Kapitel 20

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Wieder auf Tsukkis Rücken schlief ich schnell ein. Mein Körper war total fertig von den heutigen Ereignissen und die leicht schwankenden Bewegungen wiegten mich in einen ruhigen Schlaf.

Ich erwachte erst wieder als Tsukki mich ablegte. Langsam öffnete ich meine Augen und schaute den Größeren an. Er war leicht über mich gebeugt und zog eine Decke über mich. Erst wollte ich was sagen, aber ich war einfach zu müde.

Anscheinend zu müde um zu merken, dass ich gar nicht bei mir zuhause war, sondern in dem Bett meines Freundes lag.

Ich schaute ihn mit großen Augen an.

Er deutete neben mich und räusperte sich ein wenig : "Darf ich?"

Ich brauchte einen kurzen Moment, um zu verstehen was er wollte. Wollte er neben mir liegen?
Ich nickte.

Leise legte er sich neben mich, ließ aber, zu meinem Ärger, ein wenig Platz zwischen uns. Gespielt Böse schaute ich ihn an und rutschte zu ihn und kuschelte mich an.

Nach nur kurzer Zeit rutschte ich wieder in das Land der Träume.

So ruhig hatte ich schon lange nicht geschlafen, es fühlte sich so an, als ob mein Körper endlich die Ruhe bekäme, die er verdiente und brauchte.

Tief und Fest schlief ich gefühlte Tage, in Wahrheit war es nicht so lang, trotzdem fühlte es sich einfach gut an.

Wie in einem Film weckte mich ein Sonnenstrahl, der durchs Fenster fiel. Die Wärme des Lichts hinterließ das angenehme Gefühl von Geborgenheit. Es war aber nicht nur diese Wärme... Vorher war es mir nicht aufgefallen, aber ich war kalt geworden, die ganze Situation hatte mich verändert, aber jetzt - jetzt fühlte mich als könnte mich nichts mehr Verletzten. Jetzt war alles gut.

Langsam öffnete ich meine Augen und sah nah vor mir die Augen meines - Freundes. Ich musste Lächeln, worauf Tsukki hin ein wenig Rosa wurde.

"Warum lächelt du denn plötzlich so?", fragte er ein wenig unsicher.

Ich antwortete ausgelassen: "Mir ist gerade eingefallen, dass wir jetzt - nunja- zusammen sind. Ich weiß nicht irgendwie macht mich das glücklich"

Ich blinzelte zu ihm herüber, um seine Reaktion zu sehen. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinem sonst so ernsten und genervt aussehendem Gesicht.

Motiviert setzte ich mich auf, was ich kurz darauf auch schon bereute, da mir Schwarz vor Augen wurde, aber ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen. Ich war das mittlerweile ja gewöhnt.

Interessiert schaute ich auf die Uhr. Es war zu meiner Überraschung erst halb 9, ich hätte schwören können es wäre viel später, aber ich war glücklich, dass wir noch so viel Zeit hatten.

Ich mochte es irgendwie nicht, wenn ich zu spät aufstand. Es fühlt sich dann so an als würde ich den Tag verschwänden. Eigentlich seltsam, die Meisten anderen in meinem Alter finden das eher cool.

"Was wollen wir jetzt machen?", fragte ich den blonden Mittelblocker.

Nachdenklich schaute er mich an. Immer wenn er nachdachte bildete sich auf seiner Stirn eine minimale Falte, wahrscheinlich war das nie jemand aufgefallen außer mir, aber gerade jetzt fiel es mir wieder auf.

Alles sehen Tsukki immer als so emotionslos oder höchstens genervt, aber eigentlich ist es nicht so schwer zu erkennen was er denkt. Obwohl vielleicht ist es einfach nur meine Erfahrungen mit ihm und meine Beobachtungen. Wäre auch möglich.

"Wollen wir erstmal frühstücken?", ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich erst gar nicht verstand was Tsukki zu mir sagte.

Kurz schaute ich ihn verwirrt an, aber dann machte es Klick und ich nickte.

Gemeinsam standen wir auf und gingen in Richtung Küche.

Da fiel mir was ein: "Ehm - weiß deine Mom überhaupt, dass ich hier bin?"

"Jap sie hat uns gesehen, als wir gestern her gekommen sind", murmelte er.

"Ah, OK"

Ob sie wohl von uns wusste? Die Frage brannte auf meiner Zunge, aber ich war trotzdem irgendwie zu unsicher ihn zu fragen, also ließ ich es einfach.

Das schien der Größere allerdings zu merken: "Ist irgendwas Tadashi? Du wirkst so als wolltest du was sagen..."

Ich schüttelte schnell den Kopf: "Alles gut"

Ohne ein weiteres Wort zu wechseln setzte wir uns an den Esstisch. Wie bereits beim letzten Mal stand bereits Essen auf dem Tisch. Dieses Mal war es ein typisch japanisches Frühstück, trotzdem war die Auswahl immens.

"Macht sie sich eigentlich immer so viel Mühe oder ist es weil ich da bin?", fragte ich verwundert, während ich die Vielfalt musterte.

Ein Lachen ertönte hinter mir: "Naja ich geb mit schon immer Mühe, aber ich muss schon zugeben, dass ich meinen möglichen zukünftigen Schwiegersohn ein wenig verhätscheln möchte."

Ein wenig erschrocken drehte ich mich um.
Schwiegersohn??!
Hinter mir an dem Eingang der Küche lehnte Tsukkis Mom an der Wand.

Ich schaute zu Tsukki, der nur das Gesicht verzog, was mich zum Lachen brachte und das obwohl ich so aufgemischte Gefühle hatte.

"Also-", begann ich, wurde aber von Frau Tsukishima unterbrochen.

"Langsam, langsam, setzten wir uns erstmal", lachte sie.

Gemeinsam setzten wir uns an den Esstisch und befüllten unsere Schüsseln mit allem was unser Herz begehrte.

Ich nahm einige Bissen, bevor ich anfing es nochmal zu versuchen : "Also wissen sie von uns?"

Sie nickte und lächelte mich an, Tsukki hielt sichtbar die Luft an : "Wessen Idee war es deiner Meinung nach, die nachzulaufen? Und andere Sache denkst du wirklich das dieser Emotions Profi alleine gecheckt hätte, was mit ihm los ist."

Sie klopfte auf die Schulter ihres Sohnes. Diesem war die Unterhaltung sichtbar unangenehm.

Doch seine Mutter hatte keine Gnade und fuhr fort:" Ich bin aber echt froh dich endlich wieder zu sehen. Mein Instinkt hat mir immer gesagt, dass es irgendwann so kommen wird."

Ich legte den Kopf schief: "Also haben sie kein Problem damit? Sie wissen schon das ihr Sohn - eh nunja - mit einem Jungen-"

Sie spielte sich beleidigt: "Also echt!!! Ich bin kein Monster Tadashi. Ich möchte nur das Beste für ihn und - wie es scheint bist das du. Du willst gar nicht wissen wie Kei die letzten Wochen war. Ich hab ihn wirklich selten gesehen und wenn dann waren seine Augen ganz verheu-"

Tsukki räusperte sich :" Mom ich denke das reicht. "

Sie lachte nur und tat so, als würde sie ihren Mund mit einem Reißverschluss schließen.

Auch ich musste über diese vor mir aberspielende Szene herzhaft lachen.

Mein Herz war warm von ihrem Worte. War ich wirklich das Beste für ihn? Hatte er wirklich geweint? Wegen mir?

Ich schaute ihn an und unsere Augen trafen sich. Mein Bauch kribbelte angenehm.

Den Rest des Frühstücks unterhielten wir uns über alles mögliche. Und obwohl ich es nicht war fühlte ich mich - zuhause.

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Huhu ^^
Das war das 20. Kapitel. Kleiner Funfakt am Rand die Geschichte sollte eigentlich nur solange werden. Eh gut wie soll ich sagen hat eher so semi geklappt hahaha wie auch immer ich hoffe es hat euch gefallen :D
Achja es tut mir übrigens sehr leid, dass die Kapitel so unregelmäßig kommen, aber im Moment war es Schulmäßig richtig nervig -_- Hab einfach 3 Bücher lesen müssen, davon 2 Gleichzeitig und dann hatte ich irgendwie echt keine Motivation mich nochmehr mit Geschichten zu beschäftigen. Ich hoffe ihr habt dafür Verständnis xD

Wörter: 1181
Nächstes Update: 27. März 2022

Chance Ball - Tsukiyama Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt