Kapitel 24

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Kajas POV

„Feeling feelings I feel about us
Try to fight it but it's never enough"
Joel Corry - Head & Heart

Ich spürte Julians schweren Atem auf meinem Gesicht und auch meine Brust hob und senkte sich schwer als sich unsere Nasenspitzen berührten. Seine Hand auf meiner Lende hielt mich fest an Ort und Stelle und meine Finger krallten sich in sein Hemd. Mein Herz hämmerte wild gegen meinen Brustkorb und ich wusste selbst nicht was hier gerade passierte. Voller Erwartung hielt ich die Luft an, bis dieser angenehme Duft nach Julian mit einem Mal verschwand. Ich fing direkt an zu frösteln, als sein warmer Körper sich ruckartig von mir entfernte. Wie in Trance schlug ich meine Augen wieder auf und unsere Blicke trafen sich kurz, bevor Julian seinen Kopf nach rechts drehte, wo ich Emre erkennen konnte. Seine Lippen wurden von einem breiten Grinsen umspielt, während er zwischen uns hin und her sah. Dann hielt er dem Blonden auffordernd seine Handfläche entgegen, was diesen nur genervt aufstöhnen ließ. „Ich, als der Beauftragte für den Strafenkatalog, muss jetzt leider 50 Euro von dir einziehen, da hier leider ein Regelverstoß vorliegt", gab er grinsend von sich und ich kam nicht umhin ihn fragend anzusehen.

„Tut mir leid, aber Julian hat hier leider einen groben Verstoß begangen. Er hat hier eine falsche Sportart ausgeführt und das auch noch so schlecht, dass wir eigentlich alle Schmerzensgeld verdient haben", plapperte er einfach weiter, während Julian sich mit einer Hand durch die Haare fuhr, ehe er mit seinen Augen einen Giftpfeil in die Richtung seines Teamkollegen schoss, Er sah mir entschuldigend in die Augen, bevor er sich schnaubend abwandte und davon lief. Ich sah ihm fragend hinterher, während Emre neben mir etwas murmelte, dass nach „Spaß" klang. „So ein Spießer heute", sagte er und folgte dem Blonden zur Bar, während ich noch immer aufgewühlt an Ort und Stelle stand. Mit weichen Knien sah ich den beiden Fußballern hinterher, während mein Herz noch immer wie wild in meiner Brust schlug. Ich legte mir eine Hand auf den Brustkorb, um mein lebenswichtiges Organ wieder zu beruhigen, während sich um mich herum noch immer lauter tanzende Menschen bewegten. Julian hatte sich nicht noch einmal zu mir umgedreht, doch ich konnte ihn von meiner aktuellen Position sehr gut sehen. Er ließ sich neben Marco an der Bar nieder und nahm das Bier entgegen, dass ihm Marius Wolf entgegenstreckte. Er setzte es sofort an seinen Lippen an und schien einen großen Schluck zu trinken, was ich mit gemischten Gefühlen beobachtete. Ich hatte eben schon gemerkt, dass er bereits einen ziemlich hohen Alkoholpegel hatte, doch ich war nicht in der Position ihm irgendetwas vorzuschreiben, weshalb ich meine Augen von Julian löste und mir fahrig durchs Gesicht strich.

Ich zuckte zusammen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte und nur wenige Sekunden später sah ich in das besorgte Gesicht von Maria. Sie blickte kurz in Richtung Bar und als ich ihrem Blick folgte konnte ich erkennen, dass Emre ihr zunickte. Vermutlich hatte er seine Freundin geschickt, damit ich nicht alleine war. „Wollen wir zu unserem Platz gehen?", fragte die Blonde und ich nickte nur, ehe ich mich von ihr mitziehen ließ. Wir ließen uns an unserem Tisch nieder und es dauerte nicht lange, bis Melanie mit einer neuen Runde Cocktails zu uns stieß und mir ein Glas reichte das ich ihr mit zittrigen Fingern abnahm. „Trink mal einen Schluck. Das entspannt", sagte Manuels Frau aufmunternd, nachdem sie sich auf Julians Platz neben mir setzte. Mir war natürlich bewusst, dass die beiden uns gesehen hatten, zumindest verrieten das ihre mitleidigen Gesichtsausdrücke mit denen sie mich ansahen. Ich wusste allerdings selbst absolut nicht was ich denken sollte. In meinem Kopf drehte sich alles und mein Herz pumpte weiter das Blut und Adrenalin durch meinen Körper. Daran änderte auch der Alkohol in meinem Glas nichts. Ich kam nicht umhin darüber nachzudenken was passiert wäre, wenn Emre uns nicht unterbrochen hätte. Mein Körper prickelte noch immer von Julians Berührungen und ich griff erneut nach meinem Cocktail, um mich selbst irgendwie zu beruhigen.

All I Need (Julian Brandt)Where stories live. Discover now