Kapitel 11

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Es war verdammt mühsam die Augen zu öffnen, ebenso der unerträgliche Schmerz, der gegen meinen Kopf hämmerte.

Noch ein wenig die Augen zu schließen würde mir sicher gut tun. Nur für ein paar Minuten.

Plötzlich vernahm ich aber ein schreiendes Baby, weshalb all meine Alarmglocken läuteten. Es war mein Sohn! Das Weinen meines Kindes rief auch wieder die Erinnerung hervor, als die dunkle Gestalt mich mich Krankenhaus betäubt hatte.

»Ares.« , krächzte ich. Ich fühlte mich schwach und immer noch benebelt. Und als ich wahrnahm, dass ich meinen linken Arm nicht bewegen konnte, schlug ich die Augen auf und sah, dass ich an dem Bettpfosten gefesselt wurde.

Ich rüttelte fest daran, aber es änderte nichts daran, dass die Kabelbinder immer noch fest um mein Handgelenk gebunden waren.

»Ares!« , versuchte ich lauter zu rufen, in der Hoffnung, dass er durch meine Stimme nicht mehr so schrecklich weinen würde. Aber er war ein Baby und brauchte mich. Meine Nähe.

»Wo ist mein Baby?!« , schrie ich nun wie verrückt und versuchte dabei die Tränen zu unterdrücken, die drohten auszubrechen. Es tat furchtbar weh, wie dieser Psychopath es genoss, dass dabei mein Mutterherz in tausend Stücke zerbrach. Wie die Person meinen Sohn von mir fern hielt, obwohl er wusste, dass Ares zu seiner Mutter gehörte.

Mein Unterleib fing an sich schmerzlich zusammenzuziehen, weshalb ein wimmerndes Geräusch meinen Mund verließ.

Plötzlich ging die Tür des Zimmer auf, als ein hochgewachsener Mann den Raum betrat und sich langsam zu mir bewegte. Ich beobachtete ihn dabei, was er als Nächstes vorhatte, ehe ich das erste Mal einen Blick auf sein Gesicht werfen konnte.

»Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?« , gab ich bissig von mir. Dieses Arschloch grinste nur sardonisch, was mich nur noch wütender machte.

»Nero wird dich finden und hoffentlich in Stücke reißen, bis nichts mehr von dir übrig ist.« , zischte ich mit einer zitternden Stimme. Ich hatte Angst, aber versuchte trotzdem stark zu bleiben. Ich musste es, für meinen kleinen Ares.

Mit einer schnellen Bewegung umfasste der Kerl meinen Kinn mit einem festen Griff und zwang mich somit in seine kalten grauen Augen zu schauen.

Er näherte sein Gesicht zu meinem, so dass ich sein Atmen auf meiner Haut spüren konnte.

»Ganz Schön vorlaut für so eine zierliche kleine Görre.« , raunte er mit einem fiesen Grinsen.
Seine Stimme war kühl und strotzte vor Verachtung.

Ich konnte gar nicht richtig nachdenken, was ich da eigentlich tat, als ich in nächster Sekunde ihm ins Gesicht spuckte. Sofort holte der Mann mit der flachen Hand aus und verpasste mir einen festen Schlag, als hätte er damit gerechnet gehabt, was ich tun wollte.

»Eigentlich wollte ich diesen kleinen Bastard verschonen und nur seinen Hurensohn Vater hierher locken.« , er wischte sich meine Spucke von seiner Wange und schaute mich wieder bedrohlich an »Aber jetzt habe ich es mir anders überlegt. Und du wirst schön dabei zusehen, wie beide vor deinen Augen qualvoll sterben werden.«

Mit der freien Hand versuchte ich ihn von mir zu schlagen und schrie ihn mit sämtlichen Beleidigungen an. Sollte er es nur einmal wagen, Ares ein einziges Haar zu krümmen.

In mir breitete sich eine neue Seite aus, die ich zuvor noch nie gekannt hatte. Eine dunkle Stimme, die immer wieder flüsterte, für meinen Sohn Blut zu vergießen. Ich wusste nicht, ob es mein Mutterinstinkt war, aber für ihn würde ich alles tun.

Dieser Wichser fing all meine Schläge ab und hielt mit einer Hand meinen Arm fest, während er mit der anderen meinen Kopf nach hinten riss und mich mit einem dunklen Schleier anstarrte.

»Danach werde ich dich so hart ficken und so lange mit meinen Samen befüllen, bis du meinen eigenen Erben in dir hast.«

Mein Herz raste heftig gegen meine Brust. Bei seinen Worten wurde mir augenblicklich speiübel. Er drohte mir, nicht nur die Menschen zu töten, die ich liebte. Sondern auch damit, mich stundenlang oder gar Tage, Wochen, Monate zu vergewaltigen. Wie widerwärtig konnte ein Mensch nur sein?

»Du bist ein kranker Psychopath.« , hauchte ich unter Tränen. Meine Kraft war aufgebraucht, obwohl ich noch nicht einmal viel getan hatte. Aber seine ausgesprochen Worte waren wie Messerstiche, die meine Seele zum bluten brachten. Es war so, als würde seine dunkle Aura mich vollkommen aussaugen.

Wieder hörte ich das bitterliche weinen von Ares, welches immer lauter wurde. Ich hörte eine Frauenstimme, die versuchte ihn zu beruhigen. Und als die Tür wieder aufging, betrat ein blonder Haarschopf das Zimmer, zusammen mit meinen Sohn auf dem Arm.

Alle Gesichtszüge entwichen mir, als ich realisierte, um wen es sich handelte.

»Du verdammte Hure! Fasse meinen Sohn nicht an! Ich bringe dich um, hörst du! Ich werde dir dieses hässliche Grinsen aus deinem hässlichen Gesicht schlagen!« , schrie ich Olive an, die mich böse anlächelte.

Tränen liefen mir unaufhörlich an meiner Wange, doch innerlich brodelte ich vor Wut und würde am liebsten dieser Schlampe die Finger abhacken.

Olive überreichte diesem Kerl mein Baby und kam mir dann anschließend näher. Dann riss sie mich an den Haaren und fixierte mich feindselig mit ihren blauen Augen.

»So sieht man sich wieder.«

Jedoch war es nicht wirklich schlau von ihr gewesen, weshalb ich mit der freien Hand ebenfalls in ihre blonde Mähne griff und sie nach unten drückte, so dass sie aufschrie. Ich keilte ihren Kopf zwischen meine Schenkeln und schnürte ihr so die Luft ab.

»Donovan, hilf mir!« , krächzte sie atemlos.

Der besagte Mann holte eine Waffe hervor und richtete sie direkt auf Ares. Dabei entlud er sie, weshalb ich sofort Olive losließ.

Ich wollte ihn anflehen, die Waffe runterzunehmen und meinen Sohn in Frieden zu lassen. Doch dazu kam ich nicht, als direkt eine Faust in mein Gesicht landete und ich wieder bewusstlos wurde.

One Night Stand with an Extra | Band 1 ✓Where stories live. Discover now