10. Liens Forschungen

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Nachdem wir mehrere Tage das Bochujutsu trainiert hatten, standen wir zusammen mit den anderen Tensen in einer großen Halle und wohnten irgendeiner merkwürdigen Zeremonie bei. Dafür hatten Chobe und ich neue Kleidung bekommen, während die Tensen alle das Gleiche trugen. Ich ließ meinen Blick unauffällig über sie schweifen und betrachtete sie genauer. Die sind echt unheimlich... Sie können beliebig das Geschlecht wechseln, haben alle dasselbe Gesicht und die gleiche Stimme. Und wenn sie wie jetzt die gleiche Uniform tragen und ihre Haare bedecken, kann ich sie gar nicht mehr auseinanderhalten. Das Einzige was sie unterscheidet sind ihre Frisuren und Haarfarben. „Und wofür soll diese Zeremonie gut sein?", fragte Chobe irgendwann seufzend. „Das ist ein alter Brauch. Wir machen das immer wenn ein neuer Doshi zur Welt kommt oder wenn jemandem erlaubt wird den Palast zu betreten", antwortete einer von ihnen. „Übrigens, ich bin Ta...", begann die Rosahaarige, die uns schon einmal angegriffen hatte, zu sprechen. Doch sie wurde sofort von ihrem blonden Partner unterbrochen. „Lass das! Sie sind nur minderwertige Kreaturen. Nicht wert, deinen Namen zu hören. Alleine, dass sie im selben Raum sind, verursacht bei mir Übelkeit", knurrte er mit verachtender Stimme. „Mir geht's genauso, Unkraut!", erwiderte Chobe provokant, woraufhin er sofort von dem Blonden angegriffen wurde. Er fing seine Faust jedoch ab, während ich ebenfalls in Kampfstellung ging. „Du hättest mich damals töten sollen. Mittlerweile kann ich deine Bewegungen sehen", provozierte er grinsend weiter. „Hör auf! Sie sind meine Forschungsobjekte und meine Gäste. Es ist dir verboten die beiden zu verletzen. Die Zeremonie ist ohnehin vorbei. Chobe, Shiki, kommt mit", sagte Lien, der Tensen der uns mit hierher genommen hatte und beendete den Konflikt zwischen Chobe und dem Blonden.

Chobe Pov:

Wir folgten ihm durch die spärlich beleuchteten Gänge, als er wieder zu sprechen begann. „Wir Tensen sind eine Familie, aber auch gleichrangige Schüler. Jeder erforscht in seinem Spezialgebiet Methoden, um Unsterblichkeit zu erlangen. Und es gibt einige unter uns, die Fremde wie euch nicht mögen." „Was du nicht sagst... Wohin gehen wir?", fragte ich. „In mein Labor. Ich muss euer Tao noch genauer unter die Lupe nehmen", antwortete er, während er vorausging. Will der uns schon wieder beim Sex beobachten? Ich hätte jedenfalls nichts dagegen, es wieder mit ihr zu tun... Grinsend blickte ich zu Shiki, die neben mir lief. „Scheint so als würden wir das Gleiche denken, oder zumindest ähnliches", sagte sie, als sie meinen Blick bemerkte und grinste ebenfalls. „Meinst du? Wenn das so ist sollten wir das auf der Stelle herausfinden", erwiderte ich, griff nach ihrem Handgelenk und zog sie an mich heran. „Nicht jetzt. Diesmal geht es um etwas anderes", unterbrach uns Lien und bedeutete uns ihm weiter zu folgen. Seufzend ließ ich sie los und dachte über etwas anderes nach, während ich auf den Rücken des Tensen starrte. Dem Typen vorhin konnte ich letztes Mal nicht einen Kratzer verpassen. Aber jetzt sieht die Sache schon anders aus. Mein Körper wird immer mehr eins mit dem Tao. Und ich werde immer stärker! Deshalb weiß ich auch ganz genau, wie gefährlich er ist. Er und dieser Lien spielen in einer ganz anderen Liga als die anderen Tensen. Eigentlich wollte ich schnell von hier verschwinden und zu Toma zurück, sobald ich weiß was hier los ist. Aber ich brauche mehr Informationen über ihre Schwächen. Momentan habe ich keine Chance einen der beiden zu besiegen. Nicht mal mit der Hexe zusammen... Naja noch nicht. Selbst gegen die anderen Tensen können wir vermutlich nur knapp gewinnen. „Hier ist mein Labor", vernahm ich seine Stimme und wurde aus meinen Gedanken gerissen. Überrascht und eingeschüchtert blickten wir auf die riesige Blume, die vor uns aufragte. „W-Was ist das?", fragte die Hexe leise. „Das ist eine riesige Wie Tan Hua, sie verwandelt Menschen in Tan. Doch die Menge an Tan, die man aus einem Menschen sammeln kann, ist gering. Mit dieser Blume, die wir Pangu nennen, kann man allerdings eine Menge Tan auf einmal herstellen. Leider ist es schwierig das Tan frisch zu halten, weil die Menschen nach einiger Zeit komplett von der Blume verschluckt werden. Auch die Blume wird verwelken, bevor ihr Tan die Menge und Qualität erreicht, die ich benötige. Deshalb brauche ich euer hochwertiges Tao. Kooperiert mit mir", erklärte Lien. Ich blickte zu Shiki hinüber, die mit geweiteten Augen auf die Blume und die Menschen blickte, die diese mit Tan versorgten. Ihre Hände waren fest um das Geländer der Empore geschlossen und ihr Atem ging stoßweise. Sie hat Angst, das ist nur verständlich... Er will eine Menge Tan herstellen, aber wozu? Hat er nicht schon genug? Plötzlich erinnerte ich mich an das, was er vor einigen Tagen gesagt hatte: „Alle Menschen in Japan." Er will auch Toma in Tan verwandeln! „Genau das. Eure Taowellen. Ich habe bis heute eine Menge verzweifelter Menschen gesehen, aber ihr Tao war anders als eures. Fantastisch! Keine Sorge, ich will euch nur erforschen und nicht töten. Ich brauche nur einen Teil von euch. Mit deiner Regenerationskraft sollte das kein Problem sein", sagte er. „Was ist mit ihr? Sie heilt nicht, wenn sie eine Verletzung davon trägt", fragte ich und blickte zur Hexe hinüber. Sie heilt erst, wenn sie gestorben ist... Dies fügte ich jedoch nur in Gedanken hinzu, davon musste dieser Kerl nichts wissen. „Dann musst du sie mit deinem Tao heilen, indem du es in sie fließen und in ihr zirkulieren lässt. Das habt ihr die letzten Tage doch ausgiebig trainiert", antwortete er beiläufig. „Du meinst..." „Ja das meine ich. Ihr seid noch nicht soweit euer Tao in jemanden fließen zu lassen indem ihr ihn nur berührt. Dafür müsst ihr noch mehr euer Tao trainieren", unterbrach er mich. „Wir fangen ganz vorsichtig mit einem Finger an", fügte er noch hinzu. „Wenn es unbedingt sein muss. Aber mach's schnell", knurrte die kleine Hexe, blickte mutig zu Lien auf und streckte ihm ihre Hand entgegen. Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, während ich ihre Hand ergriff und sie zu mir zog. „Ich fange an! Meine Wunden können heilen, während er mit dir beschäftigt ist. Und danach werde ich mich gut um dich kümmern, versprochen...", den letzten Satz flüsterte ich ihr zu, als ich meinen Körper gegen ihren presste und mein Grinsen noch um einiges breiter wurde.

Der Banditenkönig und die Hexe (Chobe Aza x OC)Where stories live. Discover now