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Ein Schlag dort, ein schlag da

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Ein Schlag dort, ein schlag da. Wie ein Rythmus, der sein Herz einnahm und dem man unbedingt folgen musste. So fühlte sich Yeonjun jedenfalls, als er völlig verschwitzt und fertig auf den Boxsack einschlug und sich leise keuchend immer weiter an den Sack drang. Immer wieder kamen seine Hände in den Kontakt des Leders und ließen ihn vor Schmerz seine Augen zusammenkneifen.

Es war nicht so, dass er keinen Schutz hatte, nur brauchte er gerade diesen Schmerz der ihn in die Realität zurückzog. Dieses leicht heiße Prickeln, dass mit Kontakt des Leders entstand und ihn selbst fast zum weinen brachte. Seine Dunklen Augen hatten sich leicht zusammengekniffen und er selbst drang sich dazu die Tränen in diesen zu behalten. 

Mit jeder einzelnen Sekunde bereitete er sich selbst darauf zu zu sterben. So schwer es einem fiel, desto einfacher wurde es, wenn man diese feurige Hitze spürte. Die Hitze, die einem Stärke zeigte und einem diesem Gefühl nachjagen ließ. Wie ein Kuss. Tödlich und stärkend zugleich. Die Angst vor dem Tod wandelte sich in Mut um und er wurde mit jeder Sekunde bereiter sich dem Tod zu stellen. 

Langsam ließ er sich auf den Boden sinken und holte tief und hektisch Luft. Dabei vergrub er sein Gesicht in seine von Blut befleckten Hände und biss sich auf seine volle Unterlippe. Sein Kopf fühlte sich so an, als würde er sich stetig drehen und keine Ruhe geben. Seine Beine zitterten, wie seine Arme aufgrund der Anstrengung und langsam lief eine einsame Träne aus dem geschlossenen Auge des Schwarzhaarigen.

Desto tiefer er sank, desto klarer wurde ihm, wie sehr er ihn doch brauchte. Wie schlimm das Leben ohne ihm wäre und wie sehr er sich einfach an den größeren schmiegen wollte. In Momenten der Schwäche wurde ihm immer wieder bitter bewusst, wie sehr er ihn doch liebte und wie sehr in diese Liebe stärkte. 

"Ha~"

"Was machst du hier?" fragte eine leicht überraschte Stimme und Yeonjun blickte auf. Vor ihm stand Niki und blickte ihn untersuchend an. Dabei blieben seine Augen an den Aufgeplatzten Knöcheln des Mannes kleben und er seufzte.

"Bist du noch immer in Sorge wegen Jackson, Hyung?"  Fragte Riki und kniete sich zu dem Schwarzhaarigen hinunter, nur um ein trübes Nicken entgegnet zu bekommen.

"Uff.. aber hätte ich mit rechnen müssen. Du Yeonjun Hyung, weißt du was Yoongi mir immer sagte?"

"Nein.. woher auch."

" Er erzählte immer, dass man sich selbst Wertschätzen sollte, egal was einem passierte. Doch nach einer Zeit änderte sich seine Einstellung drastisch. Ich weiß nicht warum, doch warf er sich vor das Messer um dich zu beschützen.. dabei verlor er einen Teil seiner eigenen Wertschätzung. Und nun.. sagt er immer wieder und betont dabei, dass man sich manchmal selbst aufopfern muss. Er selbst hatte damals mit dem Tod gerechnet, als er sich vor dich warf, doch stand sein Entschluss fest. Dich und Soobin zu beschützen, selbst wenn es sein Leben kostete."

"I-ich weiß nicht was ich tun soll. Egal was ich tue, er taucht in meinen Gedanken auf und lässt mich immer wieder daran verzweifeln, wie schwach ich doch eigentlich bin. Egal was ich tue! jackson ist immer da und bedroht das was ich liebe. Ich bin bereit mich ihm zu stellen, doch bin ich nicht bereit loszulassen!..I-ich will ihn noch in meinen Armen halten und ihm zeigen wie viel er mir bedeutet.. W-warum kann ich nicht einfach.. n-normal mit ihm leben und i-ihn lieben-?" 

Yeonjun wischte sich hektisch über seine Augen und verfiel dem Gefühl der Einsamkeit wiederholt. Er wollte den Jüngeren Mann an seiner Seite nicht loslassen. Zu sehr liebte er ihn und zu viel Empfand er dem anderen Gegenüber. Er wollte das süße Lachen des Mannes nochmals hören und sich diesem völlig hingeben. Yeonjun würde nie genug von ihm bekommen und egal wie sehr er versuchte es zu ignorieren, so würde es niemals klappen..

"I-ich will ihn einfach so lieben können wie jeder es darf! W-warum d-darf ich es n-nicht?!" 

"Du darfst es.. du hast jedes recht ihn lieben zu dürfen und du tust es schon. Diese liebe die du empfindest ist einfach nur um einiges stärker als die der meisten Paare.. Es ist auch verständlich dass du nicht abschließen und loslassen kannst.. ich könnte es wahrscheinlich genauso wenig."

"W-wie soll ich i-ihm denn jemals ein L-lachen entlocken wenn ich nicht mehr bei ihm bin.." 

Yeonjun weinte hysterisch und schluchzte Laut auf. Es tat gut endlich wieder etwas Stress loszuwerden und einfach frei weinen zu können. Er hasst es vor anderen zu weinen und doch machte es ihm nichts aus, dass Riki in diesem Raum war. Seine Augen schwollen unter den laufenden Tränen immer mehr an und er fasste sich Krampfhaft an seine Brust. Dort wo sein Herz lag, dort herrschte starke Aufregung und es fühlte sich so an als würde sein Herz auseinander gerissen werden.

-

Wenn einem die Hoffnung verließ, war es schon längst zu spät. Es war wie ein Stern der vom Himmel verschwand und niemals wieder auftauchte, egal wie oft man nach ihm rief. Wenn die Hoffnung einmal verlor, dann gab es kein Licht mehr, welches deinen Tag erhellte. Es ließ einen einfach nur bitter und unter Tränen zurück.

Egal wie oft er gebetet hatte, so wurde dieses Gebet nie erhört. Er betete um den Schutz für Soobin und wählte damit sein eigenes Verderben. Denn mit der Liebe kam auch der bitterliche Schmerz des Verlustes und der Abhängigkeit zum Vorschein. 

Liebte man eine Person wirklich so sehr, dann konnte man nicht loslassen, egal was man versuchte. Egal wie oft man gesagt bekommt, man sollte einfach im Leben fortfahren und dieses berauschende Gefühl gegenüber der Person vergessen, so wird dies niemals eintreffen. 

Selbst die einfachsten Sachen konnten einen an diese Bedingungslose Liebe erinnern und ließen sie in Sekundenschnelle in Tränen ausbrechen. Diese Gefühle würden kein einziges Mal schwanken oder flackern. Sie würden immer dieses Strahlen in den Seelen der Menschen erhalten. 

Die Liebe war Unheilvoll und doch das Wunderschönste was einem Menschen geschehen konnte..

𝐋𝐎𝐎𝐊 𝐌𝐄 𝐈𝐍 𝐓𝐇𝐄 𝐄𝐘𝐄𝐒 | 𝙔𝙀𝙊𝙉𝘽𝙄𝙉Where stories live. Discover now