Flucht aus dem Sumpf

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„Was meinst du damit? Wo sind sie denn sonst mit ihm hingefahren?" fragte ich nachdem die Hydra uns erzählt hatte was mit Kerberos passiert war.
„Glaubt ihr etwa das Hyperion die einzige Insel auf dem Meer ist? Nein. Ein Ort an dem etwas wie das Schattenportal versteckt ist, liegt weit entfernt von der Zivilisation. Ihr habt doch keine Ahnung was für Kreaturen in der Schattendimension leben, sie sind nicht mit den Fabelwesen vergleichbar die hier leben. Wenn du dort nach deinen Leuten suchen willst... dann wirst du nur noch ihre Knochen finden" Gänsehaut fuhr über meinen Körper und ein Kloß bildete sich in meinem Hals.
Ist wirklich alles verloren? Führt meine Suche in eine Sackgasse?
„Wir müssen es versuchen... wir müssen einfach!" flehte Rune der in dem Moment wohl auch an seine Eltern dachte.
„Warum erzählst du uns das alles?" fragte Selene skeptisch und die Hydra blickte nun zu ihr.
„Nun da ihr mich besiegt habt, sehe ich das eure Absichten nicht bösartig sind. Lieber sehe ich meinen Bruder Tod auf den Boden liegen satt weiterhin als Sklave eines Ängstlichen Königs!" schimpfte sie ab der Mitte des Satzes los. Ich wich einen Schritt zurück.
„Vielleicht können wir ihn ja auch retten ohne ihn zu Töten. Die Sphinx lebt doch auch noch... nun und die Hydra auch in gewisser Weise" schlug Terra vor.
„So lange mein Kopf weit weg von meinem Körper liegt, bleibe ich besiegt und ihr könnt nach meinen Brüdern suchen" sie hielt inne in überlegte. Kurz darauf entschied sie sich uns doch noch etwas über die Chimäre zu erzählen.
„Mein Bruder die Chimäre ist ein Meister darin sich in den Bergen zu verstecken. Er hat mehrere Höhlen zwischen denen er Wechselt. Ich kann euch nicht sagen wo er sich genau aufhält, aber zu Fuß könnt ihr den Ort nicht erreichen, so viel ist sicher"
„Das war ja klar" protestierte Delwin gleich mit verschränkten Armen.
„Vielleicht finden wir ja doch noch einen Simurgh für dich Delwin" scherzte Ahila und klopfte ihm auf die Schulter. Delwin sagte nichts mehr dazu und zog nur ein Beleidigten Gesichtsausdruck mit sich.
„Vielen Dank. Es tut mir leid, dass unsere Begegnung in einem Kampf stattfinden musste" entschuldigte ich mich im Namen aller bei der Hydra.
„Ihr könnt es wieder Gut machen indem ihr den König vernichtet der unser Land zerstört" sagte die Hydra, ich nickte und sah mich um.
„Bringen wir ihren Kopf in ihre Höhle. Ich will sie nicht so hier liegen lassen" machte ich einen Vorschlag und alles stimmten mir zu. Terra erschuf eine Art Podest am Eingang der Höhle auf den der Kopf perfekt draufpasste. So konnte die Hydra die Gegend beobachten, ihre Höhle verteidigen und sie war vor dem Wetter geschützt. Selene beseitigte ihren Körper mit ihrer Wassermagie, damit sich dieser nicht wieder versehentlich mit dem Kopf verbinden konnte.
„So können wir dich mit gutem Gewissen hierlassen" sagte ich und sah mir unser Werk dabei an. Ich erwartete kein Dankeschön von der Hydra, dennoch konnte ich Dankbarkeit in ihren Augen sehen. Bevor noch jemand anderes etwas sagen konnte, hörten wir eigenartige Geräusche aus dem Sumpf.
„Ihr solltet jetzt aus dem Sumpf verschwinden. Unser Kampf hat Besucher angelockt und ihr seid zu schwach um noch so einen Kampf auszutragen" wir nickten bestätigend und die Flucht aus dem Sumpf begann.

Wir bewegten uns so schnell wir konnten durch den Sumpf, doch die krächzenden Vogelähnlichen Geräusche schienen immer näher zu kommen.
„Was sind das für Viecher?" fragte ich ängstlich. Ich konnte Fabelwesen zwar mittlerweile an ihrem Aussehen erkennen, aber nicht an ihren Geräuschen.
„Ich befürchte uns sind Stymphaliden auf den Fersen" stellte Selene beunruhigt fest.
„Diese Kraniche haben uns gerade noch gefehlt" maulte Ahila die lieber fliegen statt laufen wollte. Wir blieben still und ich überlegte was ich über diese Fabelwesen gelesen hatte. Die Krallen und Schnäbel dieser Wesen waren so scharf und Metallisch, dass sie sogar Rüstungen ohne Probleme durchbohren konnten. Da wir nicht mal annähernd so gut ausgerüstet waren, wollte ich mir nicht vorstellen was diese Wesen mit uns anstellen konnten.
„Delwin, was ist denn mit deinem Schwert passiert?" fragte Terra wie aus dem nichts. Als ich zu ihm sah, erkannte ich das sich sein Kristallschwert Grün verfärbt hatte.
„Ach das ist mir vorhin in eine Blutpfütze von der Hydra gefallen. Seitdem sieht das so aus" erklärte er.
„Das Blut der Hydra ist Giftig, das habe ich gelesen. Pass gut darauf auf. Das kann uns noch nützlich sein, wenn wir es nicht schaffen den Sumpf zu verlassen bevor uns die Stymphaliden erwischen. Die vertragen nämlich kein Gift" erklärte ich und als ich hinter uns in die Sümpfe blickte, sah ich schon ihre Messingfarbenen Schnäbel aufblitzen.
„Beeilen wir uns lieber" fügte ich hinzu und wir bewegten uns schneller durch den Sumpf.

Schattenelement - Krieg der FeenWhere stories live. Discover now