Kimmich x Goretzka (mpreg) - Kinderwunsch (Teil 15)

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Joshuas PoV

Nachdem Leon sich auf den Weg zum Auswärtsspiel gemacht hatte, kehrte ich ins Wohnzimmer zurück. Ich hatte am Vormittag mit Jonas seine Holzeisenbahn quer durchs Wohnzimmer aufgebaut. Da ich die Gleise in Jonas Augen grundsätzlich falsch platziert hatte und der Babybauch meine Bewegungsfreiheit etwas einschränkte, hatte der Aufbau allerhand Zeit in Anspruch genommen. Ich hatte irgendwann die Diskussion mit meinem Sohn aufgegeben und einfach nach seinen Anweisungen gebaut. Das Ergebnis war jedoch gewesen, dass wir keinen durchgängigen Schienenverkehr hatten, sondern unzählige Stellen, wo die Gleise einfach endeten. Kaum hatte Jonas angefangen eine der Eisenbahnen über die Schienen zu schieben, wurden die Unterbrechungen auch schon kritisiert. Ich hatte mich dazu überreden lassen, das Ganze noch einmal von vorne aufzubauen. Die Anmerkung, dass ich es ihm doch gesagt hatte, brauchte ich gar nicht aussprechen, da beim Abbau ein kleinlautes "Du Recht" vom 2-Jährigen gekommen war. 

Schließlich hatte ich die Gleise während Jonas Mittagsschlaf aufgebaut. Julian hatte mir dabei geholfen. Da er jedoch sechs Schwangerschaftswochen weiter war als ich, hatte er nach einigen Gleisen entschieden, dass er mir die Schienen lieber anreichte und dadurch auf einer Stelle sitzen bleiben konnte. Leon, der dabei eine deutlich größere Hilfe gewesen wäre, da ich dann Julians Aufgabe hätte übernehmen können, war zu der Zeit einkaufen gewesen. 

Als er nach Hause gekommen, hatte ich Jonas gerade geweckt und war mit diesem aufm Weg nach unten. Mit einem Seufzen war mein Freund im Türrahmen zum Wohnzimmer, welches man nicht mehr betreten konnte ohne über Schienen zu steigen, stehengeblieben. Ihm war anzusehen, dass er nicht davon begeistert war, dass Julian und ich das Wohnzimmer für andere Tätigkeiten unbrauchbar gemacht hatten. Ehe Leon jedoch etwas sagen konnte, hatte Jonas das Wohnzimmer erreicht und übers ganze Gesicht gestrahlt. Statt etwas negatives zu sagen, hatte Leon nur lächelnd unseren Sohn angesehen. An erster Stelle stand, dass Jonas glücklich war und dafür nahmen wir dann auch mal in Kauf, dass wir einige Stunden auf unser Wohnzimmer verzichten mussten. 

Seit fast zwei Stunden war Jonas nun schon mit seiner Eisenbahn beschäftigt. Vorsichtig stieg ich über einige der Gleisen hinweg, um mich aufs Sofa zu setzen. Der 2-Jährige schaute zwar kurz auf, spielte dann jedoch weiter. Ich ahnte schon, dass es am Abend beim ins Bett bringen eine riesige Diskussion geben würde. Da es bis dahin aber noch etwas Zeit blieb, machte ich es mir zunächst aufm Sofa gemütlich und schaute meinem Sohn einfach beim Spielen zu. Solche ruhigen Momente waren besonders in den letzten Tagen selten geworden. 

Leider war mir auch dieses Mal die Ruhe nur für wenige Minuten vergönnt. Das Klingeln meines Handys ließ mich aufseufzen. Ich quälte mich aus meiner liegenden Position wieder in eine sitzende. Währenddessen hatte Jonas tatsächlich sein Spiel unterbrochen, um mein Handy, welches aufm Sessel gelegen hatte, zu holen und mir zu bringen. Lächelnd nahm ich es ihm ab. Statt wieder Spielen zu gehen, blieb der kleine Lockenkopf bei mir stehen. Er war einfach zu neugierig. Wenn er mitbekam, dass Jemand anrief, musste er zumindest einmal Hallo sagen, vorher gab er meistens auch keine Ruhe. 

Aufm Display wurde ein Anruf von Kai angezeigt. Ich nahm den Anruf an und hielt mir das Handy ans Ohr, woraufhin Jonas sofort die Händen danach ausstreckte. 

  "Hey", begrüßte ich Kai. 

  "Hast du heute schon mit Jule telefoniert?", kam der Jüngere direkt zum Grund seines Anrufes, während Jonas dabei war aufs Sofa zu klettern.  

  "Ja, ich hab heute schon mit ihm geredet." Es tat mir leid, dass ich Kai nicht die Wahrheit sagen konnte, doch ich konnte es nicht riskieren, Julian in den Rücken zu fallen. 

  "Wie geht's ihm?" Wie aufs Stichwort tauchte Julian, der sich etwas im Gästezimmer hingelegt hatte, im Türrahmen auf. Kaum hatten sich unsere Blicke getroffen, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. 

  "Ich muss auflegen. Werde hier gerade gebraucht. Ich ruf dich gleich oder nachher nochmal an", meinte ich an Kai gewandt. Ehe der Chelsea-Spieler noch etwas hätte sagen können, hatte ich das Telefonat beendet. "Was ist los?", fragte ich Julian. 

  "Ich glaube, die Wehen haben eingesetzt", murmelte er. Einige Sekunden starrte ich ihn einfach nur an, da ich die Information erstmal verarbeiten musste. "Es ist zu früh." Julian schaute mich ängstlich, schon beinahe panisch an. 

  "Du bist Ende des 8. Monats. Es sind nicht mal mehr zwei Wochen bis zum geplanten Termin für den Kaiserschnitt."

  "Aber das sind doch noch zwei ganze Wochen", merkte Julian an. 

  "Jonas ist damals sogar noch ne Woche früher gekommen und es war alles völlig in Ordnung. Mach dich jetzt nicht verrückt deswegen. Wir fahren jetzt zum Krankenhaus, einverstanden?" Statt zu antworten verzogen der Blonde das Gesicht und legte eine Hand an seinen Bauch. "Das nehme ich als Zustimmung. Jonas, ziehst du dir bitte deine Schuhe an?" Ohne Diskussion turnte er vom Sofa und lief Richtung Flur. Ich folgte ihm, blieb jedoch vor Julian stehen, welchem ich mein Handy hinhielt. "Entweder rufst du Kai jetzt an oder ich tue es. Ich habe zugelassen, dass du dich die letzten Tage bei uns vor Kais versteckst, aber du kannst ihm nicht verschweigen, dass euer Baby kommt." 

  "Kai", hauchte Jule und Tränen sammelten sich in seinen Augen. "Er muss doch dabei sein." 

  "Dann ruf ihn an. Vielleicht schafft er es noch." 

  "Aber was ist, wenn er ..." Julian unterbrach seinen Satz, als er realisierte, dass ich bereits dabei war, Kais Nummer auszuwählen. Ich stellte auf laut. Nach nur einem Klingeln wurde der Anruf angenommen. 

  "Ist irgendwas passiert?", ertönte Kais Stimme, der scheinbar noch versuchte zu verstehen, warum ich einfach aufgelegt hatte. Auffordernd sah ich Jule an, welchem die ersten Tränen übers Gesicht rannen. 

  "Rede oder ich tue es", forderte ich den BVB-Spieler auf. 

  "Kai", murmelte Julian, wobei er mit zitternden Händen nach meinem Handy griff. 

  "Jule", erkannte der Jüngere sofort die Stimme seines Freundes. Es war nicht zu überhören, wie erleichtert er war endlich mit Julian reden zu können. "Wo bist du? Ist alles in Ordnung?" Hilfesuchend sah Jule mich an. 

  "Du solltest es ihm sagen", flüsterte ich. 

  "Was sagen?", hakte Kai, der mich offenbar trotzdem gehört hatte, nach. 

  "Das Baby ...", begann Julian zögerlich. Er schien selbst noch gar nicht zu wissen, was er sagen wollte.

  "Was ist mit unserem Baby?!", fragte Kai sofort panisch nach. 

  "Es tut mir leid, Kai, ich hätte nicht einfach abhauen dürfen und es war blöd von mir den Kontakt abzubrechen. Ich hätte einfach in London bleiben sollen. Es tut mir leid, das muss du mir glauben. Ich wollte nicht, dass es soweit kommt." 

  "Verdammt, Jule, du machst mir gerade Angst. Was ist los? Ist irgendwas mit dem Baby? Gehts dir gut?" Für einige Sekunden schwieg Julian, dann sprach er weiter. 

  "Ich hab Wehen", gestand er. 

  "Was?!", entfuhr es Kai geschockt. "Wo bist du?" Ein weiteres Mal glitt Julians Blick hilfesuchend zu mir. Seufzend nahm ich ihm das Handy aus der Hand. 

  "Julian ist bei uns in München. Wir machen uns gleich aufm Weg zum Krankenhaus. Wann kannst du hier sein?" 

  "München", murmelte Kai ungläubig. 

  "Das können wir beziehungsweise ihr alles später in Ruhe besprechen. Jetzt ist erstmal wichtig, dass du schnellstmöglich nach München kommst. Schreib mir, wenn du am Flughafen bist. Ich hol dich ab oder schick irgend Jemanden, der dich abholt." Julian griff nach meinem Handy, welches ich ihm bereitwillig überließ. 

  "Ich liebe dich, Kai, es tut mir leid." Am anderen Ende der Leitung ertönte ein Seufzen. 

  "Ich liebe dich auch. Wir reden gleich weiter, wenn ich in München bin."

  "Pass auf dich auf", bat Jule ihn noch. 

  "Bis gleich." Kai beendete das Telefonat, um vermutlich schnellstmöglich seine Reise von London nach München zu organisieren. Ich schnappte mir währenddessen die wichtigsten Sachen und verfrachtete Julian und Jonas ins Auto. Aufm Weg zum Auto schrieb ich Leon noch eine kurze Nachricht, dann fuhr ich los. 


Fußball OS-Sammlung (boyxboy)Where stories live. Discover now