Straße. Aufmerksam beobachtete ich es. Es dauerte einen kleinen Moment bis tatsächlich mein Freund ausstieg, weswegen ich automatisch lächeln musste. Wir hatten uns seit zwei Monaten nicht mehr persönlich gesehen. Ich konnte es daher kaum erwarten ihn wieder berühren zu können, seine Stimme in live zu hören statt über einen Lautsprecher, seine Lippen zu spüren oder mich einfach in seine Arme fallen zu lassen.
Kais Blick glitt kurz über den Vorplatz bis er bei mir stoppte. Ein breites Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, während er eilig in meine Richtung kam. Ich kam ihm entgegen gelaufen bis wir uns endlich in die Arme schließen konnten. Ich schmiegte mich eng an ihn und schlang meine Arme fest um seinen Oberkörper, während ich das Gesicht an der Halsbeuge vergrub.
"Ich hab dich vermisst", murmelte ich gegen seine Haut.
"Zwei Monate ohne dich sind eindeutig zu lang", meinte Kai, wobei er mich noch enger an sich drückte. "Können wir nicht einfach für immer hier stehen bleiben?"
"Ich glaube nicht, dass Joshua das zulassen würde."
"Der soll sich um seinen Bräutigam kümmern und nicht um uns."
"Das erklärst du ihm aber."
"Dann holen wir Leon halt auf unsere Seite. Der bekommt Jo schon von uns abgelenkt."
"Aber vielleicht könnten wir das doch ins Hotel verlegen, damit ich dich küssen kann."
"Das klingt nach einer sehr guten Idee." Kai löste sich etwas von mir, was ich nur widerwillig zu ließ. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen blickte der Jüngere mich an. "Ich liebe dich, Jule."
"Ich liebe dich auch ... Meinst du, wir können einen ganz kurzen Kuss riskieren?" Aufmerksam ließ Kai seinen Blick über die Umgebung gleiten, ehe er sich zu mir vorlehnte und einen kurzen Kuss auf meine Lippen hauchte.
"Reicht dir das als Vorgeschmack?"
"Auf gar keinen Fall, aber ich werde mich wohl vorerst damit zufrieden geben." Das Öffnen der Kirchentür beendete unsere Zweisamkeit. Mit Handy am Ohr trat Manuel Neuer aus der Kirche. Er wirkte nervös. Scheinbar auf das Annehmen seines Anrufes wartend, lief er vor der Tür auf und ab.
