Kapitel 38//Brötchendieb

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"Guten Morgen", begrüßt Luthien den blonden Elben, welcher im Speisesaal alleine an einem der Tische sitzt. "Guten Morgen", erwidert Legolas überrascht die Begrüßung, doch ist froh ein vertrautes Gesicht zu sehen. Aragorn ist zwar erst einen Tag weg, doch vermisst der Elb ihn jetzt schon. Und Gimli hilft seiner Schwester in der Schmiede und hat deswegen auch kaum Zeit für Legolas.

"Tut mir leid wegen gestern. Ich musste dem Orod König eine klare Botschaft übermitteln", spricht Luthien etwas erschöpft und setzt sich seufzend gegenüber von Legolas an den kleinen, runden Tisch. Dabei lehnt sie sich im gemütlichen Sessel zurück und faltet ihre Hände über ihren Bauch zusammen, während Legolas sein Buch, sowie seine Gabel weglegt. "Ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass ein Mensch vom Himmel fällt", erwidert er und sieht sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Tut es normalerweise auch nicht, aber glaub mir, er hat's verdient. Der Kerl war ein, nett formuliert, nicht sehr angenehmer Zeitgenosse", erklärt die Elbin und klaut eine Traube von Legolas Teller. "Ich glaube so genau will ich es gar nicht wissen. Außerdem war das meine Traube", spricht Legolas gespielt empört, worauf Luthien eine Augenbraue hochzieht und sich gleich das ganze Brötchen von Legolas schnappt.

"Was willst du nun dagegen tun?", fragt sie ihn provozierend und beißt herzlich in das leckere Gebäck. Ein Grinsen bildet sich auf Legolas Gesicht und er springt auf, um sich sein Brötchen zurückzuholen. Luthien reagiert schnell und steht ebenfalls schnell auf, um Abstand zwischen sich und den Prinzen zu bringen. "Ich werde es mir natürlich wieder holen, also warte nur ab", spricht der Elb grinsend, doch kommt nicht weit, denn genau in dem Moment kommen ein paar Nightbleeder durch die offene Tür, um sich ebenfalls am Frühstücksbuffet zu bedienen.

Triumphierend läuft die Elbin schnell aus dem Raum und dreht sich nochmal kurz zu ihm um. "Heute Nachmittag will ich dir etwas zeigen!", ruft sie ihm zu und ist damit verschwunden. Legolas ignoriert die Blicke der anderen anwesenden und grinst in sich herein, bis ihm auffällt, dass er sich nun ein neues Brötchen holen muss.

 Legolas ignoriert die Blicke der anderen anwesenden und grinst in sich herein, bis ihm auffällt, dass er sich nun ein neues Brötchen holen muss

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Die Elbin wartet schon auf ihn, als Legolas am Nachmittag zu den Ställen läuft. Luthien hält zwei gesattelte Pferde an den Zügeln und ein Hauch eines Lächelns erscheint auf ihrem Gesicht. "Da bist du ja endlich!", spricht Luthien erfreut und drückt Legolas die Zügel des Schimmels in die Hand. "Wohin gehen wir?", fragt Legolas sofort neugierig und schwingt sich auf den Rücken des Pferdes.
"Das wirst du noch früh genug sehen", spricht die Elbin geheimnisvoll.

Gemeinsam reiten die beiden Elben aus der Hauptstadt und rein in den nahegelegenen Wald. Dort geht es stetig bergauf und Legolas Neugier wächst von Minute zu Minute, weswegen er mehr als erfreut ist, als Luthien die Geschwindigkeit drosselt. "Dies ist einer meiner Lieblings Plätze", erklärt sie, als die beiden vor einem alten Metalltor stehen bleiben. Mehrere Ranken haben begonnen sich um die Metallstäbe zu schlingen und setzen dem schon rostigen Eisen zu.

Hinter dem Tor erstreckt sich eine kleine Lichtung, welche einmal ein Garten war. Nur noch vereinzelte Steinplatten auf den Boden und die Steinmauer an dem kleinen Vorsprung zeugen von diesem verfallenen Ort. Vom Vorsprung aus hat man einen fantastischen Ausblick auf die Stadt Garth, welche sich elegant an den Berg schmiegt und aus dessen Schornsteine der Rauch des Abendfeuers steigt.
"Hier kommt niemand her, also der perfekte Ort um alleine zu sein", erklärt Luthien dem Elben und tritt neben ihm ans Geländer. Jedoch verzichtet sie darauf sich an zu lehnen, denn die Steine sind schon locker und bieten keinen Halt mehr.

"Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Ort so friedlich sein würde", Spricht Legolas mit einem seeligen Lächeln auf den Lippen. Er hatte etwas anderes erwartet, doch Garth ist womöglich der harmonischste Ort, den er je gesehen hat. "Es ist dein Zuhause und ich habe dir glaube ich noch nicht gesagt wie froh ich darüber bin." Etwas unsicher schaut Luthien den Elben an und wartet auf seine Reaktion. Das Lächeln auf dessen Lippen wird stärker und er dreht sich zu der Elben hin, um sie besser in der roten Abendsonne betrachten zu können. "Ich bin es auch, doch scheinst du... verändert, wenn ich das sagen darf. Weniger angespannt und lockerer."

"Es liegt wahrscheinlich daran, dass ich nicht mehr ständig im Schatten des Düsterwaldes bin. Alles was ich hasse liegt in dem Wald und es war schwer für mich an den Ort zurückzukehren, doch hier in Garth weiß ich wer ich bin und welche Rolle ich zu erfüllen habe", erklärt die Elbin verlegen und wendet schnell ihren Blick von Legolas.
Dieser weiß, dass er nicht weiter nach fragen sollte. Luthien mag es nicht über ihre Gefühle oder Gedanken zu reden und dies akzeptiert er, vorallem weil er nicht wieder mit ihr streiten will.

"Dieser König vom Orod-Clan. Ich dachte, du bist die höchstgestellte Person unter den Nightbleedern", spricht Legolas nachdenklich. Schon oft hat er von diesen mysteriösen König gehört, Jeldrik hatte ihn oft genug erwähnt.

"König Malvegil steht nicht über mir. Er herrscht über den Orod-Clan und seine Gebiete, dies stammt noch aus der Zeit, als sich die Nightbleeder zusammen schloßen. Jedoch führe ich alle Nightbleeder an, alle Soldaten sind mir unterstellt und gemeinsam mit den Abgeordneten der Clans regiere ich. Der größte Unterschied zwischen uns ist jedoch, dass seine Macht und Herrschaft unangefochten ist. Niemand stellt es in Frage, während der Hador immer hinterfragt wird und die Macht nicht von Dauer ist. Und König Malvegil mag mich nicht besonders", erklärt Luthien mit einem bitteren Lächeln und legt ihre Hand auf ihren Schwertknauf.

"Ist er eine Gefahr?", fragt Legolas besorgt und ein nachdenklicher Schleier legt sich um Luthien. "Das bleibt abzuwarten. Doch brauchst du dir keine Sorgen zu machen, ich habe alles unter Kontrolle." Ihr Lächeln wirkt auf ihn falsch und ihre perfekte Maske scheint, wie so oft in seiner Gegenwart, zu bröckeln.
Er antwortet ihr mit einem nicken und wendet seinen Blick nachdenklichen wieder nach Westen, wo die Sonne gerade unter dem Berggipfel verschwindet. Selbst hier hört man das laute Horn, welches vom Berg erschallt und damit den Zwergen in ihren Minen ankündigt, dass ein weiterer Tag zuende gegangen ist.

"Wir sollten zurück gehen, bevor Jeldrik oder Curunir einen Suchtrupp nach uns schicken", spricht Luthien und unterbricht damit die angenehme Stille, welche zwischen ihnen herrschte. "Du meinst sie schicken einen Suchtrupp nach dir. Mich mögen sie nicht", lacht Legolas, doch folgt ihr zu ihren Pferden. "Sie mögen niemanden, also fühle dich ja nicht besonders", redet sich Luthien heraus und schenkt dem Elben ein letztes Lächeln, bevor sie sich auf ihr Pferd schwingt und es Richtung Weg wendet.

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Mal ein bisschen soft Luthien und Legolas :3 💕

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Mal ein bisschen soft Luthien und Legolas :3 💕

𝕹𝖎𝖌𝖍𝖙𝖇𝖑𝖔𝖔𝖉//Legolas FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt