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Er war die erste Person die ihn fragte, ob man ihn berühren dürfte

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Er war die erste Person die ihn fragte, ob man ihn berühren dürfte. Die erste Person, die ihn so sanft und Leidenschaftlich anfasste und anblickte. Der erste Mensch der einen Wert in ihm sah.

Choi Yeonjun.

"Ich liebe dich." das war das letzte das man hören konnte, als Yeonjun von der Tribüne weg trat und auf das große Feld lief. Denn heute war das Spiel, welches alles entschied. Das wichtigste Spiel der ganzen Season. Und auch eines der schwierigsten, denn die Senioren der Schule waren vor knapp einem Jahr von der Schule gegangen und so musste das Team eine Lösung finden. 

"Dies ist das letzte Spiel der lebenden Legende dieser Schule!! CHOI YEONJUN!!!" rief der Rektor und verfrachtete alle Fans in Jubel. Jubel nur für den Jungen, welcher von klein auf Footballspieler werden wollte. Jubel für den Jungen, der bis zum Blut gearbeitet hatte um dort hin zu kommen, wo er jetzt war. Auf dem Feld und voller Anerkennung.

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Das Spiel war ziemlich Nervenaufreibend verlaufen. Das eine Mal jubelten die Fans der flying Neverland und im Nächsten Moment jubelten die Fans der gegnerischen Mannschaft. Ein klarer Nervenkitzel, doch nicht nur für die Fans, nein. Auch für die Mannschaft war es ziemlich aufregend und vor allem Kräftezerrend. Die Mannschaft stand kurz vorm Nervenzusammenbruch, doch schafften sie es. Durch die eingeübte und perfekte Anführung ihres Captains. Yeonjun war stolz auf die Spieler und er zeigte großen Respekt der anderen Mannschaft gegenüber. Doch freute er sich umso mehr, als er gewann. Sein Team. Sein Herz.

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"YEAHHH!!!" schrie Beomgyu, welcher schon etwas zu viel Intus hatte und hüpfte aufgeregt durch die Gänge, nur um von dem kichern der anderen konfrontiert zu werden. 

"Gyu.. du hattest glaube ich etwas zu viel Alkohol.." sagte Taehyun und versuchte den älteren etwas ruhig zu halten. Doch klappte es nicht, denn dieser riss sich aus den Griffen und stürzte auf die Tür zu, welche aus dem Dormgebäude führte.

Lachend stürzte Beomgyu durch die Tür, nur um von der eisernen Luft des Winters konfrontiert zu werden. Man konnte klar erkennen, wie sich die Haare auf den Armen aufstellten und ein kleiner Schauer den großen Körper durchfuhr. 

Kai trottete langsam hinterher und bereute langsam auch etwas getrunken zu haben, denn ihm war entfallen, dass er am Morgen noch sein Antidepressiva genommen hatte. Und er hatte nicht gerade wenige Shots getrunken, weswegen er auch etwas schwankend lief. Seine Augen versuchten Oben von Unten zu unterscheiden. Angestrengt hielt er sich an der Kühlen Hauswand fest, um zu verhindern auf den dreckigen Boden aufzukommen, als seine Augen etwas weißes fokussierten, was vom Himmel viel.

Schnee. Weißer Schnee, der den Himmel so besonders erscheinen ließ. So Märchenhaft und auch so gruselig..

Kais Kopf fing an zu schmerzen, als er ein Stechen durch diesen Spüren konnte und seine Lippen pressten sich mit einem zischen zusammen. Seine Sicht nahm immer mehr ab, doch das was er spüren konnte, war die Kälte des Wetters und wie sie zusammen mit dem Alkohol und dem Antidepressiva auf seinem schwachen Körper wirkte. 

"Hey! Kai! Was ist los?!" fragte Taehyun  panisch und fing den Körper auf, welcher langsam den Halt verlor und kurz davor war auf den Boden zu fallen. So schlaff und so kühl. Während die Augen des jüngeren kaum auf blieben und die Atmung auch nur schwach ging. Es war alles auf einmal so langsam. Zumindest in den Augen und in der Haut von Kai.

Er spürte wie sein Herzschlag langsam aber sicher schwacher wurde und auch wie sein Kopf so leicht wurde. So als könnte er fliegen. Doch beunruhigte es ihn, zusammen mit seinem verlangsamten Herzschlag wirkte es so, als würde alles aussetzten. Als würde ihn das Leben leicht verlassen. Und auf der einen Seite war er erleichtert und auf der anderen so verängstigt..

"...Tae.." flüsterte der größere leise und ließ seine aufkommenden Tränen fließen. Wie sie über seine kalten Wangen flossen und ihn so leer fühlen ließen. Wie sie sich in seine Haut einbrannten.

"Wa-!" bevor Taehyun weiter sprechen konnte, spürte er etwas warmes auf seine Kleidung tropfen. Denn der Schwarzhaarige in seinen Armen hatte sich mit seinem Namen übergeben und ihn voll mit seinem entleerten Mageninhalt beschmiert. 

Es war das erste mal, dass Kai so etwas erlebte und er mochte es ganz sicher nicht. Denn erstens beschämte er sich vor seinen Dates und dann war noch dieses Gefühl da, dass ihm eine solche angst machte. Das Gefühl des Todes, der ihn langsam aber schmerzvoll holen wollte.

"Phahaha!!!" Er wusste nicht wieso er lachte. Er wusste nur, dass er nichts mehr kontrollieren konnte. Er war am weinen und gleichzeitig am lachen. Doch beides aus vollkommen verschiedenen Emotionen, welche einfach übergriff nahmen. Er lachte, während er kotzte und verschluckte sich dabei halb, nur um noch mehr zu weinen und zur selben Zeit zu versuchen Luft zu bekommen. Er war ein vollkommenes durcheinander und nun war auch noch Beomgyu angetroffen, der etwas besorgt um den jüngeren war. 

Zwar war Beomgyu selbst nicht ganz nüchtern, doch konnte er noch wenigstens etwas denken  und seine jetzigen Gedanken schlugen Alarm. Denn etwas sagte ihm, er solle schnellst möglich einen Krankenwagen rufen, sonst würde es folgen haben, die nicht gut für alle Beteiligten wären.

"W-wir sollten einen Krankenwagen rufen.." murmelte Beomgyu und schnappte sich sein Handy, nur um ein verunsichertes Nicken seines Freundes zu bekommen, der sich nicht eine einzige Sekunde von dem jüngsten wegreißen ließ. Seine ganzen Gedanken waren an dem Schwarzhaarigen gerichtet und selbst nachdem dieser ihn angekotzt hatte, wurde nichts von dem geändert.

"F-fuck! Ich habe angst.." murmelte Kai nach einer Zeit und krallte sich schwach und zittrig an den Körper des älteren und weinte einfach weiter. Er war verwirrt und bei ihm fand er wenigstens etwas halt. Etwas Komfort und wärme, welche er gerade brauchte um sich zu beruhigen, was zwar nicht klappte aber ihn sicherer fühlen ließ.
Denn immerhin war er vollkommen hilflos. Er hatte keine Kontrolle darüber, was er tat und ach nicht darüber, was er fühlte. Er fühlte sich gerade einfach so gefangen und verängstigt. 





𝐋𝐎𝐎𝐊 𝐌𝐄 𝐈𝐍 𝐓𝐇𝐄 𝐄𝐘𝐄𝐒 | 𝙔𝙀𝙊𝙉𝘽𝙄𝙉Where stories live. Discover now