♥︎ 𝐓𝐖𝐄𝐋𝐕𝐄

972 34 25
                                    

♥︎ 𝐊 𝐈 𝐀 𝐑 𝐀

Mit geschlossenen Augen fing ich früh am Morgen die ersten warmen Sonnenstrahlen ein. Alles war ruhig, gelegentlich die Vögel zwitscherten ihr morgendliches Lied und das Zirpen der Grillen war zuhören. Die Sonne war gerade erst aufgegangen somit waren nur die Frühaufsteher schon wach. Und diese Leute, zu denen heute auch mal ich gehöre, wollen gelegentlich ihre Ruhe genießen.
Wach wurde ich durch einen immer wieder kehrenden Alptraum, welcher mich schon durch zahlreiche Nächte verfolgt hat. Nachdem ich gegen drei Uhr deshalb aus meinem Schlaf geschreckt bin, fiel es mir schwer wieder einzuschlafen. Somit wartete ich, bis sich die Sonne bereit machte ihre ersten Strahlen zu zeigen und legte mich dann, nachdem ich mir einen Bikini angezogen hatte, auf eine dieser gemütlichen Liegen, welche neben dem Pool platziert waren. Es tat gut mal wieder richtig entspannen zu können.

Nachdem wir gestern noch den ganzen Einkauf eingeräumt hatten, hatte ich mich etwas ausgeruht und Kai tobte mit den Hunden im Garten herum. Woher er diese Energie hatte, war für mich nicht nachvollziehbar.
Abends hatten wir uns Nudeln mit Pesto gemacht und uns einen Film angesehen. Konnten es uns allerdings nicht nehmen lassen, bei der Eisdiele, um die Ecke vorbeizuschauen. Es war köstlich und definitiv Besuchens Wert.
Die Nacht war für mich seltsam. Lange hatte ich nicht mehr mit Kai in einem Bett geschlafen. Eingeschlafen waren wir mit großem Abstand zwischen uns, aufgewacht war ich unmittelbar neben Kai. Wer von uns beiden in der Nacht zu dem jeweils anderen gerückt war und seine Nähe gesucht hatte, wusste ich nicht. Doch ich würde meine Hand ins Feuer legen, das es Kai war.

Ein leichtes, nasses stupsen an meiner Nasenspitze ließ mich kichern. „Na komm her" vorsichtig rückte ich etwas zur Seite damit es sich Balou neben mir bequem machen konnte. Zufrieden legte er seinen Kopf und eine Pfote auf meinen Bauch und schloss dann genüsslich seine Augen als ich anfing ihn am Kopf zu kraulen. Das Leben eines Hundes müsste man haben.

In dieser Stille überkamen mich die verschiedensten Gedanken. Ich dachte an das erste Treffen zwischen Kai und mir. Er hatte mich einfach aus dem Nichts angesprochen, was er sich dabei gedacht hatte, ist mir bis heute noch ein Rätsel. Nie hätte ich damals gedacht was für Höhen und Tiefen wir mal zusammen erleben werden. Wie wichtig er mir mal sein kann. Dass ich in ihm etwas gefunden habe, was mein Herz höherschlagen lässt. Dass er mich vollkommen macht. Gleichzeitig mir aber auch das Herz bricht. Warum muss es ausgerechnet er sein, in den ich mich verliebe? Es gibt so viele andere Typen da draußen auf dieser Welt und ich verliebe mich ausgerechnet in ihn? Meinen besten Freund...

Meine Zeit in London ist bald vorbei, in wenigen Wochen sitze ich im Flieger zurück nach Hause zu meiner Mama. Dann ist all das hier vorbei. Kein Kai mehr der mich aufheitert, keine Paula mehr die mir zuhört, wenn ich Probleme habe, kein Mason mehr der mich immer zum Lachen bringt, kein Timo mehr der selbst in den schwierigsten Situationen einen Witz parat hat. Keine Sophie mehr, welche mich immer bei meinen Shopping Touren begleitet. Keine Zoe mehr der ich alles anvertrauen kann. Keine Arbeit im Café oder im Kinderheim. Kein Nick, keine Sofie und keine Mia mehr. Meine ganzen Freunde, welche ich in diesem Jahr so dolle ins Herz geschlossen hatte, sind dann nicht mehr bei mir. Der Kontakt wird weniger werden und irgendwann sind wir fremde die aneinander vorbeilaufen, wenn sie sich sehen. Doch am schmerzhaftesten wird der Abschied von Kai. All das, was wir uns zusammen aufgebaut hatten, wird.... irgendwann vergessen sein. Ich werde vergessen sein.

Zum ersten Mal wird mir richtig bewusst, wie sehr ich mich hier wohl gefühlt hatte. Wie sehr mir das Leben in England eigentlich gutgetan hat. Dass das dieses Leben ist, welches ich mir immer vorgestellt und erträumt hatte. Von welchem ich dachte das es nur im Traum existiert. Ich liebe meine Familie und mein Leben dort, doch das ist nicht mehr das Leben, welches ich möchte. Das war es mal. Doch nun nicht mehr. Zugleich ist mir bewusst, dass ich wieder zurück muss. Eigentlich hätte ich schon Anfang Juni Abschied von allem nehmen sollen, doch ich konnte noch ein paar Monate dranhängen, sodass ich erst Anfang September den Flieger zurücknehmen muss.
Für mich war all das neu, ich war noch nie so lange von meiner Familie getrennt, konnte mir nicht vorstellen mal im Ausland zu wohnen und jetzt bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich nicht mehr aus dem Ausland raus will und mir dort ein Leben vorstellen könnte. London gehört zu mir, es ist zu einem Teil meines Traumes geworden. Ich fühle mich hier verdammt wohl und vor allem zuhause. Ich fühlte mich seit der ersten Sekunde als ich hier ankam gewollt. Dieses Gefühl welches ich in Österreich oder Deutschland, je nachdem wo wir gerade gewohnt hatten, nicht immer sofort verspürt hatte.

Ich möchte nicht zurück.

Das Geräusch der aufschiebenden Terrassentür ließ mich meinen Kopf in Richtung dieser drehen. Heraus getapst kam ein noch ziemlich verschlafener und durcheinander geratener Kai, gelegentlich in einer kurzen Jogginghose bekleidet. Müde rieb dieser sich über die Augen und sah sich wohl nach etwas um. Es sah unglaublich süß aus, wie er dort stand und vor sich hin gähnte. Wenn ich eines zugeben muss, dann das Kai in letzter Zeit ziemlich viel trainiert hat. Seine Muskeln waren so ausgeprägt wie noch nie, und das zeigt er auch ziemlich oft und gerne.
Er muss mich wohl gesucht haben denn kurze Zeit später kam er in meine Richtung geschlürft. „Guten Morgen Schlafmütze, was machst du denn schon hier?" fragte ich mit sanfter Stimme, während ich mich aufrichtete und Balou somit aus seinem Schlaf riss. „Du warst nicht mehr neben mir und ich wollte nachsehen, ob alles okay ist" murmelte der Braunhaarige neben der Spur. Ihr müsst wissen, Kai ist der absolute Langschläfer. Es muss schon sehr wichtig sein, dass er so früh morgens, wie jetzt, aufsteht.

Ein Lächeln zierte mein Gesicht. Dieser Junge ist einfach alles, was ich brauche. Ich sah ihm an das ihm jede Sekunde wieder die Augen zufallen, also streckte ich meine Arme nach ihm aus und symbolisierte ihm damit, dass er sich zu mir legen sollte. Der Golden Retriever ergriff sogleich die Flucht als Kai näher zur Liege kam, was mir ein schmunzeln verlockte. Verschlafen legte Kai seinen Kopf auf mein Dekolleté und schlang seine Arme um meinen Bauch. Einen Fuß legte er zwischen meine beiden und den anderen neben meinen linken Fuß. Zufrieden grummelte mein bester Freund etwas unverständliches vor sich hin und schloss genüsslich seine Augen. Ein Arm meinerseits fand seinen Platz an seiner Schulter und der andere kraulte seinen Kopf. Und so lagen wir da. Früh morgens, kuschelnd auf einer Liege und genossen unsere Zeit zusammen.

Das werde ich vermissen.

♥︎❀

Die beiden sind sind schon solche Knuffel nicht wahr ;)

Leider ist das hiermit das letzte Kapitel dieser Lesenacht heute, ich hoffe sehr euch hat das Lesen genauso viel Spaß gemacht wie mir das Schreiben und ihr hattet einen entspannten Abend :)
Ich freue mich sehr das so viele von euch dabei waren <3

Eine Frage noch zum Abschluss, wollt ihr das die Familien der beiden in naher Zukunft mal aufeinander treffen? Natürlich nur da ihre Kinder so gut miteinander befreundet sind ;) versteht sich natürlich 😉

Man liest sich irgendwann :))

When I first love you - Kai HavertzOù les histoires vivent. Découvrez maintenant