8. Aufeinandertreffen der Überlebenden

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Seit einigen Tagen bemerkte ich eine Veränderung bei Chobe. Ein mysteriöses schwarzes Mal hatte sich von seinem Nacken bis hin zu seiner Brust gebildet. Doch erst heute sprach ich ihn darauf an, da es sich in kürzester Zeit stark ausgebreitet hatte. „Was ist da passiert? Dieses seltsame Mal wird von Tag zu Tag größer...", fragte ich und zeigte auf die betroffenen Stellen. „Ich hab keine Ahnung. Irgendwas hat mich wohl gestochen oder gebissen. Ist auch nicht wichtig, es bereitet mir keine Probleme", antwortete er beiläufig während wir einen Hügel hinaufgingen. „Das ist sehr wohl wichtig! Wer weiß, was da in deinen Körper eingedrungen ist. Warum hast du denn nichts gesagt? Vielleicht hätte ich..." „Was? Hättest du mir dann mit deinen mysteriösen Kräften geholfen? Nicht nötig, es scheint kein Gift oder ähnliches zu sein. Ich brauche deine Hilfe nicht aber,... dir scheint ja wirklich viel an mir zu liegen. Hab ich mittlerweile dein Vertrauen gewonnen?", unterbrach er mich und grinste mich über die Schulter blickend an. „Träum weiter Banditenkönig und hör auf mich Hexe zu nennen. Verwechsle die Tatsache, dass ich dich im Schlaf nicht angezündet habe nicht mit Vertrauen", brummte ich und überholte ihn. Laut lachend beschleunigte er ebenfalls seine Schritte und ging dicht hinter mir weiter, während sein Blick belustigt über mich wanderte. Genervt seufzte ich auf und schüttelte den Kopf, was den Mann hinter mir zum Schmunzeln brachte. Als ich gerade den Hügel erklommen hatte, blickte ich in zwei gelbe Augen, die plötzlich direkt vor mir auftauchten. Chobe reagierte sofort, zog mich zu ihm zurück und blickte die Gruppe, die uns nun gegenüberstand argwöhnisch an. Die sind doch mit uns auf diese Insel gekommen! Sind das etwa alle die übrig geblieben sind?! „Wer sind die?", fragte der Schwertdrache an die Mitglieder seiner Gruppe gewandt. „Das sind die Todeskandidaten Chobe Aza, der Banditenkönig und Shiki Hinotori, die Hexe des Höllenfeuers", erklärte Fuchi, ein Scharfrichter der Yamada Asaemon. Mein Begleiter grinste den Shinobi Gabimaru fies an, dem ich soeben Auge in Auge gegenüber gestanden hatte und verpasste ihm im selben Moment einen heftigen Tritt. „Nicht übel", lachte Gantetsusai. „Warum greifen sie uns an?", fragte Fuchi verwirrt und zog sein Schwert. Toma tat es ihm gleich, nur dass er es gegen den kleinen Yamada Asaemon richtete. „Was treibst du hier Toma? Wir suchen nach dir, während du auf gut Freund mit denen machst?!", rief Chobe, während er gegen Gabimaru kämpfte. „Quatsch! Ich hab mich nur mit ihnen zusammengetan, um meine Überlebenschancen zu erhöhen. Natürlich hab ich auch nach euch gesucht", antwortete er und behielt dabei die Gruppe im Blick. Gabimaru sprang plötzlich auf Chobes Schultern und legte seine Hände an den Kopf seines Gegners, um diesen zu verdrehen. „Hey Hexe! Wie wäre es wenn du mir mal hilfst?!", rief er und versuchte währenddessen den Shinobi abzuschütteln. Schulterzuckend und desinteressiert antwortete ich: „Wieso sollte ich? Eben hast du mir noch gesagt, dass du meine Hilfe nicht benötigst. Das schaffst du auch allein." Ein weiteres fieses Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er Gabimaru packte und auf den Boden schleuderte. Jedoch erst nachdem ein lautes, fürchterliches Knacken ertönt war. Hat er ihm gerade das Genick gebrochen? Ungläubig blickte ich Chobe an, der gleich darauf wieder auf den kleinen Shinobi losging. Wohl doch nicht, sonst wäre der Banditenkönig jetzt nicht mehr am Leben... „Gabimaru! Sein Tao ist groß", rief das kleine Mädchen, das auf Gantetsusais Schulter saß und das ich jetzt erst bemerkte. Tao...schon wieder dieses Wort. Die Kleine scheint zu wissen was es damit auf sich hat. Langsamen Schrittes ging ich auf den großen Samurai und sie zu, weshalb sich ersterer zu mir drehte und sein Schwert in meine Richtung hielt. „Ich hab nicht vor gegen euch zu kämpfen", versicherte ich ihnen, hob beschwichtigend die Hände an und blieb stehen. „Ich will die Kleine nur etwas fragen." Misstrauisch blickte mich der große Samurai und erwiderte: „Woher soll ich wissen, ob du die Wahrheit sagst?" „Sie sagt die Wahrheit", bestätigte das kleine Mädchen. Gantetsusai blickte kurz zu ihr hinüber und half ihr dann von seiner Schulter. Langsam setzte ich mich wieder in Bewegung und blieb mit etwas Abstand vor den beiden stehen. „Dein Tao ist ebenfalls sehr groß, aber irgendwie seltsam. Solches Tao habe ich noch nie gesehen", sagte sie und blickte mich mit wachsamen Augen an. „Was genau ist dieses Tao? Erklärst du mir das?", fragte ich und lächelte sie freundlich an. Sie nickte und erklärte mir bereitwillig alles, was sie über das Tao wusste. Interessant, dann kommen meine Fähigkeiten wohl davon...

Der Banditenkönig und die Hexe (Chobe Aza x OC)Where stories live. Discover now