[26] At the Surfshop

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Wir sitzen im Van und sind auf dem Weg zum Pflegeheim, wo sich Popes Urgrossmutter befindet. Ich hoffe sehr, dass sie mehr über den Schlüssel weiss.

,,Leute", sagt Pope, ,,das, was Limbrey gesagt hat: Ich glaube, das ist ihr so rausgerutscht. Sie sagte, der Schlüssel führt zum Kreuz von Santo Domingo." ,,Warte, kann ich mal sehen?" JJ streckt seine Hand, vom Beifahrersitz aus, nach hinten zu Pope, worauf dieser ihm den Schlüssel gibt.

,,Wissen wir, was es ist?", fragt Sarah. Mein Blick huscht von ihr zu John B. Mir ist aufgefallen, dass die beiden gegenseitig abwesend wirken. Worüber haben sie auf der Hängematte diskutiert, dass sie nicht einmal mehr miteinander reden?

,,Ich vermute, das ist irgendein wichtiges, historisches Artefakt", antwortet Pope bezüglich Sarahs Frage.

Kie holt ihr Handy hervor und JJ übergibt den Schlüssel an John B. ,,Also das Internet behauptet, es war ein Geschenk von Neuspanien an den spanischen König", meint Kie. ,,Neuspanien?", fragt JJ. ,,Gibt es ein Altspanien?" Ich seufze und reibe mir die Stirn. ,,Bestimmt, JJ", murmle ich. ,,Scheisse, voll das übertriebene Geschenk. Seht euch das Ding an." Kie streckt uns ihr Handy hin, welches ein Bild von diesem Kreuz zeigt. Ich fluche. ,,Ist das ein Mensch, der daneben steht?", frage ich. ,,Also ist es ein krasses Riesenteil", stellt JJ fest.

Kie liest vor, dass es zu der damaligen Zeit als der extravaganteste Tribut aller spanischer Provinzen galt. ,,Im Jahr 1829 ging es verloren. Bei der Küste von Bermuda", sagt sie mit zusammengezogenen Augenbrauen. ,,Sagtest du Bermuda?", geht JJ sicher und schaut nach hinten. ,,Oh nein, nicht das Dreieck", kommt es von John B. ,,Alle Wege führen zurück zu dem Dreieck, Mann. Das ist jedes Mal so." Ich blende JJs Stimme aus und schaue zu Pope.

,,Okay, und was hat ein Schlüssel über der Apotheke deiner Oma mit irgendwas davon zu tun?", frage ich. ,,Ja", sagt Sarah verwirrt. ,,Wie passen wir da rein?", fragt Kie. Pope schaut zur Seite. ,,Ich weiss nicht." Er blickt wieder zu Kie. ,,Gute Frage."

Wir erreichen unser Ziel endlich und John B hält den Van an. JJ steigt aus und öffnet die Hintertür. Pope verlässt den Wagen ebenfalls, worauf Kie auch aussteigen will. 

,,Hey, ähm...", haltet Pope sie auf. ,,Ich glaube, das mache ich lieber alleine." Ich zeige Verwirrung. ,,Ganz sicher?", fragt Kie kritisch. ,,Ja, ich krieg das hin, ich brauch dich da nicht. Also...", meint er schulterzuckend. ,,Okay", gebe ich leise von mir und presse die Lippen zusammen. Kie setzt sich unzufrieden wieder hin.

,,Oh, wir sind wieder so eine harmonische Familie heute, nicht wahr?", grinst JJ sarkastisch. Pope sagt nichts, als er um den Van geht und sich zum Pflegeheim bewegt. John B steigt sowie JJ wieder ein. ,,Alles klar. Wir holen dich dann ab." Wir fahren wieder los.

,,Okay, wohin geht's?", fragt John B. ,,Kein Ahnung, du fährst", sage ich schulterzuckend und schaue aus dem Fenster. Der Braunhaarige überlegt kurz. ,,Wir könnten... ins Wrack Shrimps essen gehen", grinst er uns an und JJ stimmt zufrieden zu. ,,Meine Eltern haben mich rausgeschmissen, schon vergessen?", sagt Kie und verdreht ihre Augen, worauf John ein "Oh" von sich gibt. ,,Wie wär's mit ein paar leckeren Smoothies vom Surfshop?", lächelt Sarah, worauf Kie und ich sie anschmunzeln. Ich schaue zu unserem Fahrer. ,,John B, fahr in die Stadt."

...

,,Hast du's Pope gesagt?", frage ich Kie, während wir zusammen mit Sarah zum Surfshop gehen. John B und JJ meinten, sie würden im Van warten. ,,Ja", seufzt Kie. ,,Er hat zugestimmt, dass wir besser nur Freunde bleiben – aber so wie's aussieht, ist er damit nicht zufrieden." Ich beisse mir auf die Lippe und schaue nach vorne.

,,Was ist eigentlich mit dir und JJ?", fragt mich Sarah und wir bleiben vor dem Laden stehen. ,,Ja", sagt Kiara. ,,Bei euch scheint es gar keinen grossen Streit zu geben." Ich zucke mit den Schultern. ,,Ja... Er hat jedes Recht wütend auf mich zu sein, was er wahrscheinlich auch ist, aber ich bin dankbar, dass er noch mit mir redet." Kie nickt. ,,Da kannst du froh drüber sein. Pope macht lieber einen auf Funkstille, weil ich nicht in ihn verliebt bin." ,,Aber Frauen sind die Dramaqueens", kommt es grinsend von Sarah. ,,Ja, klar", sagt Kie, worauf wir lachen. Dann betreten wir den Shop.

Während Kie den Ladenbesitzer begrüsst, spüre ich ein Vibrieren in meiner Hosentasche. Ich greife nach meinem Handy und schaue auf das Display. Rafe hat mir geschrieben. Verwundert lese ich die Nachricht. "Ash, ich brauche deine Hilfe. Kannst du mir ein Boot besorgen?" Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. Wofür braucht er ein Boot?

,,Ash?" Verwirrt hebe ich meinen Kopf. Kie und Sarah schauen mich beide an. ,,Was möchtest du?" ,,Oh, ähm", gebe ich von mir und stecke das Smartphone wieder weg, während ich auf die Tafel mit den aufgelisteten Getränke starre. ,,Für mich einen Bananen-Smoothie", lächle ich den Verkäufer freundlich an, der daraufhin nickt.

Während unsere Getränke vorbereitet werden, spricht Sarah die Sache mit John B an. Jedoch höre ich nicht lange zu, da mein Handy erneut vibriert – diesmal mehrmals. Ich beisse mir auf die Unterlippe und nehme es wieder zur Hand. Diesmal ruft Rafe an. Ich fluche leise und schaue zu den anderen. ,,Ähm, P– Pope ruft mich an. Ich warte draussen, okay?" Kie schaut mich verwirrt an, aber gibt ebenfalls ein "Okay" von sich. Ich verlasse den Laden, als ich den Anruf annehme und das Handy ans Ohr halte.

,,Rafe, was ist los?", frage ich und rede etwas leiser, damit mich die anderen drinnen durch die offene Tür nicht hören. ,,Ash! Hast du meine Nachricht bekommen?", kommt es vom Hörer. ,,Ja – warum brauchst du ein Boot?", frage ich verwirrt. ,,Ich erklär's dir später. Ihr habt doch ein Boot, richtig? Das eine, mit dem du und deine Freunde immer rausfahren, oder? Die... die Pogue!", sagt er. Er klingt gestresst. ,,Ja, aber –" ,,Okay, hör zu", unterbricht er mich. ,,Weisst du, wo Barry wohnt?" ,,Barry?", frage ich misstrauisch. ,,Ja. Du musst mit dem Boot hierherkommen." ,,Rafe, ich –" Überfordert fahre ich mir durch die Haare und versuche mich daran zu erinnern, wo sich Barrys Haus befindet.

Als ich einen Blick zum Van werfe, der auf der Strassenseite parkt, erinnere ich mich daran, wie John B gesagt hat, dass die Anklagen fallen gelassen wurden. Ich beisse mir fest auf die Zähne.

,,Rafe, du musst mir sagen, was los ist", sage ich ernst. ,,Dafür habe ich gerade keine Zeit, okay? Ich erklär's dir, wenn du hier bist – versprochen." Ich schaue fassungslos zur Seite. ,,Wir treffen uns in einer Stunde. Währenddessen besorge ich Benzin. Kriegst du das hin?" Ich schaue nach drinnen. Kie ist gerade dabei zu bezahlen. ,,Ja, ich glaube schon", sage ich mit geschlossenen Augen. Ich höre, wie Rafe beruhigt ausatmet. ,,Okay. Ich zähle auf dich, Ash." Er legt auf. Zähneknirschend schaue ich ins Leere, als ich das Handy wieder wegstecke.

Sarah und Kie kommen zu mir. ,,Ist alles okay?", fragt Kie. ,,Ja, ähm..." Ich blicke kurz zum Van, wo immer noch John B und JJ sitzen. Dann wende ich mich wieder den anderen beiden.

,,Könnt ihr mir ein Gefallen tun?" Die zwei schauen mich ahnungslos an. ,,Ich muss etwas erledigen. Ich erkläre es euch später, aber dafür müsst ihr euch etwas einfallen lassen. Sagt den anderen beiden, dass... dass ich irgendwas vergessen habe oder so, okay?" Kie schaut mich fragend an. ,,Okay, aber was ist los? Ist etwas mit Pope?" ,,Ich sag's euch später", versichere ich ihr und entferne mich von den beiden.

,,Was ist mit deinem Smoothie?", ruft mir Sarah hinterher. ,,Den können die Jungs haben!", rufe ich zurück, als ich nach vorne schaue und loslaufe.

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The Darkest Summer | OBX2Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang