Kapitel 6

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K I R A

,Absofort wirst alles wieder so seinen wie früher und du wirst wieder meine kleine Nutte sein, mit der ich alles anstelle was ich möchte" flüstert er mir abwertend in mein Ohr. Wie habe ich das nur verdient?

~Flashback 1 year before~

Er küsst mich, während er anfängt mich auszuziehen, immer wieder lallt er abwertende Sätze in mein Ohr, Immer mehr Tränen fließen über meine Wangen, mein Herz schlägt, bei jeder Berührung von ihm, immer schneller in meiner Brust. Seine Hand wandert zu meiner Mitte, bei seinen Berührungen wird mir unfassbar schlecht. Ich spanne mich an als er über meine Mitte streicht ,,entspann dich, ich kann mein Schwanz auch so in dich hämmern" weinend denke ich an die Schmerzen die ich letztes Mal hatte.
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Schweißgebadet sitze ich aufrecht in meinem Bett, schon wieder hatte ich einer dieser elendigen Träume, immer wieder wiederholen sich diese Momente. Ich kann das alles nicht mehr...
Ich beschließe mich erstmal zu duschen um dieses dreckige Gefühl zu mindestens ein bisschen weg zukriegen. Im Bad angekommen, schließe ich die Tür mehrfach ab, bevor ich mich ausziehe. Mit Tränen in den Augen schaue ich die blauen Flecken an meinem Körper an. Da ich es mir nicht länger anschauen will, gehe ich schnell unter die Dusche, während ich gehe schmerzt mein Unterleib. Gestern hatte mich Matteo wieder mal vergewaltigt, bei jedem Mal wird er grober, ich verstehe wirklich nicht wie er so werden konnte...

Während das lauwarme Wasser über meinen Körper fließt, lausche ich meinen WG Mitbewohner die wieder Mal durch das komplette Haus schreien. Ich bereue es wirklich sehr, dass ich vor drei Jahren in diese dämliche WG gezogen bin, allerdings kann ich mir eine eigene Wohung einfach nicht leisten und zu jemanden bekannten kann ich auch nicht ziehen. Denn ich habe niemanden, ich habe keine Freunde und meine Eltern sind kurz nach meinem 18 Geburtstag bei einem Flugzeugabsturz gestorben, sie waren auf dem Weg in den Urlaub...

Kurz danach habe ich Matteo, meinen Freund, kennengelernt. Alles lief perfekt, allerdings wurde er in den darauf folgenden Jahren immer eifersüchtiger und besitztergreifender.

Mittlerweile sind wir fast 3 Jahre zusammen und die Beziehung ist der reinste Horror. Als ich ihn kennengelernt hatte, dachte ich er wird mich von dem Tot meiner Eltern ablenken, im Gegenteil ich sinke durch ihn immer tiefer in dieses schwarze Loch. Ich hasse mich selbst,  hätte ich mich nicht auf ihn eingelassen, würde er mich jetzt nicht schlagen und vergewaltigt. Bei den Gedanken brach ich wieder in Tränen aus, er hatte mich mittlerweile sehr oft vergewaltigt und geschlagen, nicht regelmäßig, aber auch nicht sehr selten, dass ganze ist vor einem halben Jahr eskaliert, da ich mit einem gleichaltrigen Arbeitskollegen nach Hause gefahren bin, danach hatte er mich das erste Mal geschlagen, weil ich mich mit einem anderen Mann getroffen hatte. Nach ein paar Monaten wurde es zur Routine, immer wenn ihm etwas genervt hat, hat er es an mir ausgelassen, zu dem Zeitpunkt nahm er auch immer mehr Drogen und kam immer öfter betrunken zu mir, an einem Abend hatte er mich dann das erste Mal vergewaltigt. Bei dem Gedanken fange ich wieder mal extrem an zuzittern. Ich wünschte es wäre nie soweit gekommen, ich weiß das ich mir Hilfe suchen muss, aber ich weiß nicht ob ich es schaffe, ich habe so unfassbar große Angst vor Matteo.
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Nachdem ich mich fertig geduscht hatte, habe ich mich angezogen, da ich ein bisschen an die frische Luft will, bevor ich raus gehe muss ich noch meine blauen Flecken und dunklen Augenringe abdecken. Leider ist momentan Hochsommer, daher kann ich mich nicht komplett bedecken, zuviel Haut darf ich aber auch nicht zeigen sonst schlägt mich Matteo wieder, wenn er es erfährt. Auf mein Frühstück verzichte ich erstmal, da meine Träume dafür gesorgt haben, dass mir mein Appetit vergangen ist.
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Ich laufe durch durch die Innenstadt von Chicago, irgendwie ist Chicago einfach nicht die Stadt in der ich leben will, ich fühle mich hier so einsam, obwohl hier Tagtäglich duzende Menschen sind und auch in der WG in der ich wohne ist durchgehend was los. Vielleicht ist es wegen meinen verstorbenen Eltern oder weil ich allgemein keinen mehr aus meiner Familie habe. Ich hoffe dass Matteo irgendwann aufhört, ich kann das alles einfach nicht mehr. Eine bekannte Stimme holt mich aus meine Gedanken ,,KIRA!" Sofort fange ich an schneller zulaufen, es ist dumm vor Matteo wegzulaufen, vielleicht ist dass aber meine Chance von ihm wegzukommen, da um uns herum überall Menschen sind, könnte vielleicht jemand auf uns aufmerksam werden, mit zitternden Beinen laufe in ein großes Einkaufszentrum, Kira beruhig dich du musst dich konzentrieren, vielleicht ist das deine einzige Chance von ihm wegzukommen. Wenn du es jetzt nicht schaffst, wird alles nur noch schlimmer. ,,DU ELENDIGE SCHLAMPE, BLEIB STEHEN!" er kommt mir immer näher, ich fange an zu rennen, immer schneller, meiner Herz schlägt unregelmäßig in meiner Brust. Ich renne zu dem Einkaufssecurity ,,bi-t-te helfen sie mir" stotternd versuche ich dem riesen Securitymann meine Lage zuerklären, Matteo rennt auf mich zu und schmeiß mich zu Boden. Der Scecuritymann trennt ihn blitzschnell von mir, kurze Zeit später kommt die Polizei auch dazu. Unter Tränen, mit zittriger Stimme erklärte ich ihnen alles.
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Nun liege ich hier, mitten in der Nacht in meinem Bett und denke über diesen Tag nach. An diesem Tag hatte sich mein Leben komplett verändert und um ehrlich zusein, weiß ich noch nicht richtig wie ich damit umgehen soll. Vielleicht wird mein Leben jetzt wieder besser. Ich bin wirklich froh dass ich mich getraut habe, mir in so einem Moment Hilfe zusuchen. So wie es mir die Polizei empfohlen hat, werde ich in eine andere Stadt ziehen, um dass alles irgendwie, zumindest ein bisschen, vergessen zukönnen.

~ Flashback Ende ~

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Ein kleiner Einblick aus Kiras Vergangenheit

Möchte nochmal erwähnen, dass das Thema missbrauch hier nicht aus Spaß thematisch wird. In vielen Storys ist es mittlerweile Standard, dass soetwas vorkommt. Ich persönlich finde es selbst sehr kritisch so etwas zuschreiben, doch ich glaube dass es einigen Menschen helfen kann solche Situationen besser nachzuempfinden, um Verständnis für die Betroffenen zuhaben. Denn leider ist dass immernoch oftmals nicht der Fall. In der weiteren Story werden übrigens kaum noch so detaillierte Beschreibungen folgen, da ich es alleine beim schreiben als grausam empfund.

Fuck. Love MeOù les histoires vivent. Découvrez maintenant