Broken

Kapitel 44 - Niall

23. Mai 2014

'Also heute Abend wird meine Schwester, mein Bruder und meine Mum zum Konzert kommen.', berichtete ich meinen besten Freunden etwas aufgeregt. Es war das erste Mal, dass Kaitlin uns zusehen würde. Die Jungs nickten, dann widmeten sie sich wieder ihrem Handy. Gerade eben hatten wir den Soundcheck beendet und nun relaxten wir noch etwas bevor das Konzert in 1 Stunde anfing. 'Ihr Freund Alex und seine Familie kommen mit. Ich weiß nicht was ich von ihm halten soll.', sagte ich etwas leiser. Alle Jungs sahen mich fragend an und Zayn fragte: 'Ihr Freund?' Ich zuckte mit meinen Schultern. 'Naja ich weiß auch nicht. Als ich Katie gefragt hatte, ob die Beiden zusammen wären, hat sie mit Nein geantwortet und er mit Ja. Außerdem wirken sie sehr vertraut miteinander.' Ich weiß auch nicht weshalb ich ihnen von Alex erzählte. Wahrscheinlich wollte ich nur eine zweite Meinung hören, wie ich reagieren sollte. 'Wenn du willst, können wir ihn heute Abend prüfen.', schlug Harry vor und ich schürzte die Lippen. 'Mhm, ich weiß nicht. Nicht dass meine Schwester davon Wind bekommt.. Du weißt ja wie Frauen sind, dann wird sie mir das niemals mehr verzeihen..', lehnte ich seinen Vorschlag ab, obwohl ich ihn gut fand. Ich wollte Kaitlin nicht unnötig verletzen. 'Behandelt er sie dann gut? Also wie geht er dann mit ihr um?', fragte jetzt auch Louis. Er verstand mich. Er hatte immerhin 4 kleine Schwestern, auch wenn erst 2 von ihnen alt genug waren, um einen Freund zu haben. 'Ja, er war immer für sie da, wenn ich es nicht konnte. Dafür bin ich ihm echt dankbar. Ich will nur nicht, dass sie nachher von ihm verletzt wird. Du weißt ja selbst, wie manche Jungs ticken. Wenn sie sie erst einmal im Bett hatten, lassen die Jungs das Mädchen wie eine heiße Kartoffel fallen. Ich möchte nicht, dass das Kaitlin passiert.' Meine besten Freunde nickten.

Lou steckte den Kopf zur Tür herein und sagte, wir müssten in fünf Minuten in der Garderobe sein. 'Aber könnt ihr das trotzdem machen? So unauffällig?', fragte ich sie dann. Liam lachte leicht, dann nickte er. 'Klar können wir das. Du würdest dasselbe auch für uns tun.' Die anderen bejahten alle und ich lehnte mich zufrieden zurück. Heute Abend wurde ein großer Abend für uns alle, insbesondere für mich. Heute spielte ich im größten Stadion von Irland. Hier hatte alles begonnen. Mein Bauch fing an zu Kribbeln als ich an den bevorstehenden Abend dachte. 'Niall? Wir müssen in die Garderobe.', unterbrach Harry meine Gedanken. Er hatte sich zum positiven verändert. Seit er uns alle in die Cara-Sache eingeweiht hatte, war er wieder so wie früher. Nicht mehr der Arsch-Harry, sondern der nette, liebe-Harry, den jeder, bis auf die Medien, kannte.

***

Gerade starteteBest Song Ever, das letzte Lied. Das Konzert war in Windeseile vorüber. Liam tanzte wie wild über die Bühne, weswegen ich lachte. Auch die Fans hatten ihren Spaß, das sah man. Nirgends sah man welche einfach nur rum stehen. Alle waren in Bewegung und sangen mit. Lächelnd sah ich durchs Stadion. Mein Blick fiel auf Kaitlin und Alex, die in der ersten Reihe standen. Gerade in dem Moment, wo ich hinschaute, gab er meiner Schwester einen Kuss auf die Wange und sie lächelte leicht. Dann sagte er ihr etwas ins Ohr woraufhin sie lachte.

Harry sah mich fragend an und ich zuckte wieder mal mit den Schultern. Er gab mir irgendwie zu verstehen, dass er jetzt zu ihnen ging um sie von ihren Zärtlichkeiten abzulenken. Der Refrain startete und Harry tanzte wie ein Verrückter direkt vor ihnen. Die Fans hinter den Beiden fingen an zu drücken. Alle wollten nach vorne, um ihrem Idol so nahe zu sein wie möglich. Kaitlin ertappte mich beim Beobachten und schnitt eine Grimasse, weshalb ich lachen musste. Harry tanzte noch immer vor ihnen und Kaitlin richtete ihre Aufmerksamkeit jetzt auf den tanzenden Harry. Sie lachte, weil sie seinen Tanzstil sicherlich witzig fand und ich beobachtete wie Alex seinen Arm um ihre Schultern schlang.

Ich wurde in die Rippen gestoßen. Neben mir stand Louis. 'Starr nicht so.', brüllte er in mein Ohr, da die Musik zu laut war um in normaler Lautstärke zu sprechen. Ich nickte lachend, dann kam mein Part und ich fing an zu singen.

***

Kaitlin saß gerade eben mit Alex und Harry auf einer Couch und ich redete mit der kleinen Schwester von Alex. Zayn stand neben mir und beteiligte sich am Gespräch. Wenn man ihn privat kannte, bekam er seinen Mund nicht mehr zu. In Interviews spricht er auch die ganze Zeit, jedoch wird er von Louis lauter Stimme immer wieder übertönt, was wir alle irgendwie witzig finden. Oft sagt Zayn etwas und jemand von uns plapperte es lauter nach.

'Hat deine Mum dich wirklich aus dem Bett geschleift, sodass du das Casting nicht machst?', fragte Lea unglaublich und Zayn nickte. 'Ja, ich wollte gar nicht dahin.. Damals dachte ich, dass ich sowieso nicht weiter kommen würde.', antwortete er dann. 'Und ich stand schon drei Tage vorher vor dem Stadion. So aufgeregt war ich.', witzelte ich und Lea sah mich ungläubig an. 'Nee, war nur Spaß.. Ich stand eine Woche vorher dort.' Lea schüttelte lachend den Kopf. 'Du Witzbold.', murmelte sie dann. 'Wo ist denn mein Lieblingsfan?', wollte Liam wissen und schlang von hinten seine Arme um Lea, die tomatenrot anlief. Liam war definitiv ihr Favorit. Das wusste auch Liam. 'Liam, du bringst die Arme noch ganz in Verlegenheit.', lachte Zayn. Bevor Liam ließ sie lachend wieder los, wobei Lea aufseufzte. Grinsend sah ich zu Liam, der das ebenfalls bemerkt hatte.

Ich hörte wie die Tür vom Raum aufging und sah kurz zur Person. 'Liam, schau, da ist noch ein großer Fan von dir.', bemerkte ich und deutete auf Sophia, die soeben hereingekommen war. Ich sah wie Kaitlin vom Sofa aufsprang und zu ihr stürmte. Eleanor, die das ebenfalls bemerkt hatte, rannte jetzt auch los. War das jetzt so eine neue Sache zwischen ihnen? Erst Eleanor und Louis, dann Eleanor und Kaitlin. Das kann ja noch witzig werden.

Eleanor konnte ganz schön schnell rennen, denn die Beiden erreichten Sophia zur gleichen Zeit. Lachend warfen sie sich auf Sophia, die nur nach hinten taumelte, jedoch stehen blieb. 'Heyy! Finger weg von meiner Freundin!', beschwerte sich Liam lachend, dann ging er ebenfalls zu ihr. 'Hey Babe.', begrüßte er seine Freundin, küsste sie kurz auf die Wange, da die Mädchen sie noch immer umarmten. Liam hatte in ihr seine große Liebe gefunden. Diese kurze Trennung vor ein paar Monaten, hatte den Beiden gezeigt, dass sie nicht ohne einander leben konnten, was schon süß war. Liam umarmte alle drei und Louis kam sofort hinzu. 'Gruppenkuscheln!', schrie er aufgeregt. Kurz darauf hörte man Liam Aua rufen. 'Louis, hast du mir wirklich ein Haar herausgerissen?!', fragte er ungläubig. Louis lachte nur und Harry klatschte sich mit einer Hand an die Stirn. Er murmelte etwas von Idioten, dann grinste er amüsiert. Ja, das waren sie wirklich. Wenn Louis und Liam zusammen waren, wurde immer irgendwer verletzt. Das war einfach ihre Art einander zu zeigen, wie sehr sie sich liebten. Die Gruppenumarmung hatte sich mittlerweile aufgelöst und wir begrüßten Sophia ebenfalls.

'Niall? Wo sind eigentlich meine und deine Mum?', fragte mich Lea neugierig. 'Ehm.. Ich glaube, sie sind noch in der Loge. Da ist es schöner als hier. Liam's und Louis' Familie sind auch dort.', beantwortete ich ihre Frage. Sie nickte, dann sah sie sich etwas hilflos um. Sophia tauchte neben uns auf. 'Hey, ich bin Sophia.', stellte sie sich Lea vor. 'Hey, ehm ja ich weiß.', stammelte sie. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie Sophia genauso wie sie Liam mag. 'Das ist Lea. Sie ist die kleine Schwester von Kaitlin's Freund.', stellte ich Lea vor und deutete auf Alex, der noch auf dem Sofa saß. 'Niall, wie oft denn noch. Wir sind nicht zusammen. Er ist mein bester Freund, sonst nichts.', wehrte Kaitlin sich. Wo kam sie denn jetzt her? Ich nickte langsam, jedoch glaubte ich ihr nicht so richtig. 'Der Hottie da hinten. Wenn ich du wäre und ich nicht Liam hätte, würde ich ihn mir schnappen.', flüsterte Sophia meiner Schwester laut zu. 'Ja, er ist heiß, aber da läuft einfach nichts zwischen uns.', flüsterte Kaitlin zurück und Lea rollte mit ihren Augen. 'Komm, ich kann mir das jetzt nicht anhören.', sagte ich zu ihr und schob Lea aus dem Raum.