Auswahlspringen

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Zuvor habe ich noch eine Frage: Sollte ich vielleicht das erste Kapitel kürzen? Denn wenn ich sehe, wie viele Leute daran "scheitern" :(( Außerdem ist dieses Kapitel langweilig gewesen.. Also, was meint ihr?

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Auswahlspringen

Unruhig wälzte ich mich im Bett hin und her. Egal was ich machte, ich konnte einfach nicht einschlafen. Meine Gedanken wirbelten immer wieder um eine Sache: Die morgige Prüfung.

Ich hatte mich für Springen als meinen Ausbildungsschwerpunkt entschieden, also würde ich auch morgen in der Auswahl für die Springmannschaft mit reiten. Wenn ich diese nicht schaffen würde...

Dann starrte ich wieder ins Nichts und dachte an die vergangenen zwei Wochen. Danach dachte ich an die Prüfung. Schließlich dachte ich an das Wetter. Kein Wunder, dass ich bei den vielen Gedanken nicht schlafen konnte. Meine Gedanken wanderten langsam zu meiner besten Freundin, die jetzt bestimmt zu Hause friedlich schlief und sich morgen mit meinen anderen Freunden im Café treffen würde. Und schließlich dachte ich wieder an meine neue Klasse. Sie war mit nur 14 Personen die kleinste Klasse, die ich bisher erlebt hatte.

Als ich schließlich an Nic dachte, wurden meine Knie weich. Ich kam mir echt dumm vor, so wie ich hier lag konnte ich glatt in der nächsten Bravo abgedruckt werden. Mit dem Titel „Woran erkenne ich, dass ich verknallt bin?".

Aber war ich echt in Nic verknallt? Das ich immer schneller atmen musste, wenn er in der Nähe war, musste bestimmt an seinem teurem Parfum liegen, dass er um sich gesprüht hatte wie Mückenspray. Und das Magenkribbeln?

Doch bevor ich weiter denken konnte, schlief ich ein.

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„Verdammt, verdammt, verdammt!", wütend stampfte ich mit meinem Fuß auf. Fassungslos starrte ich auf das Blatt, an dem die Teilnehmer aufgelistet waren. Levi und ich waren gerade von der Parcoursbesichtigung zurück gekommen, an dem Blatt vorbei. Neben meinem Namen stand nicht Fat Queen, sondern ein völlig Fremder.

Welcher Idiot hatte sich bitte schön ausgedacht, dass ich an diesem bescheuerten, aber wichtigen Auswahlspringen ein völlig fremdes Pferd reiten sollte? Das konnte gar nicht klappen.

„Aber ich verstehe das nicht, ich habe gedacht, dass ich Fat Queen reiten soll?"

Auch Levi wirkte ziemlich ratlos. Verzweifelt rieb ich mir meine Schläfen und seufzte.

„Wenn wir uns jetzt beeilen, kannst du vielleicht länger abreiten?", schlug Levi vor.

Eilig hasteten wir durch den Stall, in dem schon eine angespannte Turnieratmosphäre herrschte. Levi half mir noch dabei, das Pferd zu finden, dann machte sie sich auf, um ihr eigenes Pferd für das Auswahlspringen zu satteln.

Doch aus dem schnellen Fertig machen wurde nichts.

Hektisch holte ich den Braunen heraus und band ihn draußen
an. Meine Hektik übertrug sich sofort auf den Wallach und er schnaubte nervös. Seinen Hals steil erhoben blähte er seine Nüstern auf, während der Wind mit seinem aufgestelltem Schweif spielte.

Als ich mich umdrehte, rutschte mein Herz in die Hose. Alle anderen standen geschniegelt und gebügelt fertig da. Nicht nur ein Blick ruhte auf mir und meinem unfertigem Pferd.

So schnell es ging huschte ich in die Sattelkammer und holte das Sattelzeug. Als ich wieder kam, waren alle anderen auf einem der Abreiteplätze verschwunden.

Der Blick auf die Uhr sagte mir, dass es auch für mich allerhöchste Eisenbahn war, um ebenfalls dorthin zu verschwinden.

Als ich schließlich angekommen war, blieben mir höchstens zehn Minuten, um mich mit dem Braunen vertraut zu machen.

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