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Langsam lösen Lorenzo und ich uns aus der Umarmung. Als wir uns trennen, spüre ich hunderte Blicke auf mir, aber ich ignoriere sie und mit der Zeit beschäftigen sich die Gäste wieder anderweitig.

"Aurelia, was machst du eigentlich hier?" Fragt nun Lorenzo aus dem Nichts. Ich kann immer noch nicht fassen, dass ich ihn nach drei Jahren endlich wieder getroffen habe.

Lorenzo habe ich sehr vermisst. Es ist wirklich schön, ihn wiederzusehen. Wir müssen uns unbedingt nach der Party über die letzten drei Jahre unterhalten.

"Ich arbeite im Café, das gekauft wurde. Und du?" Antworte ich ihm und stelle ihm eine Gegenfrage. Er blickt mich schockiert an. Ist etwas vorgefallen, oder warum sieht er so verdutzt aus?

"Was?! Ich bin der Käufer des Cafés" Äußert er geschockt, woraufhin wir beide keine Worte finden können.

Oh mein Gott?! Das kann doch nicht wahr sein. Der Tag wird von Minute zu Minute verrückter.

"Dann wäre ich deine Angestellte und du mei-" "Und ich wäre dein Boss" Vollendet er meinen Satz.

Mein bester Freund seit Grundschulzeiten ist nun mein Chef. In welcher Welt lebe ich bitte?

Lorenzo lehnt sich zu mir und flüstert mir beruhigend ins Ohr. "Keine Sorge, ich werde nicht zu streng mit dir sein, Il mio cuore." (Mein Herz) Nachdem er sich von mir entfernt, grinst er mich an und blickt mir intensiv in die Augen.

Ich strecke ihm provokant die Zunge raus, wenn er mich provoziert, kann ich das auch.

"Was hast du auf Italienisch gesagt?", frage ich ihn empört. Es nervt mich, wenn er immer Italienisch spricht. Das Schlimmste ist, er will mich damit immer aufziehen und es funktioniert.

"Sei nicht so frech zu mir, ich bin immer noch dein Boss. Il mio cuore bedeutet Nervensäge" Antwortet er mir gelassen und grinst mich weiter an. Was ist denn bloß mit ihm los?

"Il mio cuore?" Wiederhole ich das Wort und frage Lorenzo, ob ich es richtig ausgesprochen habe.

"Du hast eine sehr gute Aussprache. Ich würde liebend gerne noch mit dir weiter Italienisch lernen, ich muss aber jetzt meine Rede halten. Okay, Il mio cuore?" Kommt es von ihm. Lorenzo drückt mich noch kurz und verschwindet zur Bühne.

Aber was bildet er sich ein und bezeichnet mich als Nervensäge.

Naja, das kann ja noch schön werden mit ihm als mein Boss! Denke ich ironisch, er nimmt sich ein Mikrofon und testet, ob dies funktioniert.

In seiner Ansprache erwähnt er folgende Aspekte: Wie sehr er sich freut, dass so viele Personen gekommen sind, den Kauf des Geschäfts, die freundlichen Mitarbeiter, seine bereits gekauften Unternehmen und Geschäfte. Gegen Ende wünscht er den Gästen noch viel Spaß bei der restlichen Feier.

Lorenzos Rede ist unglaublich, sie ist lässig und hat trotzdem eine gewisse Professionalität.

Gerade erkenne ich aus der Ferne, dass er sich mit ein paar älteren Männern unterhält. Vermutlich sind sie Geschäftspartner von ihm.

Plötzlich knurrt mein Magen und ich verspüre großen Hunger. Also laufe ich zum Buffet und sehe die riesige Auswahl. Es gibt wirklich alles! Von Schoko-Soufflé bis hin zu Trüffel-Pasta. Was ist denn Lorenzos Gehalt, dass er sich so einen Luxus leisten kann? Naja, zumindest verdient er eine Menge. Normalerweise esse ich nur Fertigessen, da ich mir nichts anderes leisten kann.

Langsam höre ich Schritte, die auf mich zukommen. Ich drehe mich um und erkenne Lorenzo, der sich mir nähert.

"Wow... es gibt wirklich eine große Auswahl beim Buffet" Beginne ich das Gespräch erstaunt.

𝐋𝐨𝐫𝐞𝐧𝐳𝐨 - 𝐅𝐨𝐫𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐦𝐢𝐧𝐞Where stories live. Discover now