Kapitel 15

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Alles war dunkel. Ich fühlte mich schwerelos, ganz so als würde ich fliegen. Nichts konnte mich Berühren ; mich Verletzten.

Doch bevor ich dieses Gefühl weiter genießen konnte, wurde ich wieder in die Realität geschickt.

Alles tat mir weh, vor allem mein Bauch und meine Rippen pochten unangenehm. Der unangenehme Geschmack von Blut füllte meinen Mund.

Nach und nach kamen auch meine anderen Sinne zurück. Die Kälte gab mir eine Gänsehaut. Wie lange ich wohl hier schon lag?

Meinen mittlerweile versteiften Gelenken zu urteilen, schon recht lange.

Vorsichtig versuchte ich meine Augen zu öffnen, doch meine Lieder waren einfach zu schwer. Ich war so schrecklich müde...

Trotzdem... Wenn ich jetzt Aufgeben würde, wäre es vorbei. Ich würde einfach erfrieren. Aber würde das nicht alles einfacher machen?

Nein! Ich schrie mich innerlich selbst an. Sowas durfte ich nicht denken! Ich riss die Augen auf.

Was ich sah erschrak mich. Ich war umgeben von vielen Blutflecken, auch meine Kleidung hatte einwenig was abbekommen.

Ich richtete mich einwenig auf. Diese einfach Bewegung kostete mich unmengen an Kraft. Ich schluckte schwer - Ich musste es nach Hause schaffen!

Schwerfällig stand ich auf und lief los. Immer wieder hatte ich Angst zusammenzubrechen, doch zum Glück schaffte ich den Weg.

Alles tat weh. So schrecklich weh.

Hoffentlich hatte mich keiner Gesehen. Ich hatte echt wenig Lust auf die Fragerei. Gleichzeitig bekam ich ein mulmiges Gefühl. Morgen musste ich wieder dorthin. Diese Jungen hatten offensichtlich nichts gutes vor. Vor allem die Drohungen des einen ließen das Blut in meinen Adern erfrieren.

Schnell versuchte ich mir das Ganze aus dem Kopf zu schlagen und meine Kraft lieber für den vor mir liegenden Weg aufzubringen.
Zum Glück war ich nur noch wenige Meter von meinem Haus entfernt.

Vor der Tür nestelte ich schnell meinen Schlüssel aus meiner Tasche und betrat das Haus. Meine Muskeln bebten bitterlich und warteten auf Erlösung.

Extrem langsam und vorsichtig zog meine Jacke und Schuhe aus, trotzdem musste ich mehrfach auf stöhnen. Das kann ja was werden.

Mit einer fast Schnecken-ähnlichen Geschwindigkeit lief ich ins Bad. Dort zog ich meine restliche Kleidung aus und betrachte das ganze Ausmaß der Verletzungen.

Ich stockte. Meine Finger fuhren zitternd über meine Haut, als wollte ich testen, ob das Gesehen tatsächlich real ist. Mein Augen wanderten von meiner Hand zum Spiegel.

Mir schaute ein schlanker, schwacher Junge mit groß aufgerissenen Augen an. Seine gesamte Haut übersäht mit tief Blauen Flecken und Schürfwunden. Sein Gesicht geziert mit einer aufgeplatzten Lippe und einer kleinen Platzwunde an der Augenbraue.

Ich realisierte erst gar nicht das ich es war. Alles an mir sah schrecklich aus. Vor allem jetzt durch die Verletzungen sah ich wahnsinnig armselig aus. Meine herausgegeben Knochen unterstrichen das Ganze nochmal.

Ich biss mir auf meine eh schon verletzte Lippe, was ich kurze Zeit später auch schon bereute. Leise Fluchend versuchte ich das erneut austretende Blut zu stoppen.

Ich drehte mich zu Seite und ließ mir ein angenehm warmes Bad ein, um meinen geschundenen Körper zu pflegen. Während das Wasser plätschernd in die Wanne floss, schnappte ich mir meine Haarbürste und versuchte meine, ein wenig mit blutverklebten, Haare von Knoten zu befreien.

Nach einiger Zeit legte ich meine Bürste weg und ließ mich in das warme Bad hinein gleiten. Die Wärme erfüllte innerhalb von Sekunden meinen Körper und ich spürte die Verspannungen gerade so von mir herabstürzen.

Ich schloss meine Augen und seufzte leise. Das war genau das was mir jetzt helfen konnte. Früher, als wir Kinder waren, haben Tsukki und ich zusammen in der großen Badewanne in seinem Haus gespielt. Ach damals war alles besser. Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht, als ich daran dachte, dass ich das gerade ernsthaft gedacht hatte.

Das Lächeln verschwand allerdings genauso schnell wie es gekommen war. Tsukki und ich waren keine Freunde mehr. Ich sollte endlich aufhören der Vergangenheit nachzuhängen und endlich an meiner Zukunft arbeiten.

Ich war kläglich, aber das konnte man vielleicht ändern. Wenn wir das nächste Spiel wegen mir gewinnen können die blöden Jungs endlich nicht mehr sagen ich wäre ein Versager - und vielleicht kann ich damit auch Tsukki beeindrucken und stolz machen!

Mein Plan stand fest. Erst würde ich gesund werden und dann trainiere ich weiter!

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Hii ^^
Das war das 15. Kapitel! Ich hoffe es hat euch wieder gefallen :)
Zwar etwas spät, aber immerhin etwas :)
Huch es ist einfach schon Februar? Ich hänge einfach immernoch in 2020...

Wörter: 736
Nächstes Update: 06. Februar 2022

Chance Ball - Tsukiyama Where stories live. Discover now