Teil16

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Arnika stapfte verloren auf der Wiese vor der Stadt herum, unschlüssig, was genau sie jetzt eigentlich tun sollte. Vielleicht war es das beste, zum Berg der Feen zurückzugehen und Sofia um Hilfe zu bitten. Auf der anderen Seite konnte sie Franz und Katrin nicht alleine in der Stadt zurücklassen. Und dann war da noch die Sache mit Kevin. Wenn der Bürgermeister recht hatte, konnte sein Alleingang alles sabotieren. Nein, es war auf jeden Fall wichtiger, zusammenzubleiben. Egal, wie gerne sie einen Rat von Sofia gehabt hätte. Das Versteck der Feen war einfach zu weit weg. Sie musste in die Stadt zurück und ihre Freunde suchen, auch wenn es das Opfer des armen Dieners überflüssig machen würde.

Gerade, als sie sich entschlossen hatte, zu gehen, hörte sie die vertraute Stimme Katrins. Sie sah sich um. Ihre beiden Freunde warteten in Richtung des Waldes auf sie. Katrin stand hochaufgerichtet und winkte ihr zu. An Franzens Seite stand noch eine dritte Gestalt.

Arnika kniff die Augen zusammen.

Es war Chou. Sie musste sich doch dazu aufgerafft haben, den Wald zu durchqueren.

Arnika seufzte erleichtert. Ihre Freunde waren in Sicherheit, sie war in Sicherheit und Chou war wieder zu ihnen gestoßen. Jetzt mussten sie nur noch Judah wiederfinden und dazu bewegen, ihnen zu folgen. Vielleicht war es nicht so schlimm, wie sie befürchtete, dass Kevin gegangen war. Sie rannte auf die drei anderen zu. »Was ein Glück! Wo seid ihr jetzt hergekommen?«

Katrin umarmte sie, schob sie dann auf Armeslänge von sich. »Judah hat uns den Ausgang aus der Stadt gezeigt. Was ist mit dir?«

Arnika erzählte in knappen Worten, was im Rathaus geschehen war und von dem Vorschlag des Bürgermeisters. Anschließend deutete sie auf Chou. »Was machst du hier?«

»Ich hatte eigentlich zu Großmutter zurückgehen wollen, aber dann so ein ganz schlechtes Gefühl gehabt. Ihr habt Judah getroffen, sagt ihr?«

Franz nickte. »Zwei Mal, um genau zu sein. Im Wald und gestern in der Stadt. Na ja, eigentlich sogar drei Mal. Er war derjenige, der Arnika entführt hat.«

Chou sah zu Boden. »Das ist in der Tat nicht gut. Ich nehme an, er will der Königin immer noch nicht zuhören?«

»Das ist das, was er gesagt hat. Bei jedem Treffen.« Katrin schüttelte den Kopf. »Aber das heißt glaube ich nichts. Er hat uns diese Nacht ein Spiel vorgeschlagen.«

»Er will uns in eine Falle locken, das ist dir schon klar?«

»Mag sein, aber vielleicht ist es unsere einzige Chance.«

Chou sog die Lippen an ihre Zähne und legte die Stirn in Falten. Sie nickte. »Großmutter hat erzählt, dass der Teufel ein Spieler ist. Und Judah zu seinem Übel wohl auch. So sind die beiden überhaupt erst zusammengekommen.«

»Siehst du? Und vielleicht hilft uns das. Ich meine, er hat uns auch aus der Stadt geführt und Arnika hergebracht, oder nicht?«

»Irgendein Laufbursche hat Arnika hergebracht.«

»Das ist wahr. Mit Judah hatte ich nichts mehr zu tun. Er war nur da, um mit dem Bürgermeister zu reden.«

Katrin wiegte den Kopf. »Auch gut. Jedenfalls hat er in der Beziehung irgendwie sein Wort gehalten. Warum sollte er uns also über die Schätze angelogen haben?«

»Welche Schätze?«

»Die der Bürgermeister.«

Chou zuckte zusammen. »Die Schätze der Bürgermeister? Was hat er damit vor?«

»Er meinte, wenn wir sie holen, würde uns Jadadingsda zuhören, wer auch immer das ist.«

Chou prallte zurück, riss die Augen auf und schüttelte heftig den Kopf. »Wahrscheinlich würde er das tun. Aber das ist viel zu gefährlich. Die Schätze sind versteckt und bewacht. Ihr könnt nicht einfach in die Städte spazieren und sie rausholen.«

Arnika kratzte sich am Kinn. »Mag sein. Aber wir brauchen eine Möglichkeit, dass er uns zuhört. Ansonsten reden wir immer nur aneinander vorbei. Auch wenn es mich wirklich interessieren würde, was eigentlich das Problem von ihm und Sofia ist.«

»Das würde es mich auch, ehrlich gesagt.« Chou seufzte. »Also, wollt ihr das wirklich machen? Wisst ihr überhaupt, nach was ihr sucht?«

»Wir wissen, dass wir sie alle finden müssen, ehe Kevin bei diesem Jan oder wie auch immer ist.« Katrin sah zur Stadtmauer. »Wir haben also eigentlich keine Ahnung, wie viel Zeit wir haben. Und nein, wir wissen nicht, was die Schätze sind.«

»Ich sage doch, eine Falle.«

»Zumindest keine besonders glücklichen Voraussetzungen«, versuchte Arnika ihn zu beruhigen. Sie wandte sich an Chou. »Weißt du denn, nach was wir suchen müssen?«

»Ganz genau weiß ich es auch nicht. Aber ich glaube nicht, dass die Schätze besonders groß oder auffällig sind.« Chou setzte sich im Schneidersitz ins Gras, den Blick auf ihre Knöchel gerichtet. Sie schwieg eine Weile. »Aber ich kann mir vorstellen, dass es eine Art Amulett oder Talisman ist. Ein kleiner Anhänger oder Gegenstand, vielleicht aus Stein. Irgendetwas, das sie vor der Korruption durch das Böse schützen sollte.«

»Dann hat es einen verdammt guten Job gemacht, was?« Franz schnaubte. »Alberner Aberglaube.«

»Weniger ein Aberglaube als ein Zeichen, wie viel Macht der Teufel mittlerweile über die Menschen gewonnen hat.«


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⏰ Última atualização: Mar 03 ⏰

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Die Suche nach den sieben SteinenOnde histórias criam vida. Descubra agora