16. Ungewöhnliches Bündnis

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„D-Das ist...", stammelte ich und ging langsam auf ihn zu. „Ja, es ist Fuchi. Er wurde von Shugen... Nein, er hat sein Leben geopfert, um mich zu retten", antwortete Gantetsusai und legte Fuchi währenddessen auf dem Boden ab. Ich kniete mich zu ihm und konnte meinen Blick nicht von seinem leblosen Körper abwenden, als die Ranken der Blumen sich bereits um seinen Körper schlossen. Auch Toma und Chobe waren näher herangekommen. Es tut mir furchtbar leid wegen Fuchi, er war ein wirklich guter Mensch... Toma kniete sich ebenfalls hin und legte für einen kurzen Moment seine Hand auf Fuchis Schulter. „Danke für alles." Ich hatte gerade die Augen geschlossen, um ebenfalls Abschied zu nehmen, als ich Gantetsusai brüllen hörte: „Lass mich los! Ich erschlage dieses Weib! Wir brauchen ihre Hilfe nicht!" „Doch wir brauchen sie! Sei vernünftig!", rief Yuzuriha und hatte ihre Mühe den großen Samurai von der Scharfrichterin Isuzu fernzuhalten, der bereits sein Schwert gezogen hatte. „Du meinst, dass wir mit den Feinden kooperieren sollen?!" „Wir waren am Anfang auch Feinde!", erwiderte Yuzuriha. „Er hat recht. Wir müssen nicht zusammen kämpfen. Wir haben Meister Shugen. Die ursprünglichen Teilnehmer dieser Mission wurden nicht wegen ihrer Fähigkeiten ausgewählt. Im Gegenteil, der Shogun hat nur jene Bauernopfer auf diese Insel geschickt, auf die er getrost verzichten konnte. Kurz gesagt, diese Mission ist nichts weiter als ein Zeitvertreib des Shogun. Wenn es ihm so wichtig gewesen wäre, hätte er bestimmt von Anfang an Meister Shugen hierhergeschickt. Ihr habt ja keine Ahnung, was er wirklich draufhat. Er könnte diese Insel auch ganz alleine erobern. Daran habe ich keinen Zweifel." Isuzu machte eine kurze Pause, bevor sie noch etwas hinzufügte. „Außerdem wollte er die Hexe des Höllenfeuers ein für alle Mal loswerden. Er dachte, dass sie auf dieser Insel keinesfalls überleben würde..." Ich erhob mich und ließ meinen Blick in ihre Richtung wandern. „Tja, wie es aussieht hat er sich diesbezüglich gewaltig geirrt. Wie du siehst bin ich immer noch am Leben. Mir war von Anfang an klar, dass er mir gegenüber solche Pläne hat. Zu dumm für ihn, dass ich stärker bin als er vermutet hat, ebenso wie einige andere der Verurteilten, die er auf diese Insel geschickt hat", entgegnete ich schulterzuckend und streifte dabei Chobes Blick, der mich triumphierend angrinste, als ich mich von ihr abwendete und zu Mei hinüber ging. Fast ihre gesamte rechte Körperhälfte war mit diesen Blumen übersät, von denen Chobe noch zuvor betroffen war. Auch in ihrem Körper ließ ich mein Tao zirkulieren, woraufhin sich die Blumen langsam zurückzogen.

„Nun, ich finde trotzdem, dass wir uns zusammenschließen sollten. Euer Meister Shugen wird sicher nicht nein sagen, wenn wir ihm helfen wollen, oder?", sagte Yuzuriha. „Die Hilfe einer Verurteilten wird er niemals annehmen", erwiderte Isuzu darauf. „Mann, du sturer Gorilla!", rief Yuzuriha frustriert aus. „Der Gorilla ist ein Vorbild für die Samurai." „Wenn du nur ein Tier bist, kann ich dich ja ohne schlechtes Gewissen töten", warf Gantetsusai ein und zog sein Schwert erneut. „Klappe! Du bist auch nur ein Riesenaffe!", brüllte Yuzuriha den großen Schwertkämpfer an. „Schluss jetzt, hört auf zu streiten!", rief ich und trat zwischen die drei Streitenden. „Sie hat recht! Kommt mal alle wieder runter, dafür haben wir nun wirklich keine Zeit!", pflichtete Toma mir bei und blickte danach seinen Bruder an, der uns gleich darauf zunickte. „Wie denkst du darüber, Dreitagebart?", fragte Chobe an Jikka gewandt. Dieser ließ daraufhin seinen Blick in unsere Richtung wandern und antwortete: „Kein sehr origineller Spitzname, Banditenkönig.... Wie auch immer. Wenn wir Scharfrichter nicht alle lebendig zur Hauptinsel zurückkehren und diese Monster von der Insel entkommen lassen, muss Shugen letztendlich die gesamte Verantwortung übernehmen und vor dem Shogun Seppuku begehen. Doch alleine kann er nicht alle retten. Ich leide auch darunter, dass ich mit den Verurteilten zusammen kämpfen muss. Naja, wie sagt man so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel, oder so ähnlich..." „Was wollen sie damit sagen?", fragte Sagiri und blickte ihn mit hoffnungsvollem Blick an. „Ich habe eine Idee, wie wir diese Kreaturen besiegen und alle lebendig von dieser Insel entkommen können. Unter Umständen könnten die Verurteilten sogar freigelassen werden. Das wäre doch toll, oder?", entgegnete Jikka. Überraschte Blicke wurden untereinander ausgetauscht, als er bereits weitersprach. „Aber dafür brauchen wir jede Menge Mitstreiter und vor allem ist der kleine Shinobi wichtig, ebenso wie die Hexe des Höllenfeuers..."

Der Banditenkönig und die Hexe (Chobe Aza x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt