Teil 20

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Nachdem wir lange - ich kann nicht sagen wie lange - arm in arm im Bett lagen und uns über Gott und die Welt unterhalten haben, steht Charles auf und sammelt die Klamotten ein. Er holt sich und auch mir neue Unterwäsche und wirf mir ein neues Tshirt zu. Ich ziehe es auseinander und sehe, dass es eines seiner Ferrari Tshirts ist. 'Was soll ich damit?', frage ich etwas belustigt. Er kann doch jetzt ernsthaft nicht von mir erwarten, dass ich ein Ferrari Tshirt anziehe.

'Anziehen.', erklärt er wie selbstverständlich. Er legt den Rest unserer Klamotten auf einen Sessel und kommt wieder zu mir ins Bett. 'Charles, wenn mein Bruder mich so sieht...', fange ich ihm an zu erklären, dass ich niemals - nicht einmal in meinem Träumen - ein Ferrari Tshirt tragen werde.

'Ich hatte es heute zum fliegen an, also es riecht nach mir. Ich dachte, das gefällt dir.', erklärt er und legt wieder einen Arm um mich. 'Ja schon, aber -', ich weiß nicht, womit ich noch argumentieren soll. 'Dein Bruder wird dich nicht sehen, ist doch nur für die Nacht.', versucht es Charles nun weiter.

Ich seufze und ziehe mir das für mich wirklich große Tshirt über. Sofort riecht alles nach ihm, weshalb ich meine Augen schließe und einmal tief einatme. Egal welches Parfüm er benutzt, es ist göttlich.

Charles lacht neben mir und fängt an mich zu kitzeln. Ich schrecke auf und gebe ihm eine gespielte Kopfnuss. Anschließend kuschele ich mich an ihn und schlafe ein.

Das ist die erste Nacht, in der ich nicht an Charles denke - jedenfalls nicht so, wie ich es die letzten Monate getan habe. Ich habe ihn vermisst und wollte einfach nur in seiner Nähe sein. Und heute ist er das. Er liegt verdammt noch mal neben mir. Wie konnten wir es bis hierhin schaffen? Ich habe wirklich gedacht, ich kann ihn nicht leiden, aber im inneren wusste ich von Anfang an, dass da irgendetwas ist, was ich nicht für ihn empfinden sollte.

A nächsten Morgen wache ich in seinen Armen auf. Ich gebe zu, dass ich gerade in den letzten Wochen viel davon geträumt habe, so aufzuwachen. Ich stand mir die ganze Zeit selber im Weg. Naja, nicht direkt ich, sondern eher meine Arbeit, mein Beruf, mein Boss und mein Bruder. Ich habe wirklich komplett vergessen, dass es hier um Charles und mich geht. Um uns alleine, das geht niemanden etwas an. Und wenn Christian mich vorzeitig kündigen will, werde ich bei der F1 einen neuen Job finden. Ich habe mir in letzter Zeit einen ziemlich guten Namen gemacht. Andere Teams, wie McLaren oder Haas würden mich mit Handkuss nehmen.

Jedoch weiß ich auch im inneren, dass mich Christian niemals kündigen wird. Mein Bruder wäre nicht nur wütend, sondern er weiß auch, dass ich Talent habe, was wenige so sehr in meinem Beruf haben wie ich.

Es ist bereits hell draußen, die Sonne strahlt in das Zimmer. Ich blicke zu Charles, der noch am schlafen ist. Sein Arm ist immer noch um mich gelegt und ich wundere mich, wie er das die ganze Nacht ausgehalten hat. Ich lächele und sehe aus dem Fenster, aufs blaue Meer.

Zwar habe ich nicht erwartet, dass der Urlaub solch eine Wendung macht, jedoch ist es die schönste Wendung, die ich mir hätte vorstellen können.

Charles streckt sich neben mir und öffnet seine Augen. Ich drehe mich zu ihm und lege mein Oberschenkel quer auf ihn, damit mein Oberkörper auf seinem Oberkörper liegt.

'Morgenn', murmelt er, ehe er mir auf den Haaransatz küsst. Ich schließe noch einmal meine Augen und genieße seine Körperwärme.

Seine Hand wandert unter mein Tshirt und streichelt meinen Rücken. So könnte ich wirklich den ganzen Tag liegen bleiben.

Plötzlich klopft es an der Tür. Ich schrecke auf und rolle mich instinktiv auf die andere Seite des Bettes. Charles setzt sich sofort auf und wir beide starren fast angsterfüllt auf die Tür.

Diese öffnet sich schließlich und Lando streckt seinen Kopf rein. 'Hey, ich ähm -', er sieht uns beide an, wechselt seinen Blick zwischen ihn und mir. 'Ich wollte nur sehen, ob ihr schon wach seit. Wir würden einen Ausflug machen und wenn ihr wollt, könnt ihr mit.', erklärt er schließlich.

Ich sehe Charles an, er mich. 'Klar, wir gehen mit.', antworte ich schließlich für uns beide. Lando verzieht sich wieder sofort und wir atmen beide erleichternd aus.

'Das war knapp.', murmle ich, während ich aufstehe und ins Bad gehe um zu duschen. 'Das stimmt.', gibt mir Charles recht und folgt mir ins Bad. 'Ich gehe duschen, bevor wir gehen.', erkläre ich ihm schließlich.

'Ich muss auch noch duschen gehen.', grinst Charles und lehnt sich gegen die Wand. Mein Blick verirrt sich kurz bei seinem Oberkörper, doch ich konzentriere mich schnell wieder.

'Gut, willst du zuerst..?', frage ich ihn, obwohl ich ganz genau weiß, worauf er hinaus möchte. Ich werde definitiv nicht nein sagen...

'Ich hätte gedacht, wir...', er kommt mir näher, steht nur noch kurz vor mir. Charles redet nicht weiter, sondern küsst mich und drückt mich gegen die Wand. Ich spüre direkt, wie mein Körper auf seine Küsse reagiert und will mehr.

Ohne sich von mir zu lösen öffnet er die Tür zum Bad, führt uns herein und schließt sie wieder hinter uns...

Charles Leclerc  XX  ENEMIES TO LOVERSOnde histórias criam vida. Descubra agora