Kimmich x Goretzka - Entführung (Teil 3)

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Die OS-Reihe hat einen neuen Namen bekommen.vorher: Kimmich x Goretzka - Anschlag


Leons PoV

Die mit Serge vereinbarte Stunde verbrachte ich damit, Joshuas Mailbox vollzusprechen, obwohl mir klar war, dass die unzähligen Anrufversuche und Nachrichten überhaupt nichts brachten, da das Handy ausgeschaltet war. Dennoch brauchte ich irgendeine Beschäftigung. 

  "Manuel hat geschrieben, dass alle Spieler zum Trainingsgelände kommen sollen. Die Kommissare hätten gerne die komplette Mannschaft vor Ort, um sicher zu gehen, dass es ansonsten allen gut geht und es keine weitere Entführung gibt", informierte Sven mich. 

  "Bekommen wir die Lösegeldzahlung dort unbemerkt von der Polizei geklärt?", erkundigte ich mich. Als Antwort zuckte Sven mit den Schultern. 

  "Irgendwie wird das wohl klappen. Lass uns erstmal dort hinfahren." 

  "Oder ...", setzte ich an, wurde aber direkt vom Torwart unterbrochen. 

  "Leon, wir fahren da jetzt hin. Dort können wir uns auch besser mit Serge und den anderen Eingeweihten absprechen. Die Polizei wird uns wohl nicht dauerhaft beobachten. Immerhin sollen wir dort nicht als Tatverdächtige festgehalten werden, sondern für unsere eigene Sicherheit in deren Nähe sein." Nur widerwillig stimmte ich zu. 


Beim Trainingsgelände angekommen, wurden wir an der Auffahrt von zwei Polizisten angehalten, die uns jedoch direkt weiter in die Tiefgarage leiteten. Dort wurden wir von den nächsten Polizisten erwartet, die uns zu unseren Mannschaftskollegen führten. Außer Jamal, Lucas und Joshua war die komplette Mannschaft dort. Da der Raum normalerweise für Besprechungen genutzt wurde, waren ausreichend Sitzmöglichkeiten vorhanden. Ich ging direkt zu Serge, welcher mir bereits entgegen kam. Wir umarmten uns einige Sekunden lang. Ich war erleichtert, dass es ihm und den Anderen den Umständen entsprechend gut ging, dennoch überwog die Sorge um Josh das Gefühl der Erleichterung. 

  "Wen hast du alles eingeweiht?", flüsterte Sven, nachdem dieser einige Mitspieler ebenfalls mit einer Umarmung begrüßt hatte und sich nun zu uns gestellt hatte. 

  "Manuel, Niklas, Benjamin, Kingsley, Corentin, Leroy, Thomas und Robert", zählte Serge auf. 

  "Die Stunde ist übrigens um", merkte ich an. 

  "Dann überweisen wir jetzt den Betrag", meinte Sven. 

  "Sagen wir danach der Polizei Bescheid, damit sie eventuell doch noch das Konto überwachen können?", fragte Serge. 

  "Es kann nicht schaden und außer uns anmeckern, können sie dann eh nichts mehr gegen die Überweisung tun", antwortete Sven. 

  "Ich hol die Anderen eben her, damit wir uns absprechen können, wer welchen Betrag zahlt, damit genau 38 Millionen überwiesen werden." Mit diesen Worten ging Serge rüber zu den anderen Eingeweihten, die alle zusammen saßen. Sven und ich blieben in der Ecke des Raumes, wo wir unser Gespräch geführt hatten, stehen. Unsere Mannschaftskollegen kamen zu uns. Wir hatten uns schnell darauf geeinigt, dass wir den Betrag gleichmäßig auf uns aufteilten, wobei Sven außen vor blieb, da er nicht so ein enges Verhältnis zu Jamal, Josh oder Lucas hatte, wie wir anderen. Kaum war alles besprochen, wurde der Plan auch schon in die Tat umgesetzt. 

Manuel erklärte sich bereit, die Kommissare über unsere eigenständige Überweisung zu informieren und verließ kurz darauf daher den Raum.  

Wie schon Zuhause begann ich im Raum umher zu laufen und versuchte Josh anzurufen, wobei ich jedoch keine weiteren Nachrichten auf der Mailbox hinterließ. Benjamin hatte sich auf den Fußboden gesetzt, mit den Rücken an die Wand gelehnt und schien den gleichen Plan zu verfolgen. Obwohl ich alle paar Sekunden an ihm vorbei lief, sprachen wir kein Wort miteinander. Wir waren beide zu sehr mit den Anrufversuchen beschäftigt. 

Plötzlich sprang Benjamin auf die Beine. 

  "Es klingelt", rief er und umklammerte das Handy fester.

  "Ich sag den Kommissaren Bescheid, vielleicht können sie das Handy jetzt auch orten", meinte Niklas, während er bereits aufm Weg zur Tür war. 

  "Lucas?", kam es hoffnungsvoll von Benjamin. Kingsley ging zu ihm rüber. Kurz schaute Benjamin auf den Display seines Handys, bevor er sich dieses wieder ans Ohr hielt. "Der Anruf wurde angenommen", erklärte er. Vorsichtig befreite Kingsley das Handy aus Benjamins Umklammerung und stellte es auf laut. 

  "Lucas, wenn du uns hörst, sag bitte irgendwas", ergriff der Stürmer das Wort. Es blieb still. 

  "Luci, bitte", flehte Benjamin verzweifelt. In seinen Augen schimmerten Tränen. Ohne dass am anderen Ende der Leitung irgendein Wort gesagt wurden war, brach das Telefonat ab. "Nein", rief Benjamin, riss Kingsley das Handy aus der Hand und schien Lucas erneut anzurufen. "Geh bitte wieder ran, bitte."

  "Klingelt es?", fragte Thomas vorsichtig. Benjamin nickte. Niklas kam zurück in den Raum. 

  "Sie konnten Lucas Handy orten und sind haben ein Einsatzkommando dorthin geschickt. Sobald die vor Ort sind, geben sie eine Rückmeldung an die Einsatzleitung, die uns dann auch Bescheid sagen", informierte er uns. Während Benjamin weiterhin versuchte Lucas zu erreichen, begann ich wieder Joshua anzurufen, dessen Handy jedoch scheinbar weiterhin ausgeschaltet war. 

Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis sich endlich die Tür öffnete und einer der Kommissare den Raum betrat. Sofort herrschte komplette Stille und die Aufmerksamkeit der kompletten Mannschaft lag auf ihm. 

  "Jamal Musiala wurde gefunden. Bei ihm war das Handy von Lucas Hernández, sowie ein Zettel mit einem neuen Forderungsbetrag. Die Ortung wurde vermutlich von den Tätern zugelassen, da die erste Forderungssumme überwiesen wurde. Die aktuelle Vermutung ist, dass bei Überweisung des neuen Betrages eine zweite Person freigelassen wird und es für die dritte Person auch noch eine gesonderte Lösegeldforderung geben wird", berichtetet der Kommissar. 

  "Dann überweisen wir denen halt das Geld. Wollen sie wieder 38 Millionen Euro haben?", erkundigte sich Robert. 

  "Nein, 45 Millionen Euro. Da ihr vorhin zumindest so nett gewesen wart und uns darüber informiert habt, dass ihr die Forderungssumme einfach überwiesen habt, konnten wir das Bankkonto überwachen. Das Geld wurde an zwanzig unterschiedliche Konten weitergeleitet, die sich alle im Ausland befinden. Unsere Leute sind bereits dabei die Kontoinhaber zu ermitteln. Aber zumindest vom ersten Empfangskonto, welches gerade überprüft wird, wurde der eingegangene Betrag bereits an weitere Konten weitergeleitet. Es gibt also keine Garantie, dass wir darüber die Täter ermitteln können oder dass wir das Geld zurückholen können."

  "Dann ist das Geld halt weg. Hauptsache Lucas und Jo kommen auch frei", meinte Thomas. 

  "Wie geht es Jamal?", fragte Niklas. 

  "Den Umständen entsprechend. Körperlich soll er zumindest auf den ersten Blick unversehrt sein, aber so eine Entführung hat natürlich psychische Auswirkungen. Er wird ins Krankenhaus gebracht, wo eine gründliche Untersuchung stattfinden wird und auch ein Psychologe zur Verfügung steht. Müssen meine Kollegen und ich damit rechnen, dass direkt der nächste Betrag überwiesen wird oder bekommen wir etwas Zeit, um unsere Arbeit zu machen?" 

  "Wie hoch ist denn die Chance, dass Ihre Arbeit Erfolg hat?", hakte Leroy nach. 

  "Wir werden unser bestes geben, aber wir scheinen es mit Profis zu tun zu haben. Ich möchte ehrlich mit Ihnen sein, wenn denen kein Fehler passiert, wird es für uns schwierig."

  "Wir überweisen", entschloss Manuel, der uns anderen daraufhin jedoch noch fragend ansah. 

  "Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass die 45 Millionen Euro, genauso wie die 38 Millionen Euro eventuell für immer weg sind und eventuell noch ein dritter Betrag gefordert wird, der sicherlich nicht geringer sein wird, wie die Beiden vorherigen."

  "Wir haben uns den ersten Betrag mit zehn Personen geteilt, dann werden wir die 45 Millionen Euro und den nächsten Forderungsbetrag auch irgendwie hinbekommen", erwiderte Robert. 

  "Okay, Ihre Entscheidung. Ich sage den Kollegen Bescheid, dass das Konto überwacht werden soll. Sobald es etwas Neues gibt, sag ich Ihnen Bescheid." Der Kommissar verließ den Raum wieder. Wir überwiesen die zweite Forderungssumme, dann blieb uns nichts anderes über als zu warten und zu hoffen, dass die Entführer sich schnellst möglich meldeten. 

Fußball OS-Sammlung (boyxboy)Where stories live. Discover now