Teil5

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Chou brachte die drei anderen in ihr Zimmer, einen Raum mit fliederfarbenen Tapeten mit Blumenmuster. Die Möbel waren aus weißem Holz und mit lila Blumen lackiert. In der Mitte des Raumes stand ein runder Glastisch mit einem tragbaren Musikplayer, um den Tisch verteilt standen vier Sessel mit blassrosafarbenem Polster.

Arnika runzelte die Stirn. Dieses Zimmer schrie so sehr Mädchen, dass es in ihren Augen wehtat. Nichts deutete darauf hin, dass sich Chou auch nur im entferntesten für Mystik interessierte. Nicht einmal Poster oder fantastische Bilder an den Wänden. Der einzige Wandschmuck war ein kleines Korkbrett über dem Schreibtisch. Eine altmodische Pinnwand.

Katrin betrachtete interessiert die Möbel. »Hast du die ausgesucht?«

Chou reagierte nicht. Sie räumte den Musikplayer vom Couchtisch auf ein Nachtschränkchen.

Franz schlenderte im Raum umher, ohne den Möbeln dabei viel Beachtung zu schenken. »Ich dachte, bei allen Mädchen sieht es so aus.«

»Du warst noch nicht bei vielen zu Besuch, oder?« Arnika legte die Holzkiste auf dem Couchtisch ab.

»Was glaubst du, wie viele einen Kerl einladen, der Franz heißt.«

»Sicher mehr, als wenn du Kevin heißen würdest. So dringend wie der es nötig hat.« Katrin setzte sich auf einen der Sessel und beobachtete Arnikas Vorbereitungen.

Sie öffnete die Kiste und nahm das Brett heraus. Sie stockte. Unter dem flachen Holzbrett lag eine goldene Münze. »Wie ist ...«

Chou kehrte zum Couchtisch zurück. Sie setzte sich in den Sessel gegenüber von Katrins und betrachtete interessiert die Münze. »Die sieht aus, wie eine von Omas.«

Arnika nickte. »Da habe ich sie auch her. Aber ich habe sie nicht – das ist seltsam.« Sie schüttelte den Kopf, nahm die Münze aus der Kiste und legte sie neben das Brett auf den Tisch. Anschließend stellte sie die offene Holzkiste neben sich auf den Boden.

Franz hatte sich in der Zwischenzeit ebenfalls auf einen der Sessel gesetzt. Er nahm die Münze in die Hand und betrachtete sie von allen Seiten. »So eine Münze habe ich noch nie gesehen. Das ist kein Yen-Stück.«

»Meine Oma ist die Mutter meiner Mutter.«

»Aber es ist auch kein Eurostück oder eine Mark. Obwohl, die Größe kommt hin. Was ist das für eine Schrift am Rand?«

Chou zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Oma sammelt Münzen, wer weiß, wo sie herkommt.«

»Ah, ich habe die Planchette verloren.« Arnika legte beide Hände neben das Ouija-Brett und verzog das Gesicht. »Wir brauchen irgendeinen Ersatz dafür, sonst funktioniert es nicht.«

»Wir müssen auch noch bestimmen, wer das Medium wird«, warf Katrin ein.

»Das ist einfach. Das macht Chou. Ich meine, du kannst mit Geistern reden, oder nicht?«

Chou senkte den Blick, doch sie nickte. »Ich glaube schon. Sie zu sehen und mit ihnen zu reden sind zwei unterschiedliche Dinge. Aber ich kann es versuchen.«

»Das wirst du wohl müssen.« Franz lachte. »Immerhin war diese ganze Sache deine Idee.«

»Nicht ganz, es war meine. Ihre Idee war es nur, einen Skeptiker wie dich einzuladen.«

»Wie auch immer.« Katrin seufzte. »Ohne eine Planchette funktioniert es nicht, Medium hin oder her. Also, hast du ein Glas oder so was hier?«

»Unten, in der Küche. Aber Oma wird sicher da sein. Und wenn ich nur ein Glas hole, wird sie Fragen stellen.«

»Warum holst du nicht einfach vier Gläser und ein bisschen Limonade? Und Snacks, wenn du schon dabei bist?«

Arnika funkelte Franz an. »Das ist kein Spiel. Wenn die Geister sich beleidigt fühlen, können sie verdammt böse werden!«

Die Suche nach den sieben SteinenWhere stories live. Discover now