NEUE ERKENNTNISSE

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Die ganze Fahrt über saß ich einfach nur zitternd da. Ich konnte hören wie die anderen im Auto laut stark redeten, bekam jedoch nicht wirklich mit über was... wobei ich es mir denken konnte. Ich blendete komplett alles aus. Danilo saß nicht in dem Wagen. Ich hatte keine Ahnung wo er war.

Das Auto hielt an und zum ersten mal blickte ich weg von meinen Händen um aus dem Fenster zu sehen. Wir waren vor Danilos und Dobys Wohnhaus. Sly öffnete abermals die Türe und führte mich heraus, in das Haus, die Treppen hoch direkt in Dannys Zimmer. Dann gab sie mir einen Kuss auf die Wange und verschwand. Sie ließ mich alleine. Hier in seinem Schlafzimmer.

Ich wollte mich nicht auf dieses Bett setzen oder allgemein in diesem Raum sein. Ich wollte eigentlich nur noch nach Hause. Ich umarmte mich selber in der Hoffnung, daß zittern würde aufhören. Aber es tat es nicht. Still liefen mir Tränen über die Wangen.

Dann hörte ich lautes Gebrüll. Ich erkannte sofort die Stimme von Danilo. Er stritt sich mit Doby, dessen Stimme ich ebenfalls erkannte. Dann knallte eine Türe und es wurde still.

Plötzlich wurde die Zimmertüre von Danilos Zimmer aufgerissen und mein Körper zuckte vor Schrecken zusammen. Er stand in der Türe und blickte direkt in meine Augen.

Er trat herein, schloss die Türe hinter sich und fuhr sich durch seine Haare. Er zog sein blutverschmiertes Tanktop aus und stand Oberkörperfrei vor mir ehe er im angrenzenden Badezimmer verschwand. Er säuberte wohl seine Hände von dem angetrockneten Blut von Pedro, da man nur noch seine offenen wunden an den fingerknöchel sehen konnte, als er zurück im Zimmer war. Er zog sich ein neues Shirt an und ich spürte nun wieder seinen Blick auf mir.

Ich sah jedoch nicht zu ihm. Mein Kopf war gesenkt, ich hielt mich weiterhin fest umschlossen um das zittern meines körpers zu dämpfen. Er atmete schwer aus und kam einige Schritte näher.

"Romina" sagte er erschöpft und legte seine Hand auf meinen Oberarm. Bevor er mich jedoch berühren konnte wich ich ihm aus und sah ihn panisch an.

Erschrocken über meine Reaktion sah er mich mit großen Augen an: "hast du etwa Angst vor mir?" Fragte er und ungläubig. Ich antwortete jedoch nicht. Still liefen die Tränen weiter über meine Wangen und bahnten sich ihren Weg zu meinem Kinn.

"Kleines" flüsterte er "Sieh mich an" befahl er weiter. Und ich sah zu ihm auf. Es war die pure Verzweiflung in sein Gesicht geschrieben. Er war nicht mehr wütend. Er war verzweifelt. "Ich würde dir niemals etwa tun. Niemals" schluckte er. Als er wieder versuchte mir näher zu kommen, lief ich automatisch zwei Schritte rückwärts. Ich wollte ihn nicht in meiner Nähe haben.

"Romina. Du bist doch mein Baby, bitte lass mich dich in den Arm nehmen, bitte" flehte er.

Doch meine Miene blieb ernst. Ich schüttelte meinen Kopf und sprach zum ersten mal seit der Schlägerei in einem schwachen Ton: "Bleib weg von mir".

"Es tut mir leid okay. Ich habe die Kontrolle verloren als ich Pedro bei dir stehen sehen hab. Das hätte nicht passieren dürfen". Erklärte er sich.

"Warum?" Flüsterte ich weiterhin unter Tränen.

"Pedro und ich, wir können uns nicht gut leiden. Ich wollte dich beschützen" antwortete er mir.

"Schützen vor was? Er war keine Gefahr für mich im Gegenteil. Er war sehr nett" entgegnete ich zum ersten mal etwas lauter in meiner Stimme. Die Wut in mir nahm Langsam überhand und die Angst verschwand.

"Du kennst ihn nicht Romina. Er ist gefährlich" mahnte Danilo mich.

Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein ich kenne dich nicht. Und ich frage mich wer von euch beiden gefährlich ist. Derjenige, der sich nett mit mir unterhalten hat oder derjenige, der aus dem nichts, die andere Person krankenhausreif geschlagen hat und dazu auch noch Vorbestraft ist" konterte ich. Ich hatte meinen Mut zurück.

D A R K  R A C E | dell'amore ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt