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Auch wenn für viele nun  der Frühling begonnen hatte, gab es immer vereinzelt Personen, die nur den Herbst und den Winter erlebten

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Auch wenn für viele nun  der Frühling begonnen hatte, gab es immer vereinzelt Personen, die nur den Herbst und den Winter erlebten. Es war wie ein Fluch, der einen auserwählte, obwohl man nichts dafür konnte. Doch gab es auch äußere Faktoren, die dieses Empfinden verstärken konnten.

So war es bei Huening Kai. Der 16 jährige empfand auf der gleichen Weise. Egal ob er versuchte die schönen Farben des Frühlings zu sehen, wurde er immer nur mit der Kälte und dem Grauen des Winters konfrontiert. Es war schon seit 2 Jahren so. Seit dem Tag, als ihm klar wurde was er fühlte.

Liebe, welche nicht erwidert wurde und dies ließ ihn verzweifeln. Er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, doch desto mehr er es versuchte, desto schlimmer wurde die Graue Welt, die ihn immer mit der Realität konfrontieren musste. Und dennoch hörte seine Schwärmerei nicht auf, was ihm klar und deutlich zeigte, dass er einfach versagt hatte. Aus der damals kleinen Schwärmerei wurde die Verliebtheit, bis es zu einer ausgewachsenen Liebe wurde, die nie erwidert werden konnte.

Kai sah wie glücklich er an der Seite des anderen Mannes war und es schmerzte. Mit jedem Schritt den er nach vorn Schritt, wurde alles immer schwerer zu ertragen und so gab es einen bestimmten Moment, wenn er zusammenbrach. Dieser Moment war eingetroffen, wie ein Meteor, welcher auf die Erde Einschlug. Sonst war die Erde dem immer brenzlig davongekommen, doch desto öfter dies passierte, desto näher kam er dem Einschlag. Bis es letztendlich passierte.

Die Zweifel, die Probleme, der Stress, seinen Hass. Alles prasselte auf einmal auf ihn hinab, da er es nicht mehr schaffte die zu ertragen und zu bändigen. Die kleinste Feder hatte das Fass zum überlaufen gebracht und so kam es, dass er dort saß. In seinem Bett, in Gedanken und vollkommen überfordert.

Der Hass, dadurch dass er so dumm gewesen war, sich in einen Freund zu verlieben, der klar für jemand anderen Interesse zu hegen schien. Zweifel, den er durch seine Probleme und seinem Stress, erlangt hat. Probleme und Stress, die er durch diese verfluchten Gefühle bekommen hat.

Jedoch schien es seit 2-3 Monaten immer stärker zuzunehmen. Er sah es jeden einzelnen Tag. Wie seine einzige Liebe in seinem Leben, sich einen anderen hingab und keinen einzigen Gedanken an ihn zu verschwenden tat. Er musste zusehen, wie er geküsst wurde, wie er gekuschelt wurde und er wollte es doch selbst mit seiner Liebe machen. Doch war diese Liebe  nur einseitig. 

Kaum konnte Kai ein Auge zu machen, da er immer wieder davon Träumte, wie Beomgyu ihn angeekelt anblickte und ihn verspottete. Wie er ihn wegschmiss. Für den anderen Mann an seiner Seite. Wie der nun 17 jährige ihn mit solch verachtenden Augen anblickte und ihm den Rücken zu wand.

Liebe hatte seine schönen Seiten, doch konnte sie auch schnell zu eines der gefährlichsten Sachen der Welt werden. Sie konnte zerstören. Sie konnte den Menschen von seinem Kern aus zerstören und ausmerzen. Sie konnte die Menschen töten. Doch gab sie auch Leuten Leben. Es gab immer Wendeseiten. 

Der jüngste der Gruppe war an die schlechten Seiten der Liebe geraten. An die Gefährlichen, denn er konnte von Tag zu Tag mehr spüren, wie sein inneres immer mehr zerstört wurde. Wie sich alles in ihm aufzulösen schien.  Er hatte keine schönen Sachen mehr, an die er festhalten konnte. Er konnte es einfach nicht.

Nicht eine Sekunde konnte er nicht an den älteren denken, wie dieser sich immer um ihn gekümmert hatte. Ihn mit süßen Worten überhäuft hatte. Ihn  immer so besonders fühlen ließ. Doch seitdem er mit Taehyun zusammen kam, änderte es sich. Er bekam keine Aufmerksamkeit mehr. Keine Komplimente. Keine Umarmungen. Nichts. Er wurde einfach nur begrüßt und das wars. Er fühlte sich überflüssig. Als würde man ihn nicht brauchen.

Bei dem Gedanken, wie Beomgyu ihn früher immer behandelt hatte, verglichen mit wie er ihn nun behandelte, kamen dem jüngsten die Tränen. Diese flossen auch kurz darauf über seine Wangen und bedeckten diese mit der salzigen Flüssigkeit. Seine Lippen öffneten sich um eine Schluchzen hinausgleiten zu lassen und seine Hände griffen nach einem seiner Kuscheltiere. Natürlich nach dem, welchen er von seiner unerwiderten Liebe geschenkt bekommen hatte. 

Laut weinte er in den flauschigen Pinguin hinein und atmete schwer. Seine Haare, welche blond gefärbt waren, standen in allen Richtungen ab und zeigten, dass er soeben erst wirklich wach geworden ist. Seine Decke lag etwas weiter am Fußende seines Bettes, während sein Handy auf dem Nachtschrank lag und dort vor sich her summte. Denn er bekam tausende an Nachrichten. Doch ignorierte er es. 

Er musste daran denken, wie er dem älteren stolz seine blonden Haare präsentiert hatte, doch dieser nur ein stumpfes "sieht gut aus", hinaus ließ. Sein Herz krampfte, als er an die süßen Worte von damals dachte. 

"Du siehst so süß aus Hyuka! Ein Wunder dass du noch niemanden gefunden hast!" - Es waren die Worte welche Beomgyu damals zu dem anderen gesagt hatte, als er in einem normalen Outfit herumlief. Und heute schenkte er ihm nichtmal solche Bemerkungen, wenn er sich extra hübsch für ihn machte.

Seine Gedanken fingen das Bild des Mannes an seiner Seite auf. Etwas kleiner, dennoch muskulös, stark, sportlich, klug, Vorblidlich, Nett, Hilfsbereit. Es war eine Sache, die er nicht verstand. Er selbst war auch klug, sportlich, muskulös. Warum also Taehyun und nicht er?

Vielleicht war er nicht muskulös genug und einfach nicht klug genug. Vielleicht fand Beomgyu ihn auch einfach nur abstoßend. Die Zweifel fingen wieder an sich in ihn hinein zu fressen, weswegen er nochmals auf schluchzte und seine Hand stärker in dem Kuscheltier vergrub.

Sein Körper fühlte sich wie Taub an, doch genau dadurch bekam er den seelischen Schmerz stärker mit als normal. Er spürte wie sein Herz  bei den Gedanken zerbrach und wie seien Zweifel ihn zerfraßen. Er spürte es und dies ließ ihn immer weiter weinen. 

Auch nach weiteren Minuten schien es sich nicht beruhigen zu wollen. Doch dann, als wäre nie was gewesen. Sein weinen stoppte und er blickte Ausdruckslos auf die Wand ihm gegenüber. Seine Hände entspannten sich und seine Atmung nahm wieder ihren normalen Ausmaß an. 

Dabei erkannte man wie zerbrochen er doch durch die Liebe war..

𝐋𝐎𝐎𝐊 𝐌𝐄 𝐈𝐍 𝐓𝐇𝐄 𝐄𝐘𝐄𝐒 | 𝙔𝙀𝙊𝙉𝘽𝙄𝙉Where stories live. Discover now