21. Kapitel

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,,Ich bin genau so"
Seine Stimme ist ruhig und gefährlich, nur scheint sie von seiner Körpersprache keinen Zuspruch zu bekommen.

Zwischen seinen Worten und seiner Körpersprache liegen Welten.

Sein ganzes Verhalten schreit danach, dass die Worte eine Lüge waren.

Ich bleibe stehen und sehe ihn an.

,,Du lügst"
Flüstere ich schon fast, aber ich weiß, dass er es gehört hat.

Nun bleibt er auch stehen.

,,Selbst wenn, geht dich das nichts an"

Sein Blick ist von mir abgewendet, schräg auf den Boden und es sieht aus, als ob er mit sich selbst ringt.

,,Du hattest mich vorhin gefragt, was ich von dir denke"

Mattheo reagiert nicht, also spreche ich einfach weiter.

,,Ich habe dich vielleicht für vieles gehalten, aber für einen Lügner noch nie"

Daraufhin gehe ich schnurstracks an ihm vorbei, Richtung Lichtung, da wir fast bei der Stelle für die Zutaten sind.

,,Warte"
Seine Stimme ist rau, leise.

Ich stoppe meinen Gang und warte auf ihn, dass er aufholt.

Kurz darauf merke ich, dass er nicht kommt und drehe mich langsam um.

,,Du würdest es mir eh nicht glauben"

Da steht er, starrt mich an.

Doch sein Blick ist anders als sonst, er ist nicht halb tödlich, gefährlich oder giftig.

Dieser Blick ist vorsichtig, aber mindestens genauso hypnotisierend.

Fast würde ich meinen einen Hauch von Verletzlichkeit darin zu erkennen, aber diesen Gedanken verwerfe ich sofort wieder, da es immernoch Mattheo ist.

,,Das weißt du doch gar nicht"

Er reagiert nicht, sein Blick geht durch mich durch ins Nichts.

,,Beweis mir das Gegenteil, Beweis mir, dass du nicht der arrogante Schrecken Hogwarts bist."

Mattheo schnaubte, fast belustigt.
,,Ich bin es"

,,Du bist soviel mehr als das"
Leicht lächle ich ihn an, unschuldig versuchend eine Antwort zu bekommen.

,,Was bin ich denn?"
Da war es wieder, ein Hauch von Menschlichkeit flackert in Mattheos Augen wieder.

Dann schloss er seine Augen, kämpfte laut meiner Urteilung mit sich selbst.

,,Sag du es mir"
Langsam öffnte er seine Augen wieder, aber es waren nicht die selben.

Sie wirkten Kalt, traurig und

Tod.

Nicht mordlüstiges Tod, nein als wäre er ein Geist seiner Selbst, getötet vor langer Zeit.

Ein weiteres Blinzeln später, war der Ausdruck wieder weg, als ob er niemals da gewesen wäre.

,,Ich mag den Regen"

,,Was?"
Vollkommen irritiert blinzelte ich ein paar mal.

,,Regen, ich liebe ihn."

Verwirrt schüttelte ich leicht den Kopf, aus welcher Ecke seines Gehirnes kam das denn?

,,Was magst du an ihm?"
Trotz allem war es eine Info, die mir vielleicht irgendwann helfen kann.

,,Das Geräusch, die Umgebung, kein Mensch ist draußen und wenn ich dann draußen bin, fühle ich mich einfach-"
,,-frei"

Sein Blick trifft meinen, als ich ihn unterbreche und ein kleines Grinsen bildet sich auf seinem Gesicht.
,,Frei."

Dark Secret ~Watch Your Feeling (M.R.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt