Kapitel 2

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Nero's Duft umhüllte mich und unauffällig sog ich ihn ein, als wäre ich abhängig davon gewesen. Sobald er vor mir stand, war es so, als hätte er die volle Kontrolle über meinen Körper. Denn so entstand auch unser One-Night-Stand.

Da stand dieser gut aussehender Typ, der mit Muskeln bepackt in seinem dunklen Hemd am Tresen saß und sein Blick immer wieder zu mir wanderte. Als sei ich die einzige in diesem Raum gewesen.

Plötzlich stand er auf und ging geschmeidig über die Tanzfläche direkt zu mir. Seine Augen loderten gefährlich, als würde er mich jeden Moment vernaschen wollen. Er zog mich nah zu sich heran, so dass ich seine Brust an meiner spüren konnte und schaute mir so tief in meine Augen, als würde er in meine Seele blicken wollen.

»Darf ich von dieser bezaubernden Frau auch den Namen erfahren?« , wollte er von mir wissen und raunte diese Worte in mein Ohr, so dass sich eine angenehme Gänsehaut auf meiner Haut gebildet hatte.

Seine Stimme war dunkel und tief, aber auch so beruhigend. Alles an ihm war so perfekt, dass ich mich sogar fragen musste, ob er überhaupt real war.

»Lienna.« , antwortete ich und sagte es etwas lauter, damit er es über die laute Musik verstehen konnte. »Und du?«

»Nero.«

Der besagte Mann ging mit mir weiter zur Tanzfläche hinein, wo er mich an meiner Taille festhielt und ich meine Arme automatisch über seinen Nacken verschränkte. Ich bewegte meine Hüften passend zum Takt, während Nero sein Becken nahe an meins rieb.

Seine Augen fixierten mich, die in mir so vieles auslösten, weswegen ich das Bedürfnis empfand, ihn jetzt küssen zu wollen. Und ich tat es auch.

Wild und rhythmisch küssten wir uns, ehe seine Hände etwas nach unten wanderten und meinen Hintern massierten. Es macht mir nichts aus. Ganz im Gegenteil. Ich genoss es, so von einem Mann berührt zu werden.

Seine Zunge drang stürmisch in meine Mundhöhle. In meiner Mitte wurde ein starkes Kribbeln ausgelöst, weshalb ich das Verlangen verspürte, ihn in mir haben zu wollen.

Das war auch mein erster One-Night-Stand, den ich in meinem ganzen Leben begangen hatte. Und zu diesem Zeitpunkt hatte ich es nicht bereut...

»Lienna? Geht es dir gut?« , hörte ich Lovelyn, die zu uns gesprintet herkam.

Mein Blick war immer noch auf Nero gerichtet, während ich an diese eine Nacht zurück denken musste, die so viel Chaos hinterlassen hatte.

Und es kam mir vor, als wäre er ebenfalls in Gedanken.

»Ja, es ist alles in Ordnung. Der Kleine hat gerade wieder getreten.« , sagte ich und lächelte Lovelyn an, die ebenfalls grinste. Seit einigen Tagen spürten wir die Tritte von außen, die zumal immer deutlicher werden.

»Es wird ein Junge?« , fragte Nero mich plötzlich, weshalb mein Blick wieder auf ihn fiel. Der Braunhaarige musterte mich, doch ich konnte nicht genau deuten, ob es Freude oder Wut in seinen Augen war. Seine Miene war neutral und irgendwie hatte ich mir gewünscht gehabt, er würde wenigstens irgendeine Reaktion zeigen.

»Ja.« , hauchte ich ihm entgegen.

Nachdem ich den Schwangerschaftstest gemacht hatte, freundete ich mich mit dem Gedanken an, bald Mutter zu werden. Ich freute mich über beide Geschlechter und als ich erfuhr, dass es ein Junge werden würde, stieg meine Freude nur noch mehr an. Ich konnte nun Baby Klamotten kaufen gehen und so langsam das nötigste besorgen.

Der einzige Nachteil war, dass ich sehr knapp mit dem Geld war. Lovelyn legte extra Doppelschichten ein, um mir Babyausstattungen leisten zu können. Sie übernahm quasi jetzt schon die Vaterrolle, wofür ich mehr als nur dankbar war, sie zu haben.

One Night Stand with an Extra | Band 1 ✓Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora