25. Die Liebe (-Last Chapter-)

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"Yi fan??", rief Frau Wu aus dem Wohnzimmer, "hast du alles??"

"Ja Mum!" Seufzend trug Kris seinen Koffer nach unten in den Eingang, wobei ich ihm behilflich sein konnte. In einer Stunde ist sein Flug, weswegen wir jetzt schon los fahren mussten, um pünktlich am Flughafen sein zu können.
Frau Wu kann erst nächste Woche fliegen, da sie hier noch einige wichtige Sachen erledigen muss.
Ohne noch länger zu warten, fuhren wir mit dem Taxi zum Flughafen. Die Zwei haben sich schon verabschiedet, sie würden sich sowieso in einer Woche wieder sehen. Als wir am Flughafen ankamen, war es schon 13 Uhr, was hieß das wir nur noch 55 Minuten hatten. Kris wartete noch ein wenig mit dem Check in, damit wir zumindest noch etwas Zeit zusammen hatten. Den ganzen Morgen über hatte ich Herzschmerzen und mein Magen fühlte sich so komisch an. Als wäre ich nervös oder aufgeregt, als hätte ich nichts gegessen aber wiederrum so viel gegessen, das ich zu voll bin um überhaupt zu atmen.
Und das Atmen viel mir schwer. Seit ich aufgwacht war, schmerzte jeder Atemzug, jeder kleinste Gedanken daran, Kris gehen lassen zu müssen, brachte mir höllische Kopfschmerzen und ließ das Stechen in meiner Brust nur noch schmerzhafter erscheinen. Wie soll ich bloß ohne ihn Leben? Wann werden wir uns wiedersehen? Wie wird es weiter gehen?
Solche Fragen schwirrten schon den ganzen Morgen durch meinen Kopf und ließen mir keine Ruh.
Wir sprachen nicht viel, haben zusammen mit Frau Wu gefrühstückt, doch haben wir kaum ein Wort ausgetauscht. Die Stimmung war einfach so bedrückt, das sie unsere Laune mit sich in den Abgrund zog.
Mit gemischten Gefühlen saßen wir auf einen vielen Stühle und schweigten vor uns hin, während die ganzen Menschen sorgenfrei an uns vorbei gingen.
Kris hatte seinen Arm um mich gelegt und mein Kopf ruhte auf seiner Brust. In 15 Minuten würde Kris losgehen, durch das Check in und dann zu seinem Flieger.
Er würde wegfliegen, einfach so. Er wäre weg. Und ich wäre wieder alleine. Ohne jemanden an meiner Seite zu haben. Keinen besten Freund, keinen festen Freund. Niemand, nur mich selber. Die Jungs aus dem Café wäre noch die einzigen die mir irgendwie wichtig sind.

"Wenn.. wenn du angekommen bist dann ruf mich an ok?", unterbrach ich die Stille, woraufhin Kris nickte. "Hm w-werde ich machen.." Seine Stimme klang wieder so zerbrechlich, als würde er weinen. Sofort blickte ich zu ihm und bemerkt im selben Moment die Träne, die ihm langsam die Wange runter rollte. "H-hey.. wein d-doch nicht.", murmelte ich leise und wischte ihm die Träne weg, wobei sich ein kurzes schwaches Lächeln auf seinen Lippen bildete und er seinen Blick senkte. Ich beugte mich zu ihm und küsste ihn sanft, ehe auch mir langsam die Tränen kamen. Jemanden los zu lassen, der einem wichtig ist, ist so schmerzhaft. Es ist als würde ein Teil von dir gehen. Als würde er mein Herz mitnehmen und einen leere Hülle zurück lassen. Ich will nicht das er geht. Wie soll ich bloß ohne ihn Leben? Ohne seine Nähe, sein Lächeln, seine Stimme, seine Berührungen, seine Küsse und seiner Liebe. Wie soll ich das überstehen? Wann werden wir uns jemals wieder sehen? Wie lange muss ich ohne ihn klar kommen? Was wird aus uns werden? Wird er in Vancouver jemanden finden, der besser ist als ich? Der ihm mehr bieten kann? Wird er mich vergessen..?

"I-ich sollte jetzt gehen.." Diese Wörter rissen mein Herz in tausend kleine Stücke. Ich wollte sie nicht hören. Ich wünschte es wäre nie so weit gekommen. Das Kris gehen muss.
"H-hm.." Ohne Kontrolle darüber zu haben, strömten Tränen aus meinen Augen, als Kris aufstand und seinen Koffer nahm.
Unmittelbar zog er mich in eine lange Umarmung, während ich bloß weinen konnte und es nicht mal schaffte ihn zurück zu umarmen, da er mich so fest an sich drückte, dass ich mich nicht mal bewegen konnte.
Auch Kris liefen die Tränen, doch er weinte nicht so laut wie ich.
Als er sich von mir löste schauten wir uns kurz in die Augen, ehe wir uns wieder küssten. Sanft, lange, liebevoll und voller Gefühle. Gemischter Gefühle.
Nach dem Kuss wischte er mir die Tränen weg und wir schauten uns tief in die Augen.
"Ich liebe dich über alles auf der Welt. Du bist das beste was mir je passiert ist.", sagte er anschließend.

my turn to cry » taoris [FF]Where stories live. Discover now