my turn to cry » taoris [FF]

25. Zwei Tage (Last Chapter - Part 2)

"Tao ich.. ich.. ich muss nach Vancouver ziehen.."

"W-w-was..?!", fragte ich fassungslos nach und hoffte er würde bloß scherzen. Vancouver.. das ist in Amerika.. wieso nach Vancouver?!

"W-wieso Vancouver..?" Meine Augen füllten sich mit Tränen, während mein Herz erneut in Stücke zerbrach. Es schmerzte, der Gedanke das Kris nach Vancouver ziehen muss. Ihn vielleicht nie wieder sehen zu können.. nicht mit ihm zu sein zu können..
Tränen flossen über meine Wangen, welche Kris vorsichtig wegwischte.
"M-mein Vater ist gestorben als ich ganz klein war.. und er hat mir eine Firma überlassen. Mit 21 sollte ich sie übernehmen und leiten, aber da der Stellvertretende Direktor vor kurzem verstorben ist, bin ich jetzt schon der Firmenleiter..", erklärte er mir, doch mein Kopf wollte es einfach nicht verstehen und wahr haben. Vancouver.. Vancouver ist so weit weg, in einem anderen Kontinent, für mich so unerreichbar. Wir könnten uns niemals sehen, vielleicht telefonieren oder Skypen, aber treffen auf keinen Fall. Der Flug wäre zu teuer und wenn Kris der Geschäftsführer ist, wird er nicht mal mehr Zeit haben. Er wird ständig beschäftigt sein, der Kontakt wird abbrechen. Wir werden uns auseinander leben..

"W-wann.. wann m-musst d-du gehen..?", war das einzige was ich fragen konnte. Mein Hals war wie ausgetrocknet, jeder Laut den ich von mir gab, kratzte und mir kams vor, als würde mir jemand die Hände um den Hals legen und mich erwürgen. Das Gefühl erdrückt mich, das Gefühl, Kris wahrscheinlich nie wieder zu sehen.

"Am.. M-montag..", brachte er kleinlaut aus seinem Mund, ehe er seinen Blick senkte, nur um nicht in meine tränengefüllten Augen schauen zu müssen. Damit er nicht mein verzweifeltes Gesicht sehen muss, wie mir die Tränen über meine Wangen fließen, wie ich kurz vor dem Zusammenbruch war. Der Schmerz in meiner Brust war so unbeschreiblich. Er glich nicht mal ansatzweise dem, als Kris vorhin weggelaufen ist. Er ist viel schlimmer, dieser Schmerz jetzt. Es wäre mir lieber, wenn Kris mich einfach nur als besten Freund sieht, anstatt das er nach Vancouver ziehen muss. So könnte ich ihn trotzdem sehen, ihn bei mir haben, seine Nähe spüren und einfach wissen das er bei mir ist. Aber wenn er wegzieht, dann wars das. Wir würden uns nie wieder sehen. Es wäre vorbei. Unsere Freundschaft alles. Die ganzen Erinnerungen, würden bloß Erinnerungen bleiben, wir hätten keine gemeinsame Zukunft mehr, keine weiteren Erinnerungen die wir teilen und keine Erlebnisse mehr die wir zusammen erleben. Keine Berührungen, keine Küsse, keine Wärme. Kein bester Freund, keine Große Liebe.

"D-deswegen.. können wir nicht zusammen sein.. nicht das ich nicht will.. aber auf Dauer.. eine Fernbeziehung.. d-das wollte ich dir nicht antun. Du hast was besseres verdient.", meinte Kris kurz darauf und blickte mir wieder in die Augen. Doch ich schüttelte sofort den Kopf.

"K-kris ich will nur d-dich..! N-nur du machst mich glücklich.. ich b-brauche dich.. g-geh bitte n-nicht..!" Meine Hand umklammerte seine, ehe er seine Finger in meine hakte. Auch in seinen Augen bildeten sich Tränen.

"Ich.. ich will auch nur dich, ich möchte hier bei dir bleiben.. aber es geht nicht. Ich muss gehen.." Er zog mich näher zu sich und küsste meine Stirn, bevor er mich in eine lange Umarmung zog. Wegen dem Regen, war Kris immer noch total nass, doch das machte mir nichts aus. Ich wollte ihn nie wieder los lassen, ihn immer bei mir haben. Aber es war nicht möglich.
Das einzige was mir im Moment blieb, war das Weinen und genau das tat ich, gemeinsam mit Kris.

"L-lass.. lass uns die restlichen Tage zusammen verbringen, ok?", meinte Kris, nachdem wir beide uns ein wenig beruhigt hatten. Bedrückt nickte ich leicht, wollte es immer noch nicht wahr haben das diese 3 Tage unsere letzten, zusammen sein werden. Meine Augen brannten, waren rot vom Weinen, mein Herz schmerzte, von der Tatsache das er bald geht und ich ihn vielleicht nie wieder sehen werden. Ein Teil von mir wird nach Vancouver ziehen, meine bessere Hälfte wird weg ziehen. Mein bester Freund - meine große Liebe.