Kapitel 48 - Niall

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14. Juli 2014

Die Zeit verging wirklich schnell. Es kam mir so vor als wäre es erst gestern gewesen, als die Tour angefangen hatte. Jetzt neigte sie sich schon dem Ende zu. Gestern war das letzte Konzert in Europa.

In knapp drei Wochen ging es nach Nordamerika, wo der letzte Teil unserer Tour war. Irgendwie freute ich mich auf das Ende. Auch wenn ich das Tourleben liebte, wollte und brauchte ich wieder etwas Zeit für mich. Dieses Leben war anstrengend. Man war immer unterwegs, man hatte keine Zeit sich einfach mal hinzulegen und auszuruhen.

Obwohl wir jetzt mehrere Wochen Pause hatten, mussten wir ins Studio, um dem neuen Album den letzten Schliff zu geben. Dann hatten wir noch unzählige Fotoshootings und Preisverleihungen, wo wir erscheinen mussten. Auch für einen Namen für das neue Album, mussten wir uns entscheiden.

Wie gerne ich mich jetzt in mein Bett legen wollte und für den Rest des Tages schlafen. Leider ging das nicht, denn in einer halben Stunde musste ich zu einer Pressekonferenz für die neue Tour. Diese Tour würde dann unsere vierte Tour in Folge sein. Vier Jahre hintereinander nur auf Tour. Ich wünschte mir so sehr eine längere Pause.. So ein Tourleben war schwierig für Beziehungen. Letztens hatte ich ein tolles Mädchen kennen gelernt, jedoch konnte ich sie nicht um ein Date oder so bitten, da ich wusste, dass es sowieso nichts werden würde. Fernbeziehungen waren schwierig und ich wusste, dass ich das nicht aushalten würde..

Das Klingeln meines Handys unterbrach meine Gedanken. Ich stand von meiner Couch auf und griff nach meinem Handy, das auf der Komode lag. "Hey du.". hob ich auf.

"Niall? Kann ich in drei Tagen zu dir kommen?", fragte meine Schwester. "Ehm ja klar. Ich weiß jedoch nicht, ob ich da den ganzen Tag Zeit für dich hab, aber kein Problem. Eleanor hat sicherlich Zeit. Du verstehst dich doch gut mit ihr oder?" "Ehm ja. Okay danke, bis dann.", verabschiedete Kaitlin sich und legte sofort auf.

Stirnrunzelnd schaute ich auf den Bildschirm. Dieses Gespräch war... wie sollte ich es sagen.. seltsam. Ja das passte, es war seltsam.. Wieso wollte sie mich so kurzfristig besuchen kommen? Sie hatte nicht mal gefragt wie es mir ging und das tat sie sonst immer. Unser Verhältnis hatte sich in den letzten Monaten deutlich verbessert. Ich hatte das Gefühl, dass es fast soweit war, um der Welt   zusagen, dass sie meine Schwester war. Ich hoffte, dass die Fans uns dann unterstützen werden, denn sicherlich werden die Medien nur Unsinn über sie schreiben..

Mein Blick fiel auf die Uhr und ich bemerkte, dass ich los musste. Ich verließ mein Appartement und stieg in den schwarzen Van, der vor meiner Tür stand.

**

"Wo werdet ihr touren?" "Wann startet die Tour?!" "Wieso heißt sie On the Road again?", wurden wir von verschiedenen Journalisten gefragt. "Die Tour wird Anfang nächstes Jahres in Australien starten, das steht schon mal fest. Es wird sozusagen eine Fortsetzung unserer derzeitigen Tour, was auch den Namen erklärt.", antwortete Liam und Harry fuhr fort: "Wir werden in Länder auftreten, wo wir zuvor noch nicht waren oder wo es schon sehr lange her ist."  "Wird es eine weitere Welttour oder nur eine in Australien?", fragte jemand anderes und Louis schüttelte den Kopf. "Nach Australien werden wir in verschiedenen Städten in Asien auftreten. Wo genau dürfen wir noch nicht verraten." "Wann werden die genauen Daten für Australien veröffentlicht?" "Nächste Woche.", antwortete ich. "Am Mittwoch." Die Journalisten murmelten und stellten uns noch weitere Fragen.

Nach einer guten Stunde, war die Konferenz vorbei und wir machten uns alle auf den Weg nach Hause. Ich hatte mit meinen Freunden abgemacht, dass wir am Abend ein wenig feiern gehen würden.

**

Am nächsten Morgen wachte ich mit einem schweren Kopf auf. Als ich meinen Kopf anhob um nach meinem Handy zu greifen, spürte ich eine Übelkeit aufkommen. Ich stöhnte auf und ließ meinen Kopf wieder zurück in die Kissen fallen. Einige Minuten blieb ich so liegen, erst dann wagte ich einen neuen Versuch. Ich spürte wieder Übelkeit hochkommen, jedoch versuchte ich es so gut wie es ging zu ignorieren. "Hier hast du ein Aspirin.", sagte eine Frauenstimme und jemand hielt mir eine Pille und ein Glas Wasser unter die Nase. Verwirrt blickte ich auf und sah in das Gesicht einer jungen Frau. Ich schätzte sie so auf Anfang zwanzig. Warte. Wer ist sie? Ich griff nach dem Glas und der Pille, schluckte diese mit einem Schluck Wasser und versuchte mich an ihren Namen zu erinnern. La.. Lar... Ich kniff meine Brauen zusammen und dachte angestrengt nach.

"Okay, ich glaube du hattest definitiv einige Drinks zu viel. Vanessa.", stellte sie sich vor und grinste dämlich. Mein Blick schweifte ihren Körper hinunter und ich stellte fest, dass sie nur ein langes T-shirt trug. Sonst war sie nackt. Ich schloss meine Augen und ließ mich wieder zurück in die Kissen fallen. "Ehm.. Also ich glaub ich gehe jetzt mal.", sagte sie verlegen und ich schüttelte den Kopf. "Ich hab eine Frage.", unterbrach ich sie und sie sah mich fragend an. "Haben.. Also haben wir miteinander geschlafen?", fragte ich sie und sie schaute mich überrascht an. "Okay, du hast wirklich zu viel getrunken.", stellte sie wieder einmal fest und ich nickte langsam.

Solch einen Blackout hatte ich schon lange nicht mehr. Das Letzte an das ich mich erinnern konnte, ist wie ich mit meinen Freunden tanzte. An die restliche Nacht hatte ich keine Erinnerungen mehr. "Ehm sorry, ich kann mich nicht mehr erinnern. Warte ich mache dir Frühstück.", versuchte ich mich aus der peinlichen Situation zu retten und stand auf.

Wie ich bemerkte, war ich komplett nackt, was auch Vanessa auffiel, die sich kurz räusperte und dann weg sah. Ich sah meine Boxershorts neben der Tür liegen. Mit schnellen Schritten war ich dort, hob sie auf und zog diese an. Ich ging in die Küche, wo ich den Ofen anmachte.

Ich legte zwei Croissants zum Aufbacken hinein und stellte Marmelade und Schokoladenbutter auf den Tisch.

Vanessa betrat die Küche und ließ sich auf einen Hocker am hohen Tisch nieder. Während die Croissants warm wurden, machte ich uns noch Kaffee und stellte ihr eine dampfende Tasse Kaffee hin. Ich nahm das Gebäck aus dem Ofen und gab ihr einen Croissant auf einem Teller.

Schweigend frühstückten wir und verzweifelt versuchte ich mich an letzte Nacht zu erinnern. Jedoch vergebens.

Nach dem Frühstück zog Vanessa sich an, küsste mich zum Abschied leicht auf die Lippen, dann verließ sie mein Appartement. Ich hoffte, sie würde nirgends schreiben, dass wir die Nacht miteinander verbracht hatten, denn sonst würden die Fans sich wieder aufregen und die Medien würden wieder Unsinn über mich verbreiten. Verdammt, ich hätte ihr das sagen müssen.

Mein Telefon klingelte und ich hob ab. "Niaaalll!" "Hmm?" "Ich hab die Tickets gebucht. Ich werde dann morgen Nachmittag in London landen.", berichtete mir meine Schwester fröhlich. Die Tickets? Mehrere Tickets?  Würde sie jemand begleiten?

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