Fassungslos

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Herzlich Willkommen in meinem Buch über das Reitinternat Stollenberg! Das hier war die allererste deutsche Reitinternatsgeschichte, die es auf Wattpad gab und das macht mich ehrlich gesagt ein wenig stolz! :) Die ersten Kapitel sind noch aus 2012 und werden demnächst überarbeitet! :)
Viel Spaß!

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Fassungslos

Eilig schloss ich dir Tür auf, es war richtig kalt und ich fror am ganzen Leib. Ich pfefferte meine Schuhe in eine Ecke und rannte sofort in unser Bad.

Fröstelnd zog ich meine Klamotten aus. Ich hatte das Gefühl, als hätten wir Winter und nicht Frühling.

Das ärgerte mich, denn letztes Wochenende, als ich meine erste Reitstunde seit langem gehabt hatte, war es fast heiß gewesen.

Anscheinend hatte der März dieses Jahr vor, zum April zu werden.

Naja, übermorgen war ja sowieso der erste April.

Endlich war auch die letzte Socke ausgezogen, es war eine Schwarze mit rosa Herzchen.

Mit einem kleinen Tritt beförderte ich sie zu dem Haufen aus Wäsche, der sich vor dem Waschbecken aufgetürmt hatte.

Ich wusste jetzt schon, dass ich dafür nachher eine Standpauke von meiner Mutter bekam.

Wenn sie denn überhaupt mal hoch käme. Vielleicht hatte sie auch einfach nur wenig Zeit, trotzdem glaubte ich nicht wirklich an diese Ausrede.

Ich seufzte erleichtert auf, als die ersten warmen Wassertropfen auf meine Schultern und auf meinen Kopf fielen.

Langsam perlten sie hinab und ich spürte, wie mir wärmer wurde.

Ich ließ den Tag Revue passieren, auch die Erinnerung an meine schlechte Englischnote kam wieder, eine 4+.

Mit der Note drängte sich zudem der Erdkundelehrer in mein Gewissen, der Blödmann hatte mir heute gesagt, dass ich eine ziemliche schlechte Note hatte, die vielleicht sogar meine Versetzung gefährden konnte.

Widerwillig schüttelte ich den Kopf, die Wassertropfen flogen hinab in den Abfluss unserer Regendusche.

Sie vereinten sich mit dem restlichen Wasser und wurden weggespült.

Ja, das mit dem Wegspülen kam mir gut vor.

Vielleicht sollte ich das mit dem Revue passieren einfach sein lassen, es machte mir ja sowieso nur schlechte Laune.

Also wurden auch meine Gedanken weggespült. Zufrieden schäumte ich mir meine blonden Haare ein.

Ich ließ das Mittel immer erst einwirken, deswegen hatte ich noch ein wenig Zeit.

Mir fiel ein, dass ich ja wenigstens die Aufschrift auf der Verpackung lesen konnte.

Für blondes Haar, dass seidig und glatt werden soll.

Das hörte sich schon mal gut an, meine blonden und normalerweise glatten Haare standen manchmal ein wenig ab. Sofort wusste ich, dass es meine Mam definitiv nicht gekauft hatte.

Also musste es Klara gewesen sein.

Sie war unsere Haushaltshilfe und kochte, putzte und kaufte für uns ein.

Meine Mutter kaufte meanchmal auch ein, aber an solche Produkte würde sie niemals denken.

Für sich selbst kaufte sie viel Kosmetikartikel ein, mich vergaß sie dann darüber hinweg.

Außerdem hatte ich Klara letztens von meinem Haarproblem erzählt.

Die Zeit war um und ich wusch mir das Shampoo aus, das Wasser wurde schaumig und bildete am Boden kleine Kronen.

Reitinternat StollenbergWhere stories live. Discover now