9. Eine Tüte Medizin

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Am nächsten Morgen wachte ich mit einer verstopften Nase und Kopfschmerzen auf. Wegen dem blöden Regen von gestern, hatte ich mir eine fette Erkältung eingeholt - wie schon erwartet.

Müde wälzte ich mir zur Seite und setzte mich anschließend auf. Mit meinen Augen auf 3/4 blickte ich auf meine Uhr. 10:42..

WAS?! 10:42???! Sofort sprang ich auf. Nein.. neeeein ich hab verschlafen!

Seufzend warf ich mich wieder auf mein Bett. Das macht keinen Sinn mehr, jetzt noch in die Schule zu gehen. Außerdem fühle ich mich sowieso schlecht.

Erneut packte mich die Müdigkeit, weshalb ich einfach weiter schlief.

Als ich wieder aufwachte war es schon kurz vor 2.

Immer noch im Halbschlaf taumelte ich über den Holzboden, in Richtung Badezimmer um mich ein wenig frisch zu machen. Eigentlich wollte ich duschen, jedoch war mein Körper im Moment zu schwach um überhaupt etwas zu machen. Medizin hatte ich auch keine, nichts das mich irgendwie gesund machen könnte. Das Haus zu verlassen wäre einerseits gut, dann könnte ich zum Arzt oder in die Apotheke, doch anderseits würde ich es nicht mal zum Arzt schaffen ohne zusammen zu klappen.

Aus dem Grund blieb ich einfach Zuhause im Bett. Gerade als ich wieder einschlafen wollte, klingelte es plötzlich an der Tür. Da ich wusste das meine Eltern entweder zu besoffen, zu dicht sind oder vielleicht gar nicht mal Zuhause sind, beschloss ich trotz meiner Müdigkeit, die Tür selber zu öffnen. Nur langsam schleifte ich meinen Köper in den Eingang.

"Seit wann kriegen wir mal jemanden zu Besuch?", fragte ich mich selbst, während ich die Tür öffnete.

Sprachlos blickte ich in das Gesicht der Person vor mir und konnte diese nur mit offenen Mund anstarren.

"W-was m-machst d-d-du hier..?", stotterte ich immer noch geschockt wobei dieser nur leicht lächelte. "Ich wollte dich besuchen~ und außerdem habe ich mir Sorgen gemacht, weil du heute nicht in der Schule warst." Seine Miene änderte sich zu einer besorgten. Ich musste das ganze noch kurz verdauen.

Vor mir stand ein besorgter Kris..dieser tolle Kris.. an den ich gestern den ganzen Tag dachten musste, der mir einfach nicht aus den Kopf ging und der mein Herz höher schlagen lässt. Genau er stand jetzt vor mir und wollte mich besuchen weil er sich sorgen um mich gemacht hat..

"A-aber d-du hättest n-nicht kommen m-müssen..! Mir gehts g-gut..!", meinte ich darauf, jedoch musste ich im nächsten Moment niesen. Ok ich glaub das wars.

"Sieht man wie gut es dir geht.", sagte Kris mit einem ironischen Unterton und blickte anschließend, an mir vorbei, in die Wohnung hinein. "Willst du mich etwa nicht rein lassen?", fragte er etwas lächelnd, wobei ich meinen Kopf schüttelte und zur Seite wich, damit er den Eingang betreten konnte.

Sofort führte ich ihn in mein Zimmer, ohne das er den Rest der Wohnung und vor allem meine Eltern sehen konnte. In meinem Zimmer angekommen bot ich ihm an, sich auf mein Bett zu setzen und fragte ihn daraufhin ob er etwas trinken möchte. Nachdem er verneinte setzte ich mich auch aufs Bett, jedoch mit einem großzügigen Abstand zu ihm.

Zuvor ist mir die Tüte, welche er mit sich trug und vorhin auf meinen Schreibtisch ablegt hatte, gar nicht aufgefallen. Anscheinend hatte er bemerkt, dass ich den Inhalt der Tüte gerne wüsste, weshalb er mir verriet was da drinnen war. "Das ist Medizin für dich.", sagte er und zeigte auf die Tüte, "Ich hab schon geahnt das du dich erkältet hast~"

"D-danke..", murmelte ich verlegen und verbeugte mich leicht. Er schüttelte nur den Kopf und meinte daraufhin das er das gerne macht. Eigentlich hätte er mir keine Medizin mit bringen sollen, er alleine hätte mir gereicht. Für mich ist Kris meine Medizin..

my turn to cry » taoris [FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt