9. Bochujutsu

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Ich wachte durch das Geschrei von Chobe auf, der, wie ich soeben feststellte, ebenso wie ich an Armen und Beinen auf einem Bett gefesselt war. „Wo sind wir, was soll das hier?! Und was sind das für komische, vertrocknete Pflanzen an unseren Handgelenken?! Verdammt sind die fest", brüllte er, während er an ihnen zerrte. „Oh, ihr seid schon wach... Eure Körper sind wertvoll. Für die Verbindung zweier verschiedener Tao ist eigentlich eine sehr komplexe Technik vonnöten. Aber du hast das Tao der Blumen aufgesaugt, bevor du zu Tan geworden bist und dein Tao hat sogar gegen ihres gewonnen. Das ist ein Wunder. Und du Mädchen...dein Tao ist wahrlich einzigartig. So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen. Ihr könntet der letzte Schlüssel für meine Forschung sein", antwortete er und zog seine Kleidung aus, bevor er näher und direkt auf mich zukam. „Was machst du da?! Fass sie bloß nicht an!", rief Chobe und versuchte sich aufzurichten. Doch die Fesseln verhinderten dies und hielten ihn weiterhin an Ort und Stelle fest. „Wir machen das Bochujutsu. Ich lasse ihr Tao zirkulieren, um sie besser kennenzulernen. Im Anschluss mache ich das Gleiche mit dir. Dir wird es dabei helfen dein geschwächtes Tao zu heilen", antwortete der Tensen und beugte sich über mich, weshalb ich mein Fesseln mit Feuer löste und ihn mit einer flinken Bewegung zu Boden stieß. Ich richtete mich auf und raunte bedrohlich: „Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich das einfach so mit mir machen lasse, oder?" Chobe riss sich nun ebenfalls los und hielt mich auf, als sich Flammen auf meinen Handflächen bildeten. „Warte, ich hab noch ein paar Fragen an diesen Typen..." Er drückte sich an mir vorbei und richtete seine Aufmerksamkeit komplett auf den Tensen. „Was ist das für eine Insel? Und was macht ihr komischen Typen hier?" Langsam richtete sich der Kerl wieder auf und verwandelte seinen Körper von männlich zu weiblich. „Wenn ich dir das erzähle, machst du dann mit? Wir forschen hier am Waidan... Sprich wir versuchen das Lebenselixier herzustellen. Diese Insel ist ein Labor, in dem unsterbliche Wesen hergestellt und beobachtet werden", antwortete der Tensen und schlang seine Arme um Chobes Hals, was meinen Körper in Anspannung versetzte und dazu veranlasste einen Schritt nach vorne zu gehen. Doch er hielt mich wieder auf. „Heißt das, dass die Monster hier auch künstlich hergestellt wurden?" „Richtig. Ihnen wurden verschieden Aufgaben zugeteilt. Die Baummenschen beobachten das Leben der Unsterblichen. Die Soshin bringen den Baummenschen, denen der Begriff des Todes fremd ist, Moral und Tugend bei. Auch wir sind Kreaturen dieser Insel. Mischlingskinder die aus dem Tao unseres Meisters und Blumen entstanden sind. Wir sind alle das Gleiche, und doch verschiedene Wesen. Sie sind meine Familie, aber auch ein Teil von mir. Das Tao ist die Quelle des Universums. Es schwebt überall, so wie Staub und gestaltet Erde, Wasser, Bäume, die Seelen, Fleisch... Alles in dieser Welt. Wer das Tao steuert, herrscht über die Naturgesetze. Anders als bei unbelebten Objekten ist es nicht so einfach Lebewesen zu steuern. Genau deshalb ist euer Tao wertvoll. Ich will es erforschen", erklärte sie, griff nach meinem Handgelenk und zog mich ebenfalls an sie heran. Verführerisch ließ sie ihre Finger über die Unterseite meiner Brust gleiten, doch ich schlug diese sofort weg. Chobe betrachtete schmunzelnd meine Handlung und fragte: „Ihr forscht also, um dieses Tan-Zeugs herzustellen, richtig? Und jetzt willst du an uns rumforschen, um aus den Menschen auf dieser Insel deinen Zaubertrank herzustellen?" „Nein, wir werden nicht nur euch, sondern alle Menschen in Japan dafür benutzen." „Was?!", entfuhr es uns beiden synchron. „Die Vorbereitungen dafür wurden bereits getroffen. Was wir noch brauchen, ist ein perfektes Tan als Grundlage. Wenn ihr uns helft, nehme ich euch gerne in unseren Kreis auf. Statt als Zutat für das Lebenselixier zu enden werdet ihr unsere Kameraden, die mit uns zusammen den Weg der Eremiten meistern", erklärte sie mit einem süffisanten Lächeln im Gesicht. Chobe überlegte kurz, bevor er wieder das Wort ergriff. „Dann mache ich dir ein Angebot. Wir machen dieses Bochujutsu. Aber nicht mit dir, sondern nur miteinander. Du darfst natürlich gerne dabei zusehen, dabei lernst du uns sicherlich auch ganz gut kennen. Das ist doch möglich nicht wahr? Ich meine, dass wir es miteinander tun statt mit dir." Seufzend löste sie sich von ihm und nahm etwas Abstand. „Natürlich ist das möglich, die einzige Vorrausetzung ist Harmonie zwischen beiden Partnern. Es muss euch beiden gefallen." „Das kriegen wir hin. Setz dich und sieh zu", sagte er und drehte sich dann grinsend zu mir um. „Tut mir leid, kleine Hexe. Jetzt bleibt dir keine andere Wahl mehr als mit mir zu fick...en." Die letzte Silbe kam nur noch als Flüstern aus seinem Mund, als er sah, dass ich bereits auf dem Bett saß und auf ihn wartete. „Schön, tun wir es... Oder willst du mich zuerst noch betteln hören?", fragte ich belustigt und forderte ihn mit einer Geste dazu auf näher zu kommen. Ein breites Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er begann sich auszuziehen. „Nicht mehr nötig. Ich kann dein Betteln deutlich aus deinem Gesicht ablesen." „Du hast schon wieder Wahnvorstellungen", schmunzelte ich und schaute ihm dabei zu, wie er ein Kleidungsstück nach dem anderen auszog und zu Boden warf.

Der Banditenkönig und die Hexe (Chobe Aza x OC)Where stories live. Discover now