18. Der letzte Kampf

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Als ich auf dem Weg zu den anderen war, traf ich Gantetsusai, der die anderen ebenfalls suchte. „Warst du nicht mit Jikka in einem Team?", fragte ich und schloss zu ihm auf. „Und du? Warst du nicht mit den Aza-Brüdern unterwegs? Der Scharfrichter ist schon zur Werft vorgegangen. Ich hatte noch etwas zu erledigen...", brummte er. Als ich ihn genauer ansah bemerkte ich die zahlreichen Wunden auf seinem Körper. Er musste einen harten Kampf hinter sich haben. Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Oder war es besser ihm eine Lüge aufzutischen? Ich entschied mich für letzteres als ich ihm antwortete: „Die Aza-Brüder sind im Kampf gegen die Monster gestorben... Wir bekamen es mit den Nachbildungen der Tensen zu tun, die wir bereits beseitigt hatten. Diese Kopien waren genauso stark wie die Originale..." Gantetsusai blickte mich mitleidig an, als er meinen traurigen Gesichtsausdruck bemerkte. „Tut mir leid das zu hören. Ich weiß, dass dir die beiden ans Herz gewachsen waren, besonders der Banditenkönig..." Ich fühlte die Tränen wieder in meinen Augen aufsteigen, weshalb ich das Thema wechselte und ihn danach fragte, was er noch zu erledigen hatte. „Ich hatte mich auf die Suche nach diesem Shugen begeben und wollte ihn töten, allerdings konnte ich ihn nicht finden. Und bevor die anderen ohne mich von dieser Insel verschwinden, habe ich die Suche schweren Herzens aufgegeben." Da ich diesem Shugen noch nie begegnet war, konnte ich nicht sagen, ob er noch am Leben war, aber ich konnte das Tao von mehreren Unbekannten fühlen. Vermutlich waren einige der Shinobi darunter. „Keine Sorge, falls er noch nicht tot ist wird er seine gerechte Strafe erhalten, das verspreche ich dir...", sagte ich abschließend zu ihm und den restlichen Weg über hüllten wir uns in Schweigen. Nachdem wir bei den anderen ankamen, war Gabimaru gerade damit beschäftig die Trümmer zu beseitigen, die das letzte Schiff das noch übrig war, blockierten. So war es unmöglich von dieser Insel zu verschwinden... „Das bringt doch nichts. Eine andere Lösung muss her", brummte Jikka und überlegte vermutlich gerade wie sie die Trümmer effektiv beiseite räumen konnten. Plötzlich aktivierte Mei ihre Fähigkeiten und verwandelte sich in eine riesige Kreatur, die wie eine Mischung aus Schmetterling und großer Blume aussah. „Könnt ihr Hilfe gebrauchen?", fragte ich und zwang Mei mit meinem Tao dazu sich wieder zurück zu verwandeln. „Wenn du das tust, wirst du dich nicht mehr regenerieren können und sterben, Kleine... Lass mich das lieber erledigen." Ich ließ die Wurzeln der Pflanzen wachsen und die Trümmer aus dem Wasser ziehen, die das Schiff blockierten. „Wie hast du...?!" „Ist doch egal, viel wichtiger ist, dass ihr jetzt schnell von hier verschwindet", unterbrach ich Yuzuriha, die mich mit erstauntem Blick musterte. „Warte mal... kommst du etwa nicht mit?", fragte Gantetsusai. „Nein... Ich sorge dafür, dass diese höllische Insel von der Landkarte verschwindet, indem ich sie komplett auslösche...", antwortete ich und entfernte mich etwas von ihnen. „Geht jetzt und macht euch keine Sorgen. Kein Mensch wird je wieder einen Fuß in diese Hölle setzen. Das verspreche ich euch..."

„Interessant und wie willst du das anstellen?" Liens Stimme ertönte auf einmal hinter mir, weshalb ich mich abrupt umdrehte und ihn, bzw. sie fassungslos anstarrte. Gerade hatte Liens Körper den einer Frau angenommen. Wie ist das möglich? Ich dachte sie wäre längst besiegt worden... „Deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, bist du nicht glücklich darüber mich zu sehen. Wie bedauerlich, dabei könnten wir gemeinsam so viel erreichen." „Vergiss es, mit dir werde ich mich niemals zusammentun!", rief ich ihm entgegen, bevor ich noch jemanden bemerkte, der dazugekommen war. Gantetsusai zog blitzschnell sein Schwert und wollte sich schon auf diesen Mann stürzen, wurde jedoch von Isuzu aufgehalten, die sich ihm in den Weg stellte. „Geh mir aus dem Weg, du Riesenweib! Diesmal wird mir dieser Mistkerl nicht entkommen!" „Das kann ich leider nicht zu lassen! Auch wenn wir gerade gemeinsame Sache machen um von dieser Insel zu verschwinden, werde ich das Leben meiner Freunde und Kollegen immer über das von euch Verurteilten stellen", erwiderte sie in ruhigem Ton. Dann ist der Kerl mit den schwarzen Haaren wohl dieser Shugen, den wir hätten töten sollen... Er war wohl derjenige, gegen den Lien die ganze Zeit über gekämpft hatte und der sein Tao so sehr geschwächt hat. Aber auch an Shugen war dieser Kampf nicht spurlos vorrübergegangen. Er hatte zahlreiche Wunden am Körper und eine seiner Hände verloren. „Schluss damit, wir haben einen gemeinsamen Gegner. Bringen wir es endlich zu Ende, damit wir von hier verschwinden können." Gabimarus laute Stimme ließ die Streitenden innehalten. „Er hat recht, das wird unser letzter Kampf", pflichtete ich ihm bei und stellte mich Lien in den Weg, der versuchte auf das Schiff zu kommen. „Tut mir leid, aber ich kann dich nicht durchlassen", rief ich und schleuderte ihm einen meiner Feuerangriffe entgegen, was die umliegenden Trümmer der zerstörten Schiffe in Brand setzte. Gabimaru unterstütze mich und schon bald brannte alles um uns herum, weshalb die anderen auf das Schiff flüchteten und dieses aus der Gefahrenzone brachten. „Ich bin also in der Hölle gelandet... Kein Problem! Für die Weltordnung und die Zukunft der Familie Yamada werde ich euch hier in der Hölle bezwingen", rief Shugen uns dreien zu. Offenbar hatte er kein Interesse daran sich mit uns zusammenzuschließen, um gegen Lien zu kämpfen. „An die Hölle sind wir schon gewöhnt, also mach dich darauf gefasst hier dein Ende zu finden, falls du dich weiterhin gegen uns stellen solltest", erwiderte ich, bevor wir uns einen heftigen Schlagabtausch lieferten. Gabimaru und ich konnten uns gegenseitig Deckung geben, weshalb wir gegen Shugen und Lien im Vorteil waren, die sowohl uns als auch gegeneinander kämpfen mussten. Doch irgendwie hatte Shugen es geschafft hinter den Tensen zu gelangen und einen Schwerthieb auszuführen, der jedoch ins Leere ging, da sich Lien blitzschnell bewegte, sodass sie plötzlich wieder vor ihm stand. Der Scharfrichter blickte fassungslos zu ihr auf. „Was wollt ihr gewöhnlichen Menschen denn gegen mich ausrichten? Ich bin ein Shinsen, der höchste Heilige. Ein Wesen, das die Menschen bei weitem überragt. Normalerweise dürftet ihr mich nicht einmal berühren." Liens Stimme hatte einen bedrohlichen Ton angenommen und im nächsten Moment hatte sie Shugen entwaffnet. Sie oder er... Wie auch immer, war nicht ohne Grund die Anführerin der Tensen. Kein Vergleich zu den anderen. Ihre Kräfte übersteigen alles bisher Dagewesene... Plötzlich wurden Gabimaru und ich von unseren Kameraden unterstützt, die das Schiff verlassen hatten. Lediglich Jikka beteiligte sich nicht an diesem Kampf und verweilte weiterhin auf dem Schiff.

Der Banditenkönig und die Hexe (Chobe Aza x OC)Kde žijí příběhy. Začni objevovat