7. Ein Moment der Schwäche

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Shiki Pov:

Nach meinem Erwachen nahm ich ein paar tiefe Atemzüge und stemmte mich hoch, um mich umsehen zu können. Wo bin ich und wo sind die anderen beiden? Was ist mit ihnen passiert, nachdem ich gestorben bin? Langsam gewöhnten sich meine Augen wieder an das grelle Licht der Sonne und ich konnte meine Umgebung besser wahrnehmen. Dieser Bereich der Insel war nicht so dicht bewaldet, sondern mit Gras und vielen Blumen überwuchert. „Na, endlich wieder aufgewacht?", vernahm ich plötzlich die Stimme des Banditenkönigs. Ruckartig drehte ich mich in seine Richtung und erblickte ihn einige Meter hinter mir auf einem Stein sitzen. Grinsend blickte er mir entgegen und ließ seinen Blick über meinen Körper wandern. Mit einer schnellen Bewegung verdeckte ich meine intimen Stellen, doch seine Augen lagen weiterhin auf mir und ein breites Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht, bevor er langsam auf mich zukam. „War schon interessant mitanzusehen, wie dein Körper in Flammen aufging, nur um Sekunden später aus der Asche neu geboren zu werden." „Kann ich mir vorstellen aber, .... würdest du mich bitte nicht so anstarren? Ein Gentleman hätte schon längst seinen Blick abgewandt", knurrte ich. Ein lautes Lachen verließ seine Kehle, bevor er dreist antwortete: „Da bist du bei mir an der falschen Adresse, kleine Hexe. Ich bin der Banditenkönig. Ich mache was ich will, betrachte wen ich will und solange ich es will und vor allem... nehme ich mir was ich will." Er blieb reglos nur wenige Zentimeter vor mir stehen, während sein stechender Blick noch immer auf mir lastete. „Und was möchtest du mir damit sagen? Was holst du dir jetzt von mir? Meinen Körper? Vergiss nicht, ich kann dich immer noch in Sekundenschnelle in ein Häufchen Asche verwandeln", entgegnete ich nun ebenfalls mit einem leichten Grinsen im Gesicht. „Könntest du, aber ich glaube nicht, dass du das tun wirst. Insgeheim kannst du mich gut leiden und um deine Frage zu beantworten: Nein ich werde dich nicht vergewaltigen. Das ist auch gar nicht nötig, denn irgendwann wirst du von selbst zu mir kommen und darum betteln, dass ich dich so richtig hart ficke", antwortete er großspurig und sein Grinsen wurde noch um einiges breiter. Nun war ich diejenige, die auflachen musste. „Du hast Wahnvorstellungen! So nötig hab ich es nicht." Er lehnte sich ein Stück nach vorne, was meinen Körper leicht zusammenzucken ließ und säuselte: „Meinst du? Ich hab dich neulich nachts beobachtet, wie du in dem See gebadet und dich dabei selbstbefriedigt hast. Irgendwann wird dir das nicht mehr ausreichen, glaub mir." Mein Gesicht lief knallrot an, ich holte mit einer Hand aus, um ihm eine Ohrfeige zu verpassen und quietschte: „Du..., du hast mich beobachtet? Du Perversling!" Doch er fing meine Hand ab, packte meine beiden Handgelenke und drückte sie nach unten, sodass er freie Sicht auf meinen Körper hatte. „Mehr als nur einmal, ja. Das muss dir doch nicht peinlich sein, wir alle tun das...", säuselte er und blickte mich noch einmal intensiv an, bevor er seine Augen dann abwendete. „Na schön! Schluss mit diesen Spielchen, auch wenn sie echt Spaß machen. Wir müssen meinen Bruder wieder finden und weiter nach dem Elixier der Unsterblichkeit suchen. Außerdem können wir währenddessen deine körperlichen Fähigkeiten etwas trainieren, die sind nämlich echt erbärmlich." Er ließ abrupt meine Hände los, drehte sich um und ließ mich einfach so stehen. „Schön und gut, aber nackt trainiere ich ganz sicher nicht mit dir. Gib mir wenigstens dein Oberteil", brummte ich. „Nicht nötig. Ich hab dir deine Sachen ausgezogen, bevor du in Flammen aufgegangen bist." Er ging um den Stein herum, auf dem er vorhin noch gesessen hatte und warf mir meine Kleidung mit einem breiten Grinsen zu. „Du bist echt ein Perversling", knurrte ich kopfschüttelnd und zog mich an. „Stimmt, ich hab auch nie was anderes behauptet..."

Während wir tagsüber nach Toma suchten, nutzte Chobe die Abende um mit mir ein Muskelaufbautraining durchzuführen. Außerdem wollte er mir auch den Schwertkampf beibringen, was ich ehrlich gesagt für ziemlich unnötig hielt, da wir gar keine Schwerter hatten. „Aber die Scharfrichter haben welche. Wenn wir die klauen, können wir sie im Kampf gegen diese Monster benutzen." Seine Begründung überzeugte mich noch immer nicht vollständig, doch er ließ nicht locker, weshalb ich einwilligte mich von ihm trainieren zu lassen. Irgendwann hatten wir lange und robuste Stöcke aufgetrieben, mit denen wir üben konnten. Die ersten Tage hatte ich immer Muskelkater vom Training, doch mit der Zeit nicht mehr und ich konnte fühlen wie mein Körper etwas widerstandsfähiger geworden war und meine Ausdauer von Mal zu Mal zunahm. Auch heute Abend trainierten wir wieder. Meine Augen folgten ihm, beobachteten wie er sich seinen Stock nahm und musterten wie seine Muskeln sich dabei minimal anspannten, bevor er auch schon zu mir zurückkam. Ich hatte bereits meine Waffe in der Hand, doch bisher war es mir nicht gelungen ihm auch nur einmal einen Schlag zu versetzen. Meine Gedanken stoppten abrupt, als ich den Stock in meinen Händen anhob, um den plötzlichen Schlag von Chobe zu blocken. Waagrecht hielt ich die Waffe in meinen Handflächen gestützt, während die meines Gegenübers gefährlich nah meines Gesichtes war. Ich zerbiss mir krampfhaft die Innenseite meiner Wangen, als ich mit zitternden Armen versuchte seiner Kraft standzuhalten. Diese orangefarbenen, stechenden Augen lagen unaufhörlich auf mir, verließen jedoch nie mein Gesicht. Er starrte mich unbeeindruckt an, was mich unglaublich demütigte. Ich atmete tief ein und ließ die Waffe von meiner Hand rutschen, wobei ich einen Schritt zur Seite machte. Chobes Waffe rutschte an meiner ab, während ich nun mit beiden Händen das Ende ergriff und meinen Oberkörper in Richtung Boden neigte, um mich dann zu drehen. Durch meine schweißnassen Handflächen verlor ich allerdings den Halt und ließ den Stock los, wodurch ich mich nochmal aber mit aufgerichtetem Oberkörper drehte, meine Hand hinter mich gleiten ließ und den Stock nochmal mit besserem Halt fing und zum Schlag ausholte. Ein Schlag der ins Nichts ging, da ich vorher einen Schlag in die Magengrube kassierte. Mein Oberkörper krümmte sich sofort nach vorne. Der Stock rutschte mir aus den Händen und ich schlang keuchend meine Arme um meinen schmerzenden Bauch. „Das Rumgefuchtel bringt dir nichts, wenn du deinen Gegner dabei vergisst", hörte ich ihn belustigt zu mir sagen, woraufhin ich mit vor Schmerz bebenden Lippen meinen Blick anhob und zu Chobe aufsah. Ich hob den Stock auf und versuchte mich wieder gerade aufzurichten. Das Ziehen in meinem Bauch stach bei jeder Bewegung und ließ mich die Augen mit einem verzogenen Gesichtsausdruck zusammenkneifen. „Dein Körper hält echt gar nichts aus", lachte er spöttisch. Meine Augenlider hoben sich und sofort richtete ich mich komplett auf, den stechenden Schmerz ignorierend. Ernst blickte ich meinem Gegenüber in die Augen. Er sah mich erst unbeeindruckt an, bevor sich seine Lippen zu einem Grinsen verzogen. „Dann müssen wir das wohl ändern und weiter trainieren", gab ich monoton von mir, während ich den Stock wieder anhob und ihm entschlossen entgegen blickte. Gehässig grinste mir der Blonde zu und holte in Sekundenschnelle zum Schlag aus. Meine Augen wanderten seinen Arm entlang zu der Waffe, die er hielt und die seitlich an meinem Hals lag. Ich begriff, dass ich nicht ansatzweise das Reaktionsvermögen hatte, um gegen ihn anzukommen. Doch mein Wille zu lernen und mein Übermut schoben den Stock von meinem Hals, einfach indem ich meine Waffe anhob und gegen seine drückte. Chobe zeigte keinen Widerstand gegen meine Handlung und blickte mich nur belustigt an. Er wiederholte seine Handlung, nur das ich diesmal seinen Stock abwehrte, dafür jedoch einen Tritt in die Seite kassierte. Der dumpfe Schmerz fraß sich meine Seite entlang und ließ meinen Körper im ersten Moment zur Seite knicken, bevor ich mich dann mit einem schweren Aufatmen wieder aufrichtete. „Gibst du schon auf?", schnurrte der Blonde mir gegenüber, doch meine Antwort darauf war ein klares Kopfschütteln. Er seufzte amüsiert und drehte sich dann plötzlich von mir weg. Irritiert zog ich die Brauen zusammen, als er sich langsam, gähnend von mir entfernte. Wütend griff ich den Stock fester, rannte ihm sofort hinterher und holte zum Schlag aus. Das Geräusch von aneinander schlagendem Holz erfüllte die Stille der Nacht. Mein Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt, während seine große Hand meine Handgelenke umschloss und diese fest aneinander drückte. Etwas ängstlich blickte ich in die orangefarbenen Augen meines Gegenübers, bevor er zu sprechen begann. „Um mich anzugreifen braucht es etwas mehr als deinen starken Willen", raunte er tief, fast schon bedrohlich. Krampfhaft hielt ich immer noch das Ende des Stocks fest in meinen Händen, bevor ich mit einer schnellen Bewegung diesen hob und nahe an seinem Hals platzierte. Irritiert wanderten seine Augen zu der Waffe, bevor sich seine Augenlider senkten und seine Mimik leicht abgenervt wurde. Im nächsten Moment hob er seine um sie mir in den Bauch zu rammen, doch meine Hände umfassten seine und meine Beine schlangen sich in wenigen Sekunden um seine Taille. Überrascht stoppte er jegliche Bewegung und richtete sich auf. Angespannt hing ich an seinem Körper und hielt ihm den Stock noch immer gegen den Hals. Meine Bauchmuskeln begannen zu brennen, ebenso wie meine Beine die ich fest um die Statur des Mannes vor mir geschlungen hielt. Etwas perplex sah er auf mich nieder, bevor er rau schmunzelte. Seine freie Hand glitt meinen Oberschenkel hinauf und sofort spürte ich wie er mich an ihn gedrückt hielt. Die Hand, die zuvor noch meine Handgelenke beinahe zerquetschten, löste sich. Diese nahm unter meinem zweiten Schenkel platz, wodurch ich nun völlig in seinem Griff saß. Er stand aufrecht da, das Kinn nach oben gerichtet, während ich die Spitze meines Stocks gegen seine Kehle richtete. „Genug damit... leg ihn weg...", raunte Chobe, wobei er stetigen Augenkontakt mit mir hielt. Meine Augen fokussierten ihn unsicher und ein angespanntes Gefühl erfüllte die Situation, in der ich mich befand. So etwas wollte ich die ganze Zeit vermeiden, doch der Wunsch gegen ihn auch mal einen Treffer zu landen, machte mich mutiger und waghalsiger in seiner Nähe. Auch diese warmen, großen Hände trugen zu diesem Gefühl bei, die an meinen Oberschenkeln verweilten und mich festhielten.

„Ich soll also tun was mein Gegner sagt?", fragte ich ernst aber dennoch mit einem Hauch von Provokation in der Stimme und einem kleinen Grinsen auf den Lippen. Die Narbe über seinen Lippen verzog sich und ein breites Grinsen ruhte nun auf seinen Lippen. Seine Augen brannten sich in mich, mit einer Emotion gefüllt, dich ich nicht verstand. Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich sah, wie sich diese Lippen zu bewegen begannen. „Denkst du immer noch das wäre ein richtiger Kampf?", fragte Chobe belustigt. Mein Atem stockte bei der Frage. Natürlich nicht aber,... irgendwie auch schon. Es ist kein Kampf um Leben und Tod, aber ein Kampf darum ihm zu beweisen, dass ich es ernst meine und von ihm lernen möchte. Ich wollte stärker werden und ihm beweisen, dass ich bereits Fortschritte gemacht hatte. Plötzlich lösten sich die Hände von meinen Schenkeln. Zu sehr hatte ich mein Vertrauen hinein gelegt, dass er mich halten würde. Mein Körper hatte in der Zeit an Anspannung verloren und ich war zu untrainiert um mich aus dem freien Fall noch retten zu können. Mit dem Rücken voran landete ich auf dem Boden. Meine Augen waren für diesen kurzen Moment zusammengekniffen, als ich auch schon spürte, wie meine Hände von einem Paar größeren umschlossen wurden. Schließlich wurden sie gegen den Untergrund gepresst, sodass ich sie nicht mehr bewegen konnte. Sein warmer Atem traf auf meine Lippen und ich verspürte ein leichtes Ziehen in meinen Oberschenkeln, weil diese noch um Chobes Unterleib geschlungen waren. Die Position ließ meine Wangen erröten, was er natürlich bemerkte und zu schmunzeln begann, so rau und tief, dass ein Schauer meinen Körper erbeben ließ. „Gib auf...", hauchte er fies grinsend auf mich herab. Mit zittrigem Atem sah ich ihm entgegen und mein Herz schlug unkontrolliert schnell gegen meine Brust als mir ein Gedanke kam. Ein Gedanke, der mich dazu brachte von seinen Augen wegzusehen und stattdessen auf seine Lippen zu starren. Würde das funktionieren? Mutig und zu allem entschlossen legte ich meine Lippen auf seine und schloss dabei meine Augen. Ich verpasste allerdings die Chance als sich seine Hände lockerten, weil ich zu sehr auf das Gefühl seiner Lippen konzentriert war, dass ich insgeheim genoss. Ein raues, warmes Gefühl war es, das mich an ihnen hängen und mein Vorhaben vergessen ließ. Der Genuss, diesen Kuss so lange wie es möglich war auszukosten war größer. Ich bekam gar nicht mit wie sich eine dieser großen Hände von Chobe erhob und im nächsten Augenblick an meinem Hals lag. Grob wurde ich hinunter und somit von den Lippen meines Gegenübers weggedrückt. Mit einem Keuchen kam mein Hinterkopf auf dem Untergrund auf. Die Kraft um meinen Hals wurde fester, was mich nach Luft schnappen und meine Augen öffnen ließ.

„Vorsicht kleine Hexe! Wenn du so weiter machst, kann ich mich nicht mehr zurückhalten. Oder...ist es womöglich schon so weit? Wirst du mich darum anflehen es hier und jetzt mit dir zu tun?", flüsterte er belustigt, während seine Finger die Seiten meines Halses streiften und mir einen Schauer über den Körper jagte. Flach atmete ich durch die Nase ein und aus, blickte dabei unsicher zum Banditenkönig hinauf, dessen Blick immer noch nachdenklich an meinen Lippen hing. Für einen Moment herrschte Stille und nur die Geräusche der Natur waren zu hören. Die Hand um meinen Hals löste sich, stattdessen rutschten diese starken Arme unter meinen Rücken und ich wurde angehoben. Mein Stock glitt mir achtlos aus der Hand und verweilte auf dem Boden, als ich meine Arme um den Hals des Blonden legte. Er grinste mich belustigt und mit gesenkten Augenlidern an, als er loslief. „Warum grinst du so? Mach dir keine Hoffnungen, der Kuss sollte nur als Ablenkung dienen", brummte ich. Seine Schritte wurden schneller und sein Lachen, das tief aus seiner Brust kam, hallte durch die Nacht. Es klang schon fast fies, weshalb sich meine Brauen zusammenzogen. „Ach ja? Dafür hast du ihn meiner Meinung nach zu sehr genossen." „Glaub doch was du willst", knurrte ich, löste meine Arme von seinem Nacken und meine Beine von seiner Hüfte, bevor ich ihn von mir drückte. „Und im Übrigen kann ich alleine laufen." „Ja natürlich", säuselte er belustigt und ging an mir vorbei, um zurück zu unserem Lager zu gehen. Wütend über die Dummheit, die ich begangen hatte und auf mich selbst, folgte ich ihm mit etwas Abstand.


Der Banditenkönig und die Hexe (Chobe Aza x OC)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang