Bekanntschaften

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Dieses Kapitel widme ich Vaniii, weil sie immer so fleißig votet und mich damit glücklich macht! Zudem widme ich es noch joyyourlive, die mit ihrem Kommentar wahre Wunder bewirkt hat... ❤

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Bekanntschaften

Ein lautes Geräusch durchschnitt die Stille. »Ring, Ring, Ring«, immer und immer wieder. Ich stöhnte auf und rieb mir meine Augen, dann setzte ich mich in meinem Bett auf. Gerade eben hatte ich so schön geträumt, von meinen Schulfreunden und einem blondhaarigen Jungen...

Doch nun war es dunkel um mich herum, die Rollläden waren unten. Für einen kurzen Moment dachte ich, dass ich alleine hier war, doch neben mir raschelte eine Bettdecke.

Das musste wohl meine Mitbewohnerin sein, gestern hatte ich sie nicht mehr kennen lernen können.

Nach einem einsamen Abendessen und einer Rede der Direktorin war ich sofort in mein Bett gegangen, ich war einfach viel zu müde gewesen und hatte keinen aus meiner neuen Klasse kennen gelernt.

Mit einem Schlag war ich wach. Neue Leute!

An den Geräuschen bemerkte ich, dass auch die Andere sich aufsetzte, begleitet von ihrem Murren.

„Welcher Schlingel hat den Wecker nicht ausgeschaltet? Wir haben doch erst morgen Schule!", fragte sie lachend in die Stille hinein.

Ich musste unweigerlich lächeln. Anscheinend hatte das Mädchen Humor.

„Hey! Ich gehe auch hier auf die Schule", stellte sie sich plötzlich, aber freundlich vor.

„Niemals hätte ich das gedacht!", kommentierte ich belustigt.

Sie musste kurz kichern, stellte sich dann aber richtig vor:

„Okay, noch einmal. Ich heiße Levinia und gehe in die 9r, genauso wie du. Außerdem werde ich in 3 Wochen fünfzehn, reite und lese gerne. Dazu kommt..."

„Stopp, das sind zu viele Infos auf einmal! Naja, jetzt bin ich wenigstens wach.", meinte ich schicksalsergeben.

Mit meiner Hand drückte ich auf die Beleuchtungstaste des Weckers, er zeigte mir 7:25 am an. Also noch viel zu früh zum Aufstehen, außerdem wusste ich, dass ich nun gar nicht mehr einschlafen konnte.

„Und was machen wir jetzt?", wollte ich von Levinia wissen.

Diese stieß ein nachdenkliches Prusten aus.

„Wie wär's mit weiter schlafen?"

„Nein, bloß nicht!", rief ich halb entsetzt, halb belustigt.

Entschlossen sprang ich aus meinem warmen, kuscheligem Bett, nur um fast über eine unausgepackte Tasche zu stolpern.

Blind suchte ich mir einen Weg durchs Chaos, auf der Suche nach den Fenstern. Als ich eines erreicht hatte, zog ich die Rollläden hoch.

Nach und nach wurde es heller im Zimmer, bis die Sonne schließlich vollständig ins Zimmer strahlen konnte.

Auch Levinia kam unter ihrer Decke hervor, mit einem theatralischen Aufschrei hielt sie sich eine Hand vor die Augen.

„Willst du, dass ich sterbe? Dass ich blind sterbe?"

„Nein, aber dass du endlich aufstehst!"

Schicksalsergeben setzte sie sich an den Rand des Bettes, nach einiger Zeit des Kraftsammelns stand sie auf. Ich sah sie nun zum ersten Mal, während sie mich aus leicht geschwollenen und unausgeschlafenen Augen ansah.

Reitinternat StollenbergWhere stories live. Discover now