Hernández x Pavard (dirty) - Entführung (Teil 25)

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Benjamins PoV

Ungeduldig wartete ich darauf, dass das Training, auf welches ich mich sowieso nicht konzentrieren konnte, endete. Ich stand zwar mit meinen Mannschaftskollegen aufm Trainingsplatz, doch konnte ich nicht behaupten, dass ich auch wirklich am Training teilnahm. Ich wusste nicht einmal mehr, welche Übungen überhaupt dran gewesen waren. Meine Gedanken waren die ganze Zeit bei Lucas gewesen.

Vor drei Tagen war er aus Spanien zurückgekommen. Es schien ihm wirklich besser zu gehen. Er hatte mir gestanden, dass es tagsüber immer mal wieder Momente gab, wo er sich lieber im Bett verkriechen würde, aber wir waren beide optimistisch, dass es mit der Zeit besser werden würde.  Die Albträume waren geblieben, doch war ich froh, dass Lucas zumindest wieder regelmäßig aß und trank. 

Während ich Training hatte, saß Lucas mit dem Vorstand vom FC Bayern zusammen. Ich wusste, dass es neben Lucas aktuellen Situation auch um die Anfragen von AC Mailand und Atlético Madrid ging. Im Nachhinein bereute ich, dass ich das Thema vermieden hatte. Ich hatte Lucas lediglich gesagt, dass ich, egal wie er sich entscheiden sollte, hinter ihm stehen würde. Ich hatte mich dazu verpflichtet gefühlt, genau das zu sagen. Denn in Wahrheit hoffte ich, dass er bei mir in München bleiben würde. Ich wollte nicht, dass es zu einem Wechsel kam und erst Recht nicht nach Spanien zu Antoine Griezmann.  Wäre ich ehrlich gewesen oder hätte Lucas nach seinen Plänen gefragt, wüsste ich, worauf ich mich einstellen müsste. Stattdessen stand ich nun komplett ahnungslos auf dem Trainingsplatz. Ich hatte nicht mitgezählt, wie oft mich bereits Jemand angesprochen hatte, weil ich in Gedanken versunken gewesen war. Es wusste alle über das Gespräch, welches im Inneren des Gebäudes geführt wurde,  Bescheid. Ich hatte einige meiner Mitspieler bereits darüber sprechen hören, dass sie sich vorstellen könnten, dass Lucas sich für einen Wechsel entscheiden würde oder dass sie, an seiner Stelle wechseln würden. Ich konnte verstehen, warum sie diese Meinung hatten, doch hoffte ich dennoch, dass Lucas diese nicht teilte. 

Mit jeder Minute, die verging, war ich mir jedoch sicherer, dass Lucas gehen würde. 

Nach dem Training verzichtete ich aufs duschen, da ich mich sowieso nicht all zu viel bewegt hatte und zog mich stattdessen nur um. Nachdem ich mir meine Sneaker angezogen hatte, blieb ich einfach auf der Bank sitzen und starrte auf den Fußboden. 

  "Willst du nicht los?", erkundigte sich Kingsley verwundert bei mir. Ich schüttelte lediglich den Kopf. 

  "Benji", seufzte Corentin, während er sich zu mir setzte. "Fahr zu Lucas. Es macht doch keinen Sinn sich hier den Kopf zu zerbrechen, wenn Lucas dir sagen kann, was wirklich passieren wird. Vielleicht gibt es gar keinen Grund zur Sorge und er bleibt in München."

  "Und sollte er wechseln, verschwendest du gerade wertvolle Zeit, die ihr auch zusammen verbringen könntet", ergänzte Niklas. 

  "Habt ihr vorher nicht über das Thema gesprochen?", erkundigte sich Leon. 

  "Nein, ich wollte es nicht wissen...Eigentlich will ich es immer noch nicht."

  "Das würde bedeuten, dass es dir egal wäre und das ist es ganz offensichtlich nicht. Du hast Angst vor der Antwort, was ganz normal ist. Aber Coco hat Recht, es macht keinen Sinn, das Gespräch mit Lucas heraus zu zögern", meinte Manuel. Seufzend stand ich auf und griff nach meinen Sachen. 

  "Fährst du zu Lucas?", fragte Kingsley. Ich nickte. "Das ist die richtige Entscheidung. Richte liebe Grüße aus." Erneut nickte ich lediglich und verließ die Kabine, um mich auf den Weg zu Lucas zu machen. 


Seit Zehn Minuten stand ich vor Lucas Haustür und tat nichts. Sobald ich die Klingel betätigen oder die Haustür aufschließen würde, wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis ich die Gewissheit hätte, dass Lucas mich verlassen würde. Ich zögerte den Moment heraus. 

Fußball OS-Sammlung (boyxboy)Where stories live. Discover now