23 / 𝘯𝘦𝘵𝘧𝘭𝘪𝘹 𝘢𝘯𝘥 𝘤𝘩𝘪𝘭𝘭

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Ich schwebte im siebten Himmel, als wir nebeneinander über den Parkplatz schlenderten und darüber diskutierten, wie das Date auf keinen Fall aussehen durfte.

Cecilia verneinte alles, was annähernd romantisch klang - außer das Dinner im fünf Sterne Restaurant. Ich stellte mich im Gegenzug über alle Ideen, die mein preisliches Budget weit überstiegen.

,,So kommen wir nicht voran", erkannte die Blondine leider goldrichtig.

Zustimmend seufzte ich. ,,Lass mich nachdenken... Warum muss es eigentlich immer ein Date sein, das übertrieben romantisch ist oder ein Vermögen kostet. Warum nicht...?"

,,Ein gemütlicher Abend in Jogginghose auf dem Sofa? Wir schauen einen Film."
Überrascht starrte ich Cecilia an. Heute wirkte sie wie ausgewechselt und sprühte nur so vor Leben. Es wunderte mich, dass das Wort Jogginghose überhaupt in ihrem Wortschatz existierte.

,,Zum Essen bestellen wir Pizza?"

,,Vergiss es. Ist dir eigentlich bewusst, wie viele Kalorien diese fettige Pizza hat? Ich muss auf meine Figur achten."

Ich seufzte leise. Kommentare wie 'du bist viel zu dünn' sparte ich mir natürlich, weil das genauso unangebracht war, wie in die andere Richtung zu fragen. Aber ignorieren konnte ich auch nicht, was sie mir gerade erzählte. ,,Auf seine Ernährung zu achten ist nichts Schlechtes, aber es ist nicht verboten, ab und zu etwas Ungesundes zu essen. Es ist natürlich deine Entscheidung, aber willst du wirklich an einem Salatblatt knabbern, wenn ich neben dir eine Pizza esse?"

Cecilia schwieg. Ich hatte kurz die Sorge, etwas falsches von mir gegeben zu haben. Aber dann brach es endlich aus ihr heraus. ,,Verdammt, ich will diese Pizza!"
Anschließend funkelte sie mich böse an. ,,Du hast einen grauenhaften Einfluss auf mich. Wenn ich deinetwegen nicht mehr in meine Lieblingsjeans passe, wirst du das bitter bereuen."

,,Das wird nicht passieren, und falls doch, kaufe ich sie dir eine Nummer größer."

Wie erwartet zeigte sie mir dafür den Mittelfinger, anschließend mussten wir uns leider dem Schulalltag stellen.

Ich setzte mich auf meinen Platz neben Bree, die kaum von ihrer Zeichnung aufsah. ,,Alles in Ordnung bei dir?", wollte ich wissen.

,,Dasselbe könnte ich dich fragen. Warum bist du mit Cecilia Colorado hier?", fragte Bree eindeutig gekränkt.
Bree ist bis heute davon überzeugt, dass ich Schuld am Tod ihrer Schwester habe.
Cecilias Worte brannten sich in meinem Kopf ein. Plötzlich sah ich Bree mit anderen Augen. So gerne würde ich ihre Seite der Geschichte hören.

,,Wir haben uns nur unterhalten", log ich. Es tat mir Leid, Bree anzulügen, aber ich folgte nicht der Intention, heute Morgen einen Streit mit ihr zu beginnen.

,,Vincent hat gesehen, dass ihr zusammen zur Schule gefahren seit. Du verbringst in letzter Zeit viel Zeit mit ihr. Hast du vergessen, dass sie der Teufel ist?"

Ich sah auf Cecilias Rücken, weil sie zwei Reihen vor mir saß, betrachtete das lange leicht gewellte Haar und erinnerte mich an die fiesen Kommentare, die sie insbesondere Bree schenkte. Aber dann kam mir das Lächeln in den Sinn, das sie mir vor wenigen Minuten erst schenkte. ,,Ich weiß, wer sie ist", flüsterte ich, damit Cecilia es keinesfalls hörte. ,,Sie ist kein schlechter Mensch."

Bree stöhnte. ,,Du bist verknallt", stellte sie fest. Plötzlich war sie wie ausgewechselt. Reserviert nahm sie den Bleistift und zeichnete an ihrer Zeichnung weiter.

Ich wollte es nicht so stehenlassen und tippte sie an, bis sie mich wirklich ansah. ,,Hör zu, ich weiß nicht genau was zwischen euch passiert ist, aber es hat nichts mit mir zu tun. Ich will nicht, dass diese Sache zwischen unserer Freundschaft steht."

Barbie DevilishWhere stories live. Discover now