Tag 73 Teil 2

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Neteyam

Ao'nung übernachtete wie so oft bei mir. Er war inzwischen unglaublich anhänglich geworden und behandelte mich, als wäre ich das Kostbarste auf ganz Pandora. Es schmeichelte mir durchaus und oft genug errötete ich, wenn er mir nur ein Kompliment machte. So auch heute.
"Du bist wunderschön, mein Lieber", raunte er mir mit seiner rauen Stimme ins Ohr. Ein Schauer fuhr mir über den Rücken, weil er so unglaublich sexy dabei klang. "Danke." Mit seiner rechten Hand strich er über meinen Arm und nahm dann meine in seine. Seine muskulösen Finger strichen über meine vergleichsweise kleinen. "Ich liebe dich, Kleiner."
Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. "Weiß ich doch", murmelte ich und kuschelte mich mit meinem Rücken enger an seine Brust. Er drückte kleine Küsse auf meinen Hals und meine Schulter. Für mehr Platz strich er meine Haare zur Seite.
Dann stützte er sich mit seinem linken Arm ab und schlang seinen rechten fest um meine Taille. Ich legte meinen Kopf im den Nacken und seufzte erregt, als er mir liebevoll in meine Halsbeuge biss. Meine Augen schlossen sich langsam, als ich seine Berührungen genoss. "Hör nicht auf", bat ich ihn. Dafür war es viel zu gut, so geweckt zu werden. Seine Hüfte drückte sich gegen meinen Hintern und ich grinste.
"Du bist unmöglich" "Wer hat denn angefangen?", erwiderte ich leise. Ao'nung knurrte belustigt und kniff mich sanft in die Seite. "Es gefällt dir. Gib's zu." Ich wurde rot. Natürlich gefiel es mir, keine Frage. "Durchaus. Aber du könntest dir mehr Mühe geben", neckte ich ihn. Er lachte. "Ich soll mir mehr Mühe geben?", hakte er belustigt nach. Ich nickte grinsend. Prompt begann er, mich komplett durchzukitzeln. Lachend wand ich mich unter ihm und bettelte ihn an, aufzuhören.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, als ich schon Tränen vor Lachen in den Augen hatte, ließ er endlich von mir ab. "Es gefällt mir, wenn du bettelst", gestand er offen. Das war keine Überraschung für mich, aber ich wurde trotzdem rot.
Er vereinte unsere Lippen und zog mich enger an sich, bis zwischen uns kein Blatt mehr gepasst hätte.
Blatt.
In meinem Kopf begann es zu rattern und ich sehnte mich nach etwas, was ich nicht genau deuten konnte, bis es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel.

Ich wünschte, ich wäre wieder high.
Diese Erkenntnis machte mich etwas traurig. Ich hatte mir geschworen, dass ich nur wenn es wirklich unbedingt sein musste zu Onyekachi greifen würde. Und im Moment musste es nicht.
Um mich von diesen Gedanken abzulenken vergrub ich meine Hände in Ao'nungs Locken. Sie waren so flauschig wie immer und ich seufzte leise. Er küsste sich über mein Kiefer zu meinem Hals und mein Kopf war wie leergefegt. Zufrieden machte ich ihm Platz.
Als er sich an meiner empfindlichen Haut festsaugte, hielt ich den Atem an. Ich merkte, dass ich steinhart war. Allein dieses Saugen erregte mich ungemein. Mein Griff in seine Haare verfestigte sich und auf der Suche nach ein wenig Erleichterung rieb ich mich an ihm. Es machte mich wahnsinnig, dass er nichts dagegen unternahm.
"Hast du's schon wieder nötig?" Und wie. Alles an ihm turnte mich einfach an. "Dann will ich mal nicht so sein", meinte er gnädigerweise.

Schwitzend und schwer atmend lag ich da und versuchte, wieder zu Sinnen zu kommen. Ao'nung betrachtete mich dabei neugierig und strich mir sanft über meinen linken Oberschenkel. "Zufrieden?" Die Frage war absolut unnötig. Natürlich war ich mehr als zufrieden.
Ich nickte einfach nur, weil ich noch nicht so ganz in der Lage war, ganze Sätze zu formulieren. "So, was machen wir heute?", fragte er voller Tatendrang. Ich atmete tief durch und setzte mich dann auf. "Bist du schon mal auf einem Ikran geflogen?" "Nein." Ich grinste. "Sehr gut. Dann wird es höchste Zeit."

Keine zehn Minuten später standen wir vor meinem Ikran und ich stellte Tsaheylu mit ihm her. "Das ist Bobby." Ich kassierte dafür einen verwirrten Blick von Ao'nung. "Dad hat seinen Bob getauft." Da verstand er. "Beißt er?" Die Frage amüsierte mich, aber ich verneinte. "Er ist ganz brav. Bereit?" Augenscheinlich war er alles andere als bereit, aber als ich auf Bobby Platz nahm setzte er sich hinter mich und schlang seine Arme eng um mich.
Flieg, aber erst mal langsam, dachte ich. Er gehorchte brav und wir segelten durch die Luft. Bobby gab sich wirklich alle Mühe, so ruhig wie möglich zu fliegen und nicht zu wackeln. Ao'nung war trotzdem nicht begeistert und ließ mich nicht los. "Schneller?" Er nickte zögerlich.
Na dann los. So wie immer. Vorher klappte ich eilig mein Visier runter und hielt Ao'nungs Bein mit einer Hand fest. Mein Ikran schoss vorwärts und legte ein paar waghalsige Manöver an den Tag. Viel zu lange waren wir nicht mehr so miteinander geflogen und mein Herz machte einen Hüpfer, als wir einige Momente lang kopfüber durch die Luft glitten.
Die Arme um mich hatten immer noch nicht locker gelassen, aber immerhin hatte er inzwischen den Kopf gehoben und betrachtete sein Dorf zum ersten Mal von oben. Er zitterte, also beschloss ich, es gut sein zu lassen. Bring uns wieder runter. Ganz sanft landete Bobby auf dem weichen Sand und Ao'nung rutschte von ihm runter. Stolpernd stützte er sich gegen einen Baum und übergab sich dann.
Mit einem Lächeln löste ich Tsaheylu, dankte Bobby und entließ ihn dann wieder. In der Zwischenzeit hatte Ao'nung sich ausgekotzt und wischte sich grade mit heftig zitternden Händen über die Lippen. "Alles gut bei dir?" Er nickte nur, war aber ein wenig blass geworden. "Fliegen ist nicht so dein Ding, was?" "Überhaupt nicht", brachte er zu meiner Belustigung raus. "Muss ja auch nicht. In Zukunft bleiben wir einfach auf dem Boden, okay?" Der Junge wirkte sehr begeistert von dieser Aussage und ich legte ihm meinen Arm um die Taille. "Falls du es doch jemals wieder ausprobieren willst, sag einfach Bescheid."
Er lachte nur und mit einem letzten Blick auf die Pflanzen fiel mir mein Gedanke von vorhin leider wieder ein.
Ich wünschte, ich wüsste, wo Ao'nung das Onyekachi gefunden hatte. Andererseits konnte es ja nicht so schwer sein, das zu finden. Ich wusste wie es aussah und zur Not würde ich Ao'nung fragen.
Aber nicht jetzt.

[ich hab den ersten teil von meinem neuen projekt hochgeladen: eine AU fanfiction über neteyam und aonung, die beide medizin studieren. schaut gerne mal vorbei <3]

Ao'nung x Neteyam Slow BurnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt