The Darkest Summer | OBX2

[43] At the Port

Langsam öffne ich die Augen. Benommen schaue ich mich um. Es dauert einen Moment, bis ich verstehe, dass ich mich im Truck befinde. Dazu habe ich Rafes Kapuzenjacke an, die er vorhin noch selbst getragen hat.

Ächzend fasse ich mir an meinen Kopf, als ich mich im Rückspiegel beachte. Dort entdecke ich Blut an meiner Stirn. Ich seufze und lasse mich nach hinten fallen, während ich die Augen schliesse.

Plötzlich höre ich draussen irgendwelche Aufschreie. Verwirrt versuche ich etwas durch den Aussenspiegel zu erkennen. Dann entdecke ich Rafe... und Pope. Sie prügeln sich. ,,Fuck", fluche ich.

Gerade, als ich Pope zur Hilfe kommen will, sehe ich, wie Rafe ihn loslässt. Er steht auf und kommt zurück zum Truck.

Schnell steige ich aus und eile zu Pope, der kraftlos am Boden liegt. ,,Pope, komm schon!", sage ich leise und helfe ihm hoch. Ächzend versucht er sich aufzurichten, als wir uns rasch vom Truck entfernen. Dann verstecken wir uns hinter den Bäumen. Pope setzt sich keuchend hin.

Mit schwerer Atmung versuche ich Rafe zu beobachten. Als ich ihn sichte, hält er eine Waffe in der Hand. Mein Magen verzieht sich, als ich realisiere, dass er die an Pope anwenden wollte.

Der Kook sucht nach uns, als er aufgibt. ,,Dann kriegen euch halt die Alligatoren! Viel Glück!" Er schliesst die Türen des Trucks, als er wieder einsteigt. Folgend fährt er weg.

Ich atme tief aus, als ich zu Pope blicke. ,,Bist du okay?", frage ich besorgt. Er versucht nach Luft zu holen, als er den Kopf schüttelt. ,,Wir können jetzt nicht aufgeben." Er greift in seine Hosentasche, als er sein Handy nimmt. Er ruft jemanden an. ,,Wir brauchen Kie", sagt er.

Es dauert nicht lange, bis er sie bereits erreicht hat. Er stellt sie auf Lautsprecher. ,,Pope?" ,,Kie! Wir stecken in Schwierigkeiten", sagt er ausser Puste. ,,Pope, was ist mit dir?", fragt Kie verwirrt. ,,Rafe – er hat das Kreuz", sagt er. Ich lege verzweifelt meinen Kopf an den Baum und schleisse die Augen.

,,Kie, du musst mich und Ash holen kommen." Kurz sagt Kie nichts. ,,Das ist wirklich schlechtes Timing." Ich öffne meine Augen wieder und schaue zum Handy. ,,Kie, wir brauchen deine Hilfe", sage ich ernst. Wieder schweigt sie. ,,Okay. Okay, ich komme", sagt sie dann. ,,Wo steckt ihr?" ,,Wir sind im Sumpf hinter der Engelseiche. Beeil dich", sagt Pope. ,,Bin unterwegs." Pope legt auf.

Wieder ächzt er, als er zu mir schaut. ,,Was ist mit deinem Gesicht passiert?", fragt er erschöpft. Ich schüttle den Kopf. ,,Mir geht's gut. Kannst du laufen?" Er atmet tief aus, als er aufsteht. ,,Ich brauche noch etwas." Er läuft los. Verwirrt schaue ich ihm nach, als ich ihm folge.

...

Während es heller wird, führt mich Pope zu der Stelle, wo John B gefasst wurde. ,,Pope, was wollen wir hier?", frage ich müde, aber er ist auf andere Dinge konzentriert.

Er geht zum Baum, wo wir uns versteckt hatten und sucht dann den Boden ab. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen.

Plötzlich kommt unter all dem Dreck eine Pistole zum Vorschein. Verdutzt schaue ich das schwarze Ding an. Es ist JJs Waffe.

Ich erinnere mich daran, wie John B JJ die Waffe abgenommen und dann auf den Boden fallen gelassen hat, als wir von der Polizei erwischt wurden.

,,Pope?" Er greift nach der Pistole, als er zu mir schaut. Ohne was zu sagen, steckt er sie in seine Hose und steht dann auf. Er geht an mir vorbei.

Ich drehe mich um, als ich ein Auto entdecke. Kie!

Ich folge Pope, bis Kie bei uns ankommt und anhält. „Morgen", kommt es von ihr und wir steigen ein. ,,Danke, dass du gekommen bist", sagt Pope. ,,Na klar", lächelt sie und fährt dann los.